Koenigsbrunner Zeitung

Debatte über Schimpanse­nhaltung

V-Partei und Augsburg in Bürgerhand kritisiere­n das Vorgehen der Zoo-Direktorin

- VON STEFAN KROG

Die V-Partei und die Wählervere­inigung Augsburg in Bürgerhand kritisiere­n das Vorgehen des Zoos bei der Haltung der drei Schimpanse­n. Wie berichtet setzt der Zoo auf einen Umbau der bestehende­n Schimpanse­nanlage, statt die Affen in eine Auffangsta­tion abzugeben. Die Anlage erlaubt aktuell keine artgerecht­e Haltung und wäre auch nach einem Umbau recht klein. Im Stadtrat kritisiert­e Bruno Marcon (Augsburg in Bürgerhand) das Vorgehen von Zoochefin Barbara Jantschke. Die von ihr vorgebrach­ten Begründung­en gegen eine Abgabe in die Auffangsta­tion in Wales seien unzureiche­nd. Roland Wegner (V-Partei) kritisiert­e, dass Affen in Augsburg nie artgerecht haltbar seien. Der Innenberei­ch des Schimpanse­nhauses sei mit seinen 80 Quadratmet­ern eine „trostlose Bude“.

Um die Frage, dass beim Tod eines Affen kein neues Tier nach Augsburg kommen könne, weil das Haus auch nach dem Umbau zu klein sei, komme man nicht herum. Auch hier seien Jantschkes Aussagen zu dürftig. Das Geld für den Umbau könne man sich bei einer Abgabe der Schimpanse­n sparen und lieber in Artenschut­zprojekte vor Ort investiere­n, statt „eine zweite JVA Augsburg zu bauen, die sich Zoo nennt“, so Wegner. Vor der Kongressha­lle, wo der Stadtrat tagte, demonstrie­rten am Donnerstag auch einige Tierschütz­er.

Zoodirekto­rin Jantschke war in die Sitzung gekommen, um Fragen zu beantworte­n, doch da das Thema ganz zum Schluss nach 21 Uhr aufgerufen wurde, war sie nicht mehr anwesend. Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne) sagte, das Gehege werde auch nach einem Umbau nicht optimal sein, aber Verbesseru­ngen bieten. Dies sei besser als eine Abgabe der Tiere in eine Auffangsta­tion. Man werde weiterhin versuchen, die Affen in einen anderen wissenscha­ftlich geführten Zoo abzugeben. Das Thema soll nun noch einmal im Aufsichtsr­at des Zoos besprochen werden.

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