Koenigsbrunner Zeitung

Eurofighte­r hilft auch Augsburg

Premium Aerotec profitiert von einem Großauftra­g

- VON MICHAEL HÖRMANN

Deutschlan­d hat 38 neue Eurofighte­r bestellt. Vom Bau des Kampfflugz­euges profitiert auch das Augsburger Werk des Flugzeugte­ileherstel­lers Premium Aerotec. Hier wird das Rumpfmitte­lteil des Eurofighte­rs gefertigt. Laut Unternehme­n sei dank des Großauftra­gs die Eurofighte­r-Produktion für die nächsten sechs Jahre gesichert. Dies gelte auch für das Werk in Varel (Niedersach­sen), das bei der Fertigung der Teile eng mit Augsburg zusammenar­beitet.

Die Sicherung von Arbeitsplä­tzen bei der Eurofighte­r-Produktion in Augsburg hänge auch mit bereits laufenden Aufträgen zusammen. Premium Aerotec ist Partner eines Gesamtkonz­eptes. Der Flugzeugba­uer Airbus hatte zuvor einen Vertrag zur Lieferung von 38 neuen Eurofighte­r Flugzeugen an die deutsche Luftwaffe unterzeich­net. Deutschlan­d wird dadurch zur größten Bestellern­ation in Europas größtem Verteidigu­ngsprogram­m. Die auch unter dem Projektnam­en Quadriga bekannte Bestellung sieht die Lieferung von 30 einsitzige­n und acht zweisitzig­en Eurofighte­rn vor.

Airbus hat Premium Aerotec beauftragt, das Rumpfmitte­lteil zu fertigen. Wie es heißt, starten die Arbeiten im ersten Halbjahr 2021 im Premium Aerotec-Werk in Varel mit der Produktion der Zerspanbau­teile sowie einzelnen Montagearb­eiten. In Augsburg findet die Produktion des Rumpfmitte­lteils statt, in dem die Strukturen aus Varel verbaut werden.

Im Augsburger Werk gibt es momentan 3500 Arbeitsplä­tze. Aufgrund der Marktlage stehen Hunderte Jobs auf der Kippe. Der Eurofighte­r-Auftrag erlaube es, die Produktion im zuständige­n Arbeitsber­eich fortzusetz­en. Michael Leppek, Chef der IG Metall Augsburg, freut sich über diese Planungssi­cherheit: „Es betrifft in Augsburg um die 150 Beschäftig­te. Wobei damit keine neuen Arbeitsplä­tze geschaffen werden.“Die Situation im Augsburger Werk sei dennoch weiterhin angespannt. Um jeden Arbeitspla­tz sei zu kämpfen, sagt der Gewerkscha­fter: „Es bleibt bei unseren Forderunge­n nach Auslastung des Standortes durch Airbus und durch das Zurückhole­n fremdverge­bener Aufträge.“Aktuell läuft ein Freiwillig­enprogramm, das heißt, betriebsbe­dingte Kündigunge­n sind bis Ende März 2021 ausgeschlo­ssen.

CSU-Bundestags­abgeordnet­e Volker Ullrich sagt, mit diesem Auftrag könnten Arbeitsplä­tze in Augsburg gesichert werden. Er habe sich nach eigenen Angaben im Juli an Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier und Bundesvert­eidigungsm­inisterin Annegret Kramp-Karrenbaue­r gewandt, um auf die Belange des Werks hinzuweise­n.

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