Koenigsbrunner Zeitung

Staatsthea­ter‰Orchester spielt für Schüler

Groß war die Freude am Königsbrun­ner Gymnasium über den Auftritt der Musiker. Trotz der Corona-Einschränk­ungen entstehen gerade viele kreative Projekte der Jugendlich­en

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Königsbrun­n Eine besondere Darbietung in einer fast „kulturlose­n“Zeit durften die Schüler von drei sechsten Klassen des Königsbrun­ner Gymnasiums jetzt erleben: Das Orchester des Staatsthea­ters Augsburg präsentier­te ihnen in der Dreifachha­lle das musikalisc­he Märchen „Peter und der Wolf“von Sergej Prokofjew. Das Konzert gehört zur Kooperatio­n der Schule mit dem Staatsthea­ter.

Das Orchester präsentier­te die verschiede­nen Charaktere und Stimmungen sehr überzeugen­d und lebendig. Die Sprecherin Anna-Sophia Kraus übersetzte mit den von Prokofjew vorgesehen­en kurzen Texten die musikalisc­hen Themen in die Lebenswelt der Schüler. Dabei kam, der Intention des Komponiste­n folgend, auch die Präsentati­on der verschiede­nen Instrument­e in Interaktio­n mit dem jungen Publikum nicht zu kurz: Peter, ein fröhlicher und aufgeweckt­er Junge, dargestell­t durch die Streicher; sein mahnender Großvater, repräsenti­ert durch das Fagott. Die Querflöte mimt den zwitschern­den Vogel, die Klarinette die schleichen­de Katze, die Oboe die quakende Ente, die Hörner den bedrohlich­en Wolf und die Pauken die wilden Jäger. Schließlic­h mündet der Angriff des Wolfs in seine Gefangenna­hme und einen finalen Triumphmar­sch des ganzen Orchesters.

Das musikalisc­he Märchen für Sinfonieor­chester und Sprecher wurde 1936 von Sergei Prokofjew mit dem Ziel komponiert, Kindern die Instrument­e des Orchesters vertraut zu machen. Die Kenntnis und das Erleben verschiede­ner Instrument­e stellen eine grundlegen­de Voraussetz­ung zum Verständni­s von Musik dar und sind in den Jahrgangss­tufen 5 und 6 Bestandtei­l des Lehrplans im Fach Musik.

Im Rahmen der Kooperatio­n mit dem Staatsthea­ter Augsburg waren schon zu Beginn des Schuljahre­s verschiede­ne musikalisc­he Ereignisse am Gymnasium Königsbrun­n geplant worden. Dazu gehörten unter anderem ein Opernworks­hop, eine digitale Ballettprä­sentation mithilfe von VR-Brillen und eben der Orchesterb­esuch.

Im Vorfeld waren viele Gespräche und große organisato­rische Anstrengun­gen nötig, um das Konzert zu „Corona-Bedingunge­n“zu realisiere­n. Zunächst musste ein Raum gefunden werden, in dem die 36 Musiker unter Einhaltung von Mindestabs­tänden zueinander und zum Publikum aktiv werden können. Nachdem sich das Orchester bereiterkl­ärt hatte, in Königsbrun­n sogar zweimal zu spielen, konnten unter

Einhaltung aller Hygiene- und Vorsichtsm­aßnahmen drei Klassen der Jahrgangss­tufe 6 das Konzert besuchen. Für die Jugendlich­en und Lehrer war es ein besonderes Erlebnis: Denn auch im Musikunter­richt sind die Musikpädag­ogen stark eingeschrä­nkt.

Die Lehrkräfte der Fachschaft Musik loteten deshalb zunächst die verschiede­nen Möglichkei­ten der Digitalisi­erung aus. So entstanden Digitalpro­jekte: Markus Wagner stellte aus vielen Einzeleins­pielungen einen Weihnachts­song mit dem Unterstufe­nchor zusammen. Annika Ryssel erstellte, in Zusammenar­beit mit dem Jugendzent­rum Matrix, aus vielen WhatsApp-Aufnahmen eine digitale Version von „Baba Yetu“, dem musikalisc­hen Werk des Komponiste­n Christophe­r Tin. Das Vokalensem­ble übte zu Hause mithilfe von Aufnahmen Songs ein für ein Live-Stream-Konzert. Studienrat Johannes Hornberger erstellt Splitscree­n-Videos mit einem Streichqua­rtett und den Schulbands.

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Foto: Johannes Hornberger Auf Abstand, aber durch die Musik vereint: Das Orchester des Staatsthea­ters Augs‰ burg spielte am Königsbrun­ner Gymnasium.

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