Der Weihnachtsmann grüßt vom Balkon
Die Weihnachtsbeleuchtung an so manchem Augsburger Haus ist dieses Jahr besonders bunt. Ein Augsburger hat einen Tag in die Deko investiert. Streifzug durch die weihnachtlich erleuchtete Stadt
Es leuchtet schummrig oder hell, blinkt und flackert, langsam oder schnell. Diesen Winter sind Weihnachtsbeleuchtung und Gartendekoration in Augsburgs Gärten oft besonders auffällig. Wenn man schon daheim bleiben muss und Weihnachtsmärkte und Adventsfeiern ausfallen, kann man es sich immerhin zu Hause schön machen.
Wie bunt beleuchtete Wäscheleinen sehen die farbigen LED-Lichtgirlanden aus, die ein Anwohner durch einen Garten in der Lechhauser Klausstraße gezogen hat. Ein Haus weiter rutscht der Weihnachtsmann in seinem Rentierschlitten das Dach zum Kellertreppenabgang hinunter, natürlich sind Schlitten und Zugtier ebenfalls beleuchtet. Ein auffälliger, großer, rot leuchtender Stern ziert daneben den tannengrünbestückten und beleuchteten breiten Balkonkasten einer Erdgeschosswohnung.
In der Rechten Brandstraße in Lechhausen wechseln in gleichmäßigem Tempo die beweglichen Lichtprojektionen von Tannenbaum, Rentier, Stern und Weihnachtsmann über die Fassade durch. Im Vorgarten steht ein mit einer Lichtgirlande geschmücktes Tannenbäumchen. In der Linken Brandstraße brummt leise ein Gebläse und hält die Luft in einem riesigen winkenden aufblasbaren Weihnachtsmann. So hoch wie ein Haus lächelt der Riese hinter im Hof
Autos hervor und weist den Weg zum Eingang.
Ganz klassisch mit Lichterkerzenbeleuchtung geschmückt ist der Weihnachtsbaum vor der Kirche St. Franziskus in der Firnhaberau. Daneben wirbt ein Schild für die Weihnachtsgottesdienste der katholischen Kirche des Stadtteils. Dass Weihnachten ein christliches Fest ist, betont auch die große GartenKrippe im Jagdweg, die nachts beleuchtet wird. Im Jagdweg seilt sich auch der Weihnachtsmann von einem über und über mit Lichterketten behangenen Balkon ab, und um die Ecke im Martin-Gomm-Weg küssen sich zwei leuchtende Rentiere auf einer Balkonbrüstung. Sterne in allen Formen und Ausführungen leuchten in der Schillstraße, mal auf einem Garagendach in ein Meter Größe, mal kleiner in den Fenstern.
In einem Baumarkt nahe dem Augsburger Univiertel sind die Regale mit den LED-Lichterketten in Warmweiß, Bläulichweiß oder bunt schon fast leergekauft. „Wir haben fast nichts mehr da“, heißt es als Auskunft, wenn man nach Weihnachts-Außendeko und Beleuchtung fragt. Sogenannte Netz-Lichgeparkten terketten sind noch zu haben. Eine Kundin freut sich: Sie ergattert den wirklich allerletzten aufblasbaren mannshohen Nussknacker. Diese Aufblasfiguren mit LED-Licht scheinen der Trend des Winters zu sein.
Im Internet auf den bekannten Plattformen gibt es sie in allen möglichen Ausführungen: Schneemänner, Weihnachtsbäume und sogar komplette Rentierschlitten inklusive Nikolaus könnte man sich in den Garten stellen.
Einen aufblasbaren Weihnachtsmann mit LED-Beleuchtung für den Balkon hat Sven Deutscher aus der Via-Claudia-Straße in Haunstetten schon seit letztem Winter, und auch sonst musste er nichts mehr hinzukaufen, da er sowieso gerne dekoriert. Sein Balkon ist über und über geschmückt, mit speziellen Lichtleisten, die Deutscher an Holzbrettern mit Schraubzwingen montierte. Buntes Licht wird an die Wand geworfen. Ein riesiges Transparent mit dem Schriftzug „Merry Christmas“behängt das Geländer. Weitere Spruchbänder schmücken die Fenster an der Hausfront, die Fenster sind mit weihnachtlichen Fensterbildern über und über beklebt.
Zur Freude der Passanten, Nachbarn und Kinder investierte Sven Deutscher einen knappen Arbeitstag, um alles weihnachtlich herzurichten. Bis etwa 23 Uhr lässt er täglich die Beleuchtung eingeschaltet und den Weihnachtsmann aufgeblasen. Bis zum zehnten Januar will er seine Deko-Installationen aufgebaut lassen.
Auf der Rückseite der Senioreneinrichtung Ruhesitz Wetterstein steht zwar kein Rentierschlitten, aber eine Kutsche. Eine echte Kutsche aus Holz, nichts Aufgeblasenes. Das Dekorationsstück ist komplett mit Lichtergirlanden geschmückt und umwunden. Gezogen wird sie von einem Paar lebensgroßer Hirschfiguren, ebenfalls beleuchtet, und bringt so Licht in die dunkle Vorweihnachtsnacht am dritten Adventswochenende.