Scherstetten baut weiter Schulden ab
In der Gemeinde bewegt sich mit Breitbandausbau, Baugebieten und der Kindergartenerweiterung einiges
Scherstetten Zufrieden durfte Bürgermeister Robert Wippel gewesen sein, als er seine Präsentation für die Bürgerversammlungen 2020 in Scherstetten und Konradshofen zusammengestellt hatte. Doch dann musste er den Termin wegen Corona absagen. Die Präsentation hat jetzt einen neuen Platz gefunden.
Die Bilanz des Bürgermeisters ist online auf der Homepage der Gemeinde zu finden. Eigentlich ist es schon Standard in Scherstetten: Die Pro-Kopf-Verschuldung ist gering, der Schuldenstand wurde weiter gesenkt, die Einnahmen und Ausgaben waren absolut im Rahmen, und auch die Einwohnerzahl blieb konstant. Darum ist Bürgermeister Robert Wippel mit der Entwicklung der Gemeinde absolut zufrieden und blickt auch weiter in eine rosige Zukunft. Projekte wie der Breitbandausbau und der Kindergartenanbau werfen ihre Schatten schon voraus.
Im Jahr 2020 begleitete er als Standesbeamter acht Eheschließungen. Erfreulich waren auch die 21 Geburten in der kleinen Staudengemeinde. Dem gegenüber standen 24 Todesfälle. Insgesamt wohnen in Scherstetten und in den Ortsteilen 1099 Menschen, davon sind 555 männlich und 544 weiblich – also relativ ausgewogen. Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt 191 Euro und ist im Vergleich zu anderen Gemeinden sehr gering. Der Schuldenstand konnte auch in diesem Jahr um 70.000 Euro auf knapp 196.000 Euro gesenkt werden. Bei den Einnahmen ergaben die Gewerbesteuer rund 116.000 Euro, und die Grundsteuer A und B schlug mit 84.000 Euro zu Buche. Staatliche Zuweisungen gingen mit gut einer Million ein.
Auf der Ausgabenseite betrugen die Lasten für Bauhof, Verwaltungsgemeinschaft und Landkreis rund 819.000 Euro. Reine Gemeindekosten wie zum Beispiel Straßenbeleuchtung, Personal, Gebäude und Breitbandausbau ergaben rund 444.000 Euro. Für Winterdienst und Straßenunterhalt gab die Gemeinde 93.000 Euro aus. Die Umlage für die Schulverbände betrug knapp 61.000 Euro.
Ein Wermutstropfen war für Bürgermeister Robert Wippel die wegen Corona ausgefallenen Veranstaltungen im Jahr 2020. So mussten unter anderem das Fest zum 300-jährigen Bestehen der Kirche St. Peter und Paul, die Theateraufführungen der Schloßbergbühne oder auch das Konradshofer Musikfest Zamm’gschpielt abgesagt werden. Die Musiker aus Scherstetten wandelten raffiniert ihr jährliches
Fest in ein Dorffest-to-go um. So konnten die Bewohner zumindest ihr Essen und die Getränke zu Hause genießen.
Dennoch gab es in diesem Jahr sowohl in der Gemeinde als auch in der Verwaltungsgemeinschaft Stauden zahlreiche Projekte. Nach der Zusammenlegung entstand Ende 2019 ein zentraler Bauhof für die Stauden in Langenneufnach. Hier wurde eine Bauhofhalle inklusiv Photovoltaikanlage errichtet. In Scherstetten wurde das neue Baugebiet „Birstling II“erschlossen. Im Herbst wurden der Breitbandausbau zu den Randgebieten mit einer staatlichen Förderung von rund 90
Prozent sowie Unterstützungsleistungen zum Bayerischen GigabitFörderverfahren beschlossen.
Bei einem Seminar zur Dorfplatzgestaltung in Scherstetten und Konradshofen wurden im Sommer 2020 die jeweils notwendigen Bestandsanalysen durchgeführt. Die gesetzliche Pflicht, ab 2022 für alle Einwohner einen sicheren Online-Bürgerservice anzubieten, wurde in der Gemeinde Scherstetten bereits im Jahr 2020 verwirklicht. Damit können zahlreiche Behördengänge weitestgehend von zu Hause aus erledigt werden. Im nächsten Jahr ist bereits eine Kanalnetzuntersuchung in der Gemeinde geplant.