Loch wieder Chef in der Rinne
Berchtesgadener siegt in Oberhof mit Bahnrekord
Oberhof Erst Freudensprünge, dann die Siegerfaust – selten jubelte Felix Loch so bei einem Weltcupsieg. Nun war es nach der 22-monatigen Durststrecke schon der vierte hintereinander. „Es geht einfach alles auf. Wir haben im Sommer viel gearbeitet, ob es im athletischen oder im materialtechnischen Bereich war. Das ist einfach cool, der Lauf war wirklich von oben bis unten gut“, sagte der viermalige RodelOlympiasieger, der mit seinen 31 Jahren so gut wie lange nicht ist. Da staunte auch sein Idol und Mentor Georg Hackl. „So ein Comeback schaffen nur die absoluten Spitzenkönner. Damit hat er sich selbst geoutet als ganz Großer“, adelte Hackl im ZDF seinen Freund, mit dem er stundenlang in der Werkstatt am Schlitten tüftelt. Mit Erfolg: Der Berchtesgadener fuhr auf der modernisierten Bahn in Oberhof in 43,290 Sekunden Bahnrekord und fing somit noch den führenden Johannes Ludwig ab.
Rasant wie einst präsentierten sich die in den Weltcupzirkus zurückgekehrten Mamas. Datjana Eitberger fuhr am Sonntag ihren ersten Weltcupsieg ein. Die OlympiaZweite aus Ilmenau verwies mit 0,072 Sekunden Vorsprung die viermalige Olympiasiegerin Natalie Geisenberger auf Rang zwei. Dritte wurde die Lettin Kendija Aparjode, die nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte. „Ich bin froh, dass ich überhaupt ins Ziel gekommen bin, denn der Lauf war sehr fehlerbehaftet. Als ich die Eins gesehen habe, war alles vergessen. Sofort liefen die Tränen, ich bin überwältigt“, sagte Eitberger. Da konnte auch Geisenberger mitfühlen: „Ich habe es ihr so sehr gewünscht, dass sie heute gewinnt. Insgesamt haben wir uns nach unseren Babypausen sehr, sehr gut zurückgemeldet.“
Den ersten Saisonsieg fuhren auch die Doppelsitzer-Weltmeister Toni Eggert und Sascha Benecken ein, die zum Abschluss am Sonntag mit einem furiosen Lauf auch Rang eins in der Teamstaffel vor Österreich und Polen retteten.