Eurofighter hilft auch Augsburg
Premium Aerotec profitiert von einem Großauftrag
Deutschland hat 38 neue Eurofighter bestellt. Vom Bau des Kampfflugzeuges profitiert auch das Augsburger Werk des Flugzeugteileherstellers Premium Aerotec. Hier wird das Rumpfmittelteil des Eurofighters gefertigt. Laut Unternehmen sei dank des Großauftrags die Eurofighter-Produktion für die nächsten sechs Jahre gesichert. Dies gelte auch für das Werk in Varel (Niedersachsen), das bei der Fertigung der Teile eng mit Augsburg zusammenarbeitet.
Die Sicherung von Arbeitsplätzen bei der Eurofighter-Produktion in Augsburg hänge auch mit bereits laufenden Aufträgen zusammen. Premium Aerotec ist Partner eines Gesamtkonzeptes. Der Flugzeugbauer Airbus hatte zuvor einen Vertrag zur Lieferung von 38 neuen Eurofighter Flugzeugen an die deutsche Luftwaffe unterzeichnet. Deutschland wird dadurch zur größten Bestellernation in Europas größtem Verteidigungsprogramm. Die auch unter dem Projektnamen Quadriga bekannte Bestellung sieht die Lieferung von 30 einsitzigen und acht zweisitzigen Eurofightern vor.
Airbus hat Premium Aerotec beauftragt, das Rumpfmittelteil zu fertigen. Wie es heißt, starten die Arbeiten im ersten Halbjahr 2021 im Premium Aerotec-Werk in Varel mit der Produktion der Zerspanbauteile sowie einzelnen Montagearbeiten. In Augsburg findet die Produktion des Rumpfmittelteils statt, in dem die Strukturen aus Varel verbaut werden.
Im Augsburger Werk gibt es momentan 3500 Arbeitsplätze. Aufgrund der Marktlage stehen Hunderte Jobs auf der Kippe. Der Eurofighter-Auftrag erlaube es, die Produktion im zuständigen Arbeitsbereich fortzusetzen. Michael Leppek, Chef der IG Metall Augsburg, freut sich über diese Planungssicherheit: „Es betrifft in Augsburg um die 150 Beschäftigte. Wobei damit keine neuen Arbeitsplätze geschaffen werden.“Die Situation im Augsburger Werk sei dennoch weiterhin angespannt. Um jeden Arbeitsplatz sei zu kämpfen, sagt der Gewerkschafter: „Es bleibt bei unseren Forderungen nach Auslastung des Standortes durch Airbus und durch das Zurückholen fremdvergebener Aufträge.“Aktuell läuft ein Freiwilligenprogramm, das heißt, betriebsbedingte Kündigungen sind bis Ende März 2021 ausgeschlossen.
CSU-Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich sagt, mit diesem Auftrag könnten Arbeitsplätze in Augsburg gesichert werden. Er habe sich nach eigenen Angaben im Juli an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer gewandt, um auf die Belange des Werks hinzuweisen.