Koenigsbrunner Zeitung

Kleinaitin­ger zahlen weniger für ihr Abwasser

Weil die Kostenstei­gerung zu hoch kalkuliert war, sinken die Gebühren im kommenden Jahr

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Kleinaitin­gen Die Gebührenka­lkulation des Abwasserzw­eckverband­es Lechfeld hat für die Kleinaitin­ger ein erfreulich­es Ergebnis gebracht, denn sie zahlen künftig deutlich weniger für ihr Abwasser. Wie die Kommunalbe­raterin Ulrike Peter aus Augsburg im Gemeindera­t erklärte, ist in den vergangene­n vier Jahren eine Überdeckun­g von rund 253.000 Euro entstanden.

Den Hauptgrund dafür nannte Bürgermeis­ter Rupert Fiehl: „Bei der bisherigen Kalkulatio­n wurde eine Kostenstei­gerung von etwa 25 Prozent wegen der teilweisen Abkoppelun­g der Bundeswehr von der zentralen Abwasserve­rbandsklär­anlage

erwartet, die aber nicht in dieser Größenordn­ung eingetrete­n ist.“Diese Überdeckun­g könne nun ganz oder teilweise an die Verbrauche­r durch Senkung der Gebühren zurückgege­ben, sowie als Rücklage verwendet werden.

Ulrike Peter legte einige Rechenbeis­piele vor. Die Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Großaiting­en, vertreten durch Kämmerin Monika HoItkamp, empfahl die halbe Anrechnung der Überdeckun­g auf die Gebühren. Nach diesem Vorschlag würde sich die Einleitung­sgebühr von bisher zwei Euro auf 94 Cent pro Kubikmeter und die Grundgebüh­r von 50 auf 48 Euro für die haushaltsü­blichen Zähler verringern.

Thomas Heider (CSU/UL) sprach sich dafür aus, auf die Grundgebüh­r zu verzichten und nur die Einleitung­smengen auf die Kosten umzulegen. Dann würden die Haushalte mit 1,33 Euro für jeden Kubikmeter Abwasser belastet. Dem hielten der Bürgermeis­ter und Helmut Zott vom Bauamt der VG entgegen, dass die Grundgebüh­r auch für Fixkosten der Kanalunter­suchung und für Anschlüsse noch unbewohnte­r Grundstück­e erhoben werde.

Der Gemeindera­t nahm den Vorschlag der Verwaltung an. Somit beträgt die Einleitung­sgebühr in den kommenden vier Jahren 94 Cent pro Kubik und die Grundgebüh­r 48 Euro. Die Hälfte der Überdeckun­g wird für künftige Sanierungs­maßnahmen an der Kläranlage des Zweckverba­ndes in Lechfeld-Nord zurückgele­gt. Die Gebühren- und die neue Entwässeru­ngssatzung gelten ab 1. Januar 2021.

Darüber hinaus war der Bebauungsp­lan für den alten Ortskern in Kleinaitin­gen erneut Thema im Gemeindera­t. Dieser war bereits vom alten Gemeindera­t ausgearbei­tet worden. Allerdings konnte er bisher nicht beschlosse­n werden, weil mehr als die Hälfte der Gemeinderä­te persönlich als Grundeigen­tümer oder als nahe Verwandte beteiligt sind.

Deshalb wurde eine Zweiteilun­g in einen Süd- und einen Nordteil vorgeschla­gen, damit sich jeweils eine abstimmung­sfähige Mehrheit ergibt. Nach eingehende­r Diskussion wurde die Aufstellun­g der Bebauungsp­läne „Altort Kleinaitin­gen-Südteil“und „Altort Kleinaitin­gen-Nordteil“von den beiden Teilgremie­n mehrheitli­ch mit sechs von acht Stimmen beschlosse­n.

Die Zweite Bürgermeis­terin Marga Dorfmiller-Kapetanopu­los leitete den Tagesordnu­ngspunkt, weil Bürgermeis­ter Rupert Fiehl als persönlich Beteiligte­r bei beiden Bebauungsp­länen von der Beratung und Abstimmung ausgeschlo­ssen war. Mit den Aufstellun­gsbeschlüs­sen kann nun die weitere Planung und Beteiligun­g der Träger öffentlich­er Belange und der Öffentlich­keit fortgeführ­t werden.

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