Auf Wiedersehen, Mr. Tagesschau
Jan Hofer spricht zum allerletzten Mal die „Tagesschau“. Abtauchen will er aber nicht
Hamburg Ein Gong, ein Fanfarenklang, ein Jan Hofer: Für Generationen von Fernsehzuschauern ist er das Gesicht der „Tagesschau“im Ersten. Fast 36 Jahre lang war der gebürtige Rheinländer Sprecher der quotenstärksten Nachrichtensendung des deutschen Fernsehens. Nun macht er Schluss. Am Montag um Punkt 20 Uhr wird der WahlHamburger zum letzten Mal die Zuschauer mit den Worten „Guten Abend, meine Damen und Herren!“begrüßen. Damit wird er nun selbst zur Nachricht. Am Ende der Sendung will er noch einige persönliche Worte sagen.
Hofer spricht seit 1985 die „Tagesschau“, vor 16 Jahren wurde er deren Chefsprecher. Dabei erlebte er mehrere Studios, neue Techniken und neue Kollegen. „Ich habe mehr als die Hälfte meines Lebens hier verbracht. Das ist ganz schön lang“, sagte Hofer jüngst. Den Schichtdienst und das Weckerklingeln am Morgen werde er am wenigsten vermissen. „Das frühe Aufstehen quält mich schon.“
Hofers Nachfolge tritt nun Jens Riewa an. Julia-Niharika Sen und Constantin Schreiber verstärken künftig das Team der Sprecherinnen und Sprecher der „Tagesschau“um 20 Uhr.
Seit Bekanntwerden des Abschieds von Hofer haben viele Menschen unter dem Hashtag #ehrenjan
Grußbotschaften ins Internet gestellt. Auch viele junge Menschen würdigen Hofer dabei als wichtige Instanz für seriöse Nachrichten und als wertvolle Konstante im NewsAlltag. „Hab’ ich nicht mit gerechnet, dass so viele Sachen kommen. Mich rührt das richtig an“, sagte er dazu in einem Video, das die „Tagesschau“in den sozialen Medien verbreitete.
Die Moderatorin und Nachrichtensprecherin Judith Rakers betonte in der NDR-„Talkshow spezial“vor allem die Kollegialität Hofers. „Er kümmert sich an den richtigen Stellen, er hilft an den richtigen Stellen, er ist an den richtigen Stellen auch mal streng. Und er hat den
Laden einfach im Griff.“Hofer ist aber nicht nur Nachrichtenmann, auch außerhalb des Studios spielt sein Leben. Er ist Vater von vier Kindern (sein jüngstes ist fünf Jahre alt), hat eine Leidenschaft für Oldtimer, moderiert auch Unterhaltungssendungen und ist bekennender Social-Media-Fan. Dass es nun ruhig um den prominenten NDRMann wird, davor müssen seine Fans keine Angst haben. Mit seinem Abschied werde er auf keinen Fall von der Bildfläche verschwinden, betonte Hofer. „Eins kann ich versprechen: Ich bin nicht verschwunden. (...) Ich werde euch noch ein bisschen erhalten bleiben. Seid mal gespannt.“