Der HSV siegt wieder
Stürmer Simon Terodde schießt den Traditionsverein aus der Krise
Düsseldorf/Hamburg Die Erleichterung über das Ende der Negativserie war den Spielern und Verantwortlichen des Hamburger SV anzumerken. Doch für die meiste FußballFreude im Norden sorgt aktuell weiter Holstein Kiel. Die Störche richten sich allmählich an der Tabellenspitze ein. Das 3:2 beim SSV Jahn Regensburg am Samstag war bereits der dritte Sieg in Folge für das Team des erst 32 Jahre alten Trainers Ole Werner.
Davon ist die deutlich ambitioniertere Nord-Konkurrenz vom HSV und Hannover 96 weit entfernt. Immerhin bremsten die Hamburger am Samstag durch das zähe 2:1 bei Darmstadt 98 ihren Fall nach zuvor fünf sieglosen Spielen und drei Niederlagen am Stück. „Dieser Sieg war für uns sehr wichtig. Nicht nur für die Tabelle, sondern für den Kopf, das Herz und das Gefühl“, sagte Trainer Daniel Thioune, der sich bei Doppelpacker Simon Terodde bedanken konnte. „Es sind einige Knoten geplatzt“, sagte der Torjäger, der mit seinen zwei Treffern (71. /87. Minute) das Krisengerede zum Beginn der Englischen Woche verstummen ließ.
Mit seinem fünften Doppelpack in der Saison machte der 32-Jährige mal wieder den Unterschied aus. Dank ihm haben die Hamburger den Anschluss an das Spitzentrio gehalten. .
Die Fürther beeindruckten bereits am Freitag zum Auftakt mit 3:0 beim SV Sandhausen. Die Bochumer ließen dem Bundesliga-Absteiger SC Paderborn ebenfalls mit 3:0 keine Chance. Dieses Trio ist längst keine Überraschung mehr in der Liga. Vor allem die Spitzenposition Kiels ist Ergebnis systematischer Aufbauarbeit. Das Team hat keine großen Stars, sondern ein gewachsenes Gefüge, auch wenn am Samstag in Regensburg das Offensiv-Duo Jae-Sung Lee und Fin Bartels herausragte. Der Südkoreaner traf zweimal jeweils nach Vorarbeit von Bartels, beim Treffer seines Sturmpartners assistierte Lee. Doch für ihren Trainer war das kein Grund, sie herauszustellen. „Auf jeden Fall war es wichtig, dass sie in den entscheidenden Situationen ihre Füße im Spiel hatten“, sagte Werner.
Anlass zur Sorge bereitet indes Hannover 96, das sich vom Selbstverständnis her auch in der Rolle eines Zweitliga-Spitzenteams sieht. Doch Anspruch und Wirklichkeit passen weiterhin nicht zusammen. Nach dem 0:1 beim 1. FC Heidenheim sind die Abstiegsränge nur noch zwei Punkte entfernt, der Verein steckt in der Krise.
Mehrheitsgesellschafter Martin Kind hatte vor der Saison zwar gesagt: „Für diese Mannschaft kann es kein anderes Ziel geben als den Aufstieg. Wir haben nach oder sogar vor dem HSV die teuerste Mannschaft der Zweiten Liga.“