Koenigsbrunner Zeitung

Auf gute Nachbarsch­aft!

- VON JOSEF KARG josef.karg@augsburger‰allgemeine.de

Na servus! Bayern und Österreich – das ist Nachbarsch­aft mit Tradition. Die Hassliebe der Bavaresen zu den südlichen Nachbarn – und umgekehrt – ist ein schier unerschöpf­liches Thema! Jüngster Akt: Bayerns Ministerin Kerstin Schreyer hat das Vorgehen Tirols bei der Verschärfu­ng des Lkw-Nachtfahrv­erbots scharf kritisiert. Man sei von der Maßnahme überrascht worden. „So etwas tut man unter Nachbarn nicht“, ärgerte sich die CSU-Frau schwarz. In diesem Fall muss man der Ministerin allerdings Naivität unterstell­en. Denn gerade unter Nachbarn tut man alles Mögliche, um den anderen zu triezen.

Zahlen bestätigen das. Jeder Dritte hat sich schon mit Nachbarn gestritten. Es beginnt bei Fußmatten, geht über Laubsauger und kann natürlich auch ausnahmswe­ise ein Nachtfahrv­erbot betreffen. Das Ganze ist nicht ungefährli­ch und kann im schlimmste­n Fall sogar in Mord und Totschlag enden. Im unterfränk­ischen Randersack­er ist vor Jahren mal ein Mann durchgedre­ht und brachte seinen Nachbarn mit einem Messerstic­h um. Unter anderem, weil dessen Dackel gebellt hatte.

Man kann sagen: Streit unter Nachbarn ist zu einem Alltagspro­blem geworden. In diesem Winter müssen die Bayern, wenn sie zum Skilaufen nach Österreich fahren, hinterher in Quarantäne. Über diese Regelung toben die Österreich­er. Man kann also davon ausgehen, dass der Stoff für Zoff nicht ausgeht. Denn das Hauptprobl­em an der Nachbarsch­aft sind halt immer wieder die blöden Nachbarn.

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