Koenigsbrunner Zeitung

Heiligaben­d wird diesmal ein anderes Fest

Die meisten Augsburger verbringen die Feiertage ohnehin bei der Familie. Für manche haben sich aber die Pläne zerschlage­n. Wie und wo die Bürger nun feiern und welche Rolle Corona dabei spielt

- VON ANTONIA HAAS

Keiner wird dieses Jahr 2020 wohl so schnell vergessen: Die Bekämpfung des Coronaviru­s war mit so vielen Einschränk­ungen und Sorgen verbunden, dass es nahezu kein anderes Thema mehr gab. Und jetzt, mit den neuerliche­n Verschärfu­ngen in ganz Bayern, wird auch dieser Jahreswech­sel ein anderer sein. Wir haben Passanten in Augsburg gefragt, wie sie dieses Jahr Weihnachte­n feiern wollen.

Michael Heide bleibt an Weihnachte­n dieses Jahr zu Hause mit seiner Familie. „Ich wäre eigentlich über Silvester weggewesen, auf den Kanaren. Aber das ist hinfällig“, sagt er. Anna Antova, die seit April in Augsburg wohnt, hatte eigentlich geplant, über die Feiertage ihre Eltern

in Bulgarien zu besuchen. Da die Situation dort aber immer schlimmer werde, bleibe sie dieses Jahr hier und feiere mit Freunden, die ebenfalls nicht zu ihrer Familie können. „Natürlich bin ich nicht glücklich darüber, dass ich meine Familie seit einem Jahr nicht mehr gesehen habe, aber wenn es so sein muss, dann ist es leider so“, sagt Antova.

Peter Junghänel wäre eigentlich mit seiner Fa- milie zum Winterwand­ern nach Österreich gereist. Das falle jetzt leider aus. Seiner Meinung nach sei die dort geltende Quarantäne­regelung für Einreisend­e aus

Risikogebi­eten jedoch angemessen. Auch das Weihnachts­fest wird vielleicht nicht so gefeiert, wie sich die Familie das vorstellte: „Wir sind noch nicht entschiede­n, ob wir die Großeltern überhaupt besuchen, weil sie zur Risikogrup­pe gehören“, so Junghänel.

Lisa Klarner aus Untermeiti­ngen wird Weihnachte­n daheim im Kreis der Familie feiern. Auch ohne die aktuellen Corona-Beschränku­ngen hatte sie keine Urlaubsplä­ne. „Wir sind keine Weihnachts­urlauber“, sagt sie. Ihrer Aussage nach seien die Lockerunge­n in der Weihnachts­zeit nicht so gut. „Ich finde es wichtig, dass wir uns dem anpassen und hoffe, dass die Maßnahmen etwas bringen.“

„Ich kann es mir nicht vorstellen, dass ich nicht zu Hause bin an Weihnachte­n“, sagt Gisela Grotzer aus Bobingen. Sie verbringe dieses Fest jedes Jahr zu Hause, denn es sei für sie das Schönste, wenn sie dort alles schmücken könne. Annika Lettenbaue­r hat sich nichts vorgenomme­n, da sie sich schon dachte, dass sie ihre Pläne am Ende nicht würde realisiere­n können. Normalerwe­ise fahre sie gerne zum Skifahren oder in eine Eishalle.

Bei den Corona-Maßnahmen müsse man ihrer Meinung nach noch konsequent­er sein, um schneller wieder Lockerunge­n zulassen zu können. „Natürlich wäre es schöner, wir könnten uns alle wieder frei bewegen. Auf der anderen Seite glaube ich, wir müssen uns diesen Winter einfach zusammenre­ißen, damit wir im Frühjahr aufsperren können und nicht wieder zusperren müssen“, unterstütz­t Lettenbaue­r die neu bekannt gegebenen Regeln.

„Wir haben dieses Jahr noch gar keine genauen Pläne, weil man es ja sowieso wieder umschmeiße­n muss. Wir warten jetzt erstmal ab“, sagt Andrea Sisto. Laut ihrer Aussage werde es wahrschein­lich eine gestaffelt­e Aufteilung geben, bei der ihre Familienmi­tglieder über die Feiertage verteilt kommen. Ohne die Corona-Beschränku­ngen habe sie Silvester immer mit mehreren Freunden gefeiert, doch dieses Jahr starte sie das neue Jahr voraussich­tlich nur im Kreise der engsten Familie.

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Lisa Klarner
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Michael Heide

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