Ballsportler stehen vor ungewisser Zukunft
Mindestens bis Monatsende müssen Handballer und Volleyballer wegen steigender Corona-Zahlen pausieren. Ist die Saison überhaupt noch zu retten?
Landkreis Augsburg Bis Ende des Monats dürfen Hallensportler wegen der Corona-Pandemie weder trainieren noch spielen. Was danach kommt, ist ungewiss. Kann unter solchen Voraussetzungen eine Handball- oder Volleyball- Saison überhaupt vernünftig zu Ende gespielt werden und wie gehen die Vereine mit der ungewissen Situation um? Wir haben bei den Verantwortlichen nachgehört.
Bei den Handballern wird es heuer keine Spiele mehr geben. In einem Schreiben hat der Bayerische Handball-Verband den Vereinen mitgeteilt, dass bis Ende des Jahres keine Spiele mehr stattfinden werden. Der Verband möchte den Vereinen mindestens vier Wochen Zeit geben, um sich auf die Spiele vorzubereiten. Und weil frühestens im Dezember wieder trainiert werden darf, wird heuer nicht mehr gespielt. „Ohne ausreichende Vorbereitung wäre ein Spielbetrieb im Dezember nicht verantwortbar. Wir haben dennoch weiterhin das Ziel, ab Januar, wenn es die Infektionslage zulässt, den Spielbetrieb 20/21 wieder aufzunehmen“, heißt es auf der Webseite des Verbandes.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass im Dezember wieder das Training los geht“, sagt Mario Stadlmair, Trainer der Bobinger Bezirksoberliga-Handballer, die bereits vor dem erneuten Lockdown Spiele abgesagt hatten, weil ihnen das Risiko zu groß war. Deshalb rechnet Stadlmair frühestens im Februar mit einer Fortsetzung der Saison. „In vollem Umfang kann man die Saison dann nicht mehr zu Ende spielen. Eine Möglichkeit wäre eine Einfachrunde, doch das könnte zu Ungerechtigkeiten führen, wenn zwei Konkurrenten aufeinander treffen, aber nur einer Heimrecht hat.“Ähnlich sieht es Holger Hübenthal von den Schwabmünchner Handballern: „Ich gehe davon aus, dass bis Weihnachten keiner einen Fuß in eine Halle setzt“, sagt er. Der Spielbetrieb sei ohnehin bereits bis Jahresende ausgesetzt, und jetzt seien auch die Sporthallen dicht gemacht worden und ein Ende dieses Zustands scheint ihm für 2020 nur schwer vorstellbar: „Auch wenn sich natürlich noch niemand endgültig festlegen will, scheint die Saison
in unseren Leistungsbereichen beendet zu sein, bevor sie überhaupt wirklich angefangen hat. Dennoch bleiben wir natürlich im Hometraining aktiv und bereiten uns darauf vor, unseren Sportlern so schnell und umfangreich wie möglich wieder den Ball in die Hand zu geben.“Bei den Volleyballern ist die Lage etwas anders – hier würde Stand jetzt im Dezember der Spielbetrieb fortgesetzt, wenn die Politik grünes Licht gibt. „Ich halte das aber für unrealistisch, weil wir im
November nicht trainieren dürfen. Dann hätten wir gerade noch zwei Trainingseinheiten, um uns auf das erste Spiel Anfang Dezember vorzubereiten“, sagt Peter Maiershofer, Trainer der Kleinaitinger Regionalliga-Volleyballerinnen. Er glaubt auch nicht, dass die Saison noch vernünftig zu Ende gespielt werden kann: „Mein Wunsch wäre es, dass so viele Spiele wie möglich stattfinden und aus den Ergebnissen auch eine Tabelle erstellt wird, es aber keinen Auf- und Abstieg gibt.“Sei20/21 nen Spielerinnen hat er keine konkreten Trainingspläne an die Hand gegeben, „die halten sich auch so fit. Vielleicht machen wir ja demnächst mal eine Videokonferenz, um gemeinsam etwas Krafttraining zu machen“. Ungewiss ist wie bereits berichtet auch die Zukunft im Eishockey. Der Verband hat die Bayernliga-Saison mit dem geplanten Modus abgebrochen und es wird keinen Absteiger geben. Ob und wenn ja dann in der Liga weiter gespielt wird, ist offen.