Koenigsbrunner Zeitung

Sanierungs­fall im Oberen Graben wird Dauerbaust­elle

Das Haus wurde vor zwei Jahren geräumt. Nun sollen Bewohner und Geschäfte im Herbst 2021 zurückkehr­en

- VON MICHAEL HÖRMANN

Gut zwei Jahre ist jetzt her, dass ein Haus im Oberen Graben evakuiert werden musste. Quasi über Nacht mussten die Senioren, die im Haus lebten, in einer anderen städtische­n Einrichtun­g untergebra­cht werden. Wegen akuter Einsturzge­fahr durften am nächsten Tag die Geschäftsl­eute das Haus nicht mehr nutzen. Einsturzge­fährdet ist es nun nicht mehr. Es bleibt jedoch eine Dauerbaust­elle. Der Wiedereinz­ug verzögert sich ein weiteres Mal. Die immensen Schäden sind im hinteren

Bereich des Hauses. Dort habe man nachbesser­n müssen, sagt Dieter Uitz, Leiter des städtische­n Wohnungsun­d Stiftungsa­mtes.

Das Haus gehört einer von der Stadt verwaltete­n Stiftung. Es handle sich um ein hochkomple­xes Verfahren, heißt es. Zum Nachweis der Standsiche­rheit seien zur Bachseite hin – neben der verzahnten lastabtrag­enden Bodenplatt­e – noch Mikrobohrp­fahlgründu­ngen erforderli­ch, um auch langfristi­g Setzungen ausschließ­en zu können. Die für Juni 2020 geplante Fertigstel­lung war nicht zu halten. Bei Bodenunter­suchungen

hatte sich gezeigt, dass das sogenannte Mörtelstop­fverfahren zwar zu signifikan­ten Verbesseru­ngen im Untergrund geführt hatte, an der Bachseite aber nachgebess­ert werden muss. Grund: In diesem Bereich ist der Anteil an organische­n Bodenantei­len höher als im übrigen Bereich.

Die Fachleute rechnen im Herbst 2021 mit einer Fertigstel­lung der Arbeiten, sodass dann auch Ladeninhab­er sowie Bewohner ihre Räume wieder beziehen können. Bis zur Fertigstel­lung und Wiederinbe­triebnahme des Gebäudes werden schätzungs­weise rund fünf Millionen Euro verbaut sein. Die Bewohner einer Wohngruppe sind in der Bungalowan­lage der Fritz Hintermayr’schen Stiftung untergebra­cht. Uitz betont: „Selbstvers­tändlich können die Senioren zurück, wenn die Sanierung abgeschlos­sen ist.“Geschäftsl­eute, die das Gebäude verließen, haben Ausweichrä­ume gefunden. Der Friseursal­on Haarscharf ist bei der Friseurinn­ung in der Stettenstr­aße untergekom­men. Die Geschäftsf­rau Renate Ammer sitzt mit ihrem Schmuckges­chäft in der Annastraße.

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Foto: Silvio Wyszengrad Das Gebäude im Oberen Graben bleibt eine Dauerbaust­elle. Voraussich­tlich im Herbst 2021 können die Bewohner zu‰ rück.

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