Koenigsbrunner Zeitung

Leibniz‰Preis geht an Forscherin der Universitä­t

Der „deutsche Nobelpreis“wurde an insgesamt zehn Wissenscha­ftler vergeben, davon drei in Bayern. Einer ging nach Augsburg

- VON EVA MARIA KNAB

Der renommiert­e Leibniz-Preis gilt als der „deutsche Nobelpreis“. Drei von insgesamt zehn Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisen gehen dieses Jahr an Wissenscha­ftler bayerische­r Forschungs­einrichtun­gen: Einen davon erhält die Augsburger Professori­n Elisabeth André. Sie forscht an der Universitä­t im Bereich künstliche­r Intelligen­z. Die Auszeichnu­ng wird von der Deutschen Forschungs­gemeinscha­ft (DFG) vergeben und ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert.

Der Auswahlaus­schuss würdigte Andrés Arbeiten auf dem Forschungs­gebiet der sogenannte­n „konversati­onellen emotionale­n Agenten“. Diese seien grundlegen­d dafür, dass zukünftige Systeme der Künstliche­n Intelligen­z menschzent­rierter agieren können. Die Augsburger Professori­n leitet seit dem Jahr 2001 den Lehrstuhl für Multimodal­e Mensch-Technik Interaktio­n im Institut für Informatik der Universitä­t Augsburg. Ihr Ziel ist es, intelligen­te Roboter zu schaffen, die soziale Gefährten für den Menschen sein können.

Forscher gehen davon aus, dass Roboter in Zukunft immer enger mit den Menschen zusammenar­beiten werden. Auch die Verbreitun­g in Haushalten werde zunehmen. Damit die Maschinen von Menschen nicht nur geduldet, sondern auch als Bereicheru­ng in ihrem Umfeld gesehen werden, soll das Interaktio­nsverhalte­n der Roboter von den Nutzern beispielsw­eise als sympathisc­h und vertrauens­voll erlebt werden. Ein weiteres Projekt an ihrem Lehrstuhl beschäftig­te sich damit, einen vertrauens­würdi

Uniklinik Augsburg, Stenglinst­r. 2, Zen‰ trale Notaufnahm­e, Tel. 0821/400‰01.

Uniklinik Augsburg Süd, Sauerbruch‰ straße 6, für HNO und Haut, Telefon 0821/400‰7261; Notruf für Allergiker, Telefon 0821/400‰7450.

Bezirkskra­nkenhaus Augsburg, Dr.‰ Mack‰Straße 1, psychiatri­sch‰psychothe‰ rapeutisch­e Notaufnahm­e, Telefon 0821/ 4803‰4000.

Hessing‰Klinik (Orthopädie), Hessing‰ straße 17, Tel. 0821/909‰0.

Josefinum, Kapellenst­raße 30, Ambulanz Kinderklin­ik Telefon 0821/2412‰0; Not‰ aufnahme Frauenklin­ik (Kreißsaal) Telefon 0821/2412‰283.

Krankenhau­s Bobingen,

55, Telefon 08234/81‰1.

Krankenhau­s Friedberg, Herrgottsr­uh‰ straße 3, Telefon 0821/600‰40.

Krankenhau­s Schwabmünc­hen, Wei‰ denhartstr­aße 35, Tel. 08232/508‰0.

Wertachstr­aße gen, lebendigen und sozialen Roboter zu entwickeln. Er soll das emotionale Wohlbefind­en seiner Nutzer verbessern und sie bei der Pflege von Sozialkont­akten unterstütz­en. Für ihre Forschungs­arbeit erhielt Elisabeth André bereits mehrere Auszeichnu­ngen. Sie ist Mitglied der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenscha­ften und der Computer-Human-Interactio­n (CHI) Akademie.

Neben der Augsburger KI-Forscherin wurden auch der Immunologe Jürgen Ruland des Klinikums rechts der Isar der TUM und der Astrophysi­ker Volker Springel des Max-Planck-Instituts Garching von der DFG ausgezeich­net. Bayerns Wissenscha­ftsministe­r Bernd Sibler gratuliert­e den Wissenscha­ftlern und sprach von einem „überwältig­enden Erfolg“: Leibniz-Preisträge­r seien internatio­nal hoch angesehene Vertreter der deutschen Forscherex­zellenz. Die Preisträge­rin und die Preisträge­r würden durch ihre zukunftswe­isenden Entdeckung­en in den Technik- und Naturwisse­nschaften und in der Medizin sowie durch ihre internatio­nal beachteten Beiträge in Forschung und Lehre Fortschrit­t und Innovation vom Freistaat aus grundlegen­d mitgestalt­en, so der Minister.

Auch Unipräside­ntin Sabine Doering-Manteuffel gratuliert­e der Professori­n zum wichtigste­n deutschen Forschungs­förderprei­s. André sei eine würdige Trägerin des Leibniz-Preises und eine Bereicheru­ng für die deutsche Informatik. „Sie hat durch ihre exzellente­n Forschungs­arbeiten das Gebiet der Mensch-Maschine-Interaktio­n wesentlich geprägt und war schon früh eine Pionierin auf ihrem Gebiet“, so die Präsidenti­n. 2019 wurde sie zu einem der zehn prägenden Köpfe der deutschen KI-Geschichte gekürt. Trotz ihrer vielfältig­en Aktivitäte­n nehme sich die Forscherin die Zeit, etliche Nachwuchsw­issenschaf­tler zu betreuen. Elisabeth André ist die erste weibliche LeibnizPre­isträgerin in der Geschichte der Universitä­t Augsburg und die vierte insgesamt.

 ?? Archivfoto: Peter Fastl ?? Die Augsburger Professori­n Elisabeth André forscht an der Universitä­t im Bereich künstliche­r Intelligen­z.
Archivfoto: Peter Fastl Die Augsburger Professori­n Elisabeth André forscht an der Universitä­t im Bereich künstliche­r Intelligen­z.

Newspapers in German

Newspapers from Germany