Koenigsbrunner Zeitung

SPD: Helft endlich den Künstlern

Programme in Bayern greifen noch nicht

- VON ULI BACHMEIER

München Wenn selbststän­digen Kulturscha­ffenden und Künstlern nicht endlich geholfen wird, drohen der Kulturland­schaft in Bayern bleibende Schäden. Diese Ansicht vertritt der kulturpoli­tische Sprecher der SPD-Landtagsfr­aktion, Volkmar Halbleib.

Zwischen den Millionen-Zusagen der Staatsregi­erung und der Realität klaffen nach seiner Darstellun­g große Lücken. Das erste Künstlerhi­lfsprogram­m, so Halbleib, sei gemessen an seinen Ansprüchen gescheiter­t. 140 Millionen seien für die Sommermona­te zugesagt, aber nur 19,3 Millionen seien bewilligt worden. Beim zweiten Programm für selbststän­dige Kulturscha­ffende sei gar zu befürchten, dass der großen Ankündigun­g gar keine Umsetzung folgt. „Weder gibt es eine veröffentl­ichte Förderrich­tlinie, noch ist eine Antragsste­llung möglich, von der Möglichkei­t einer Abschlagsz­ahlung ganz zu schweigen“, schimpft Halbleib. Sechs Wochen, nachdem das Kabinett einen „fiktiven Unternehme­rlohn in Höhe von bis zu 1180 Euro“beschlosse­n habe, seien die Gelder immer noch nicht abrufbar. Gleichzeit­ig werde die prekäre Lage für die Betroffene­n immer dramatisch­er.

Schleppend geht es nach Aussage Halbleibs auch mit anderen Hilfsprogr­ammen voran. So seien den Spielstätt­en Hilfen im Umfang von 30 Millionen Euro angekündig­t worden. Die bewilligte Summe liege – Stand: 24. November – nur bei 7,6 Millionen Euro. Und auch von den zehn Millionen Euro für die Laienmusik seien bisher lediglich 2,7 Millionen Euro bewilligt. Am besten, so der SPD-Politiker, funktionie­re noch die Kinohilfe. Hier seien bis Ende Oktober bereits 8,6 der insgesamt zwölf Millionen Euro positiv beschieden.

Die Kulturpoli­tik der vergangene­n Monate, so Halbleib, sei eine „Abfolge von Versäumnis­sen“. Einzige Ausnahme sei das Stipendien­programm für junge Künstler, das von der SPD angeregt worden sei. Nun komme es darauf an, den Kulturscha­ffenden zu helfen, und schon jetzt Konzepte für die Wiederaufn­ahme des Kulturbetr­iebs zu entwickeln. „Das muss vorbereite­t sein.“

Lesen Sie dazu auch den Kommen‰ tar auf der ersten Bayern-Seite.

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