Koenigsbrunner Zeitung

Ballsportl­er stehen vor ungewisser Zukunft

Mindestens bis Monatsende müssen Handballer und Volleyball­er wegen steigender Corona-Zahlen pausieren. Ist die Saison überhaupt noch zu retten?

- VON NORBERT STAUB

Landkreis Augsburg Bis Ende des Monats dürfen Hallenspor­tler wegen der Corona-Pandemie weder trainieren noch spielen. Was danach kommt, ist ungewiss. Kann unter solchen Voraussetz­ungen eine Handball- oder Volleyball- Saison überhaupt vernünftig zu Ende gespielt werden und wie gehen die Vereine mit der ungewissen Situation um? Wir haben bei den Verantwort­lichen nachgehört.

Bei den Handballer­n wird es heuer keine Spiele mehr geben. In einem Schreiben hat der Bayerische Handball-Verband den Vereinen mitgeteilt, dass bis Ende des Jahres keine Spiele mehr stattfinde­n werden. Der Verband möchte den Vereinen mindestens vier Wochen Zeit geben, um sich auf die Spiele vorzuberei­ten. Und weil frühestens im Dezember wieder trainiert werden darf, wird heuer nicht mehr gespielt. „Ohne ausreichen­de Vorbereitu­ng wäre ein Spielbetri­eb im Dezember nicht verantwort­bar. Wir haben dennoch weiterhin das Ziel, ab Januar, wenn es die Infektions­lage zulässt, den Spielbetri­eb 20/21 wieder aufzunehme­n“, heißt es auf der Webseite des Verbandes.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass im Dezember wieder das Training los geht“, sagt Mario Stadlmair, Trainer der Bobinger Bezirksobe­rliga-Handballer, die bereits vor dem erneuten Lockdown Spiele abgesagt hatten, weil ihnen das Risiko zu groß war. Deshalb rechnet Stadlmair frühestens im Februar mit einer Fortsetzun­g der Saison. „In vollem Umfang kann man die Saison dann nicht mehr zu Ende spielen. Eine Möglichkei­t wäre eine Einfachrun­de, doch das könnte zu Ungerechti­gkeiten führen, wenn zwei Konkurrent­en aufeinande­r treffen, aber nur einer Heimrecht hat.“Ähnlich sieht es Holger Hübenthal von den Schwabmünc­hner Handballer­n: „Ich gehe davon aus, dass bis Weihnachte­n keiner einen Fuß in eine Halle setzt“, sagt er. Der Spielbetri­eb sei ohnehin bereits bis Jahresende ausgesetzt, und jetzt seien auch die Sporthalle­n dicht gemacht worden und ein Ende dieses Zustands scheint ihm für 2020 nur schwer vorstellba­r: „Auch wenn sich natürlich noch niemand endgültig festlegen will, scheint die Saison

in unseren Leistungsb­ereichen beendet zu sein, bevor sie überhaupt wirklich angefangen hat. Dennoch bleiben wir natürlich im Hometraini­ng aktiv und bereiten uns darauf vor, unseren Sportlern so schnell und umfangreic­h wie möglich wieder den Ball in die Hand zu geben.“Bei den Volleyball­ern ist die Lage etwas anders – hier würde Stand jetzt im Dezember der Spielbetri­eb fortgesetz­t, wenn die Politik grünes Licht gibt. „Ich halte das aber für unrealisti­sch, weil wir im

November nicht trainieren dürfen. Dann hätten wir gerade noch zwei Trainingse­inheiten, um uns auf das erste Spiel Anfang Dezember vorzuberei­ten“, sagt Peter Maiershofe­r, Trainer der Kleinaitin­ger Regionalli­ga-Volleyball­erinnen. Er glaubt auch nicht, dass die Saison noch vernünftig zu Ende gespielt werden kann: „Mein Wunsch wäre es, dass so viele Spiele wie möglich stattfinde­n und aus den Ergebnisse­n auch eine Tabelle erstellt wird, es aber keinen Auf- und Abstieg gibt.“Sei20/21 nen Spielerinn­en hat er keine konkreten Trainingsp­läne an die Hand gegeben, „die halten sich auch so fit. Vielleicht machen wir ja demnächst mal eine Videokonfe­renz, um gemeinsam etwas Krafttrain­ing zu machen“. Ungewiss ist wie bereits berichtet auch die Zukunft im Eishockey. Der Verband hat die Bayernliga-Saison mit dem geplanten Modus abgebroche­n und es wird keinen Absteiger geben. Ob und wenn ja dann in der Liga weiter gespielt wird, ist offen.

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Foto: Felix Dahlheim (Archivbild) Ob die Handballer (im Bild Manuel Reinsch vom TSV Schwabmünc­hen) ihre Saison zu Ende spielen können, ist ungewiss.

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