Koenigsbrunner Zeitung

Schüler engagieren sich mit Schildern für sicheren Verkehr

Vor dem Gymnasium Königsbrun­n weisen sie Eltern darauf hin, nicht auf der Fahrradstr­aße vor der Schule zu parken

- VON PIET BOSSE

Königsbrun­n Ungefähr 30 Sechstkläs­sler stehen am Freitag nach Schulschlu­ss in gelben Warnwesten am Alten Postweg vor dem Gymnasium Königsbrun­n und halten Schilder hoch, auf denen „Langsam Fahren! Sicherheit­srisiko“oder das durchgestr­ichene Wort „Elterntaxi“steht. Sie wollen verhindern, dass Eltern ihre Kinder direkt vor der Schule abholen oder absetzen und dafür an den Gehwegen der Fahrradstr­aße parken. Mit der Aktion

Elterntaxi hat das Gymnasium Königsbrun­n in der vergangene­n Woche Eltern darauf aufmerksam gemacht, die Parkplätze am Ende der Straße zu nutzen, von Montag bis Mittwoch und am Freitagmor­gen stellten sich Kinder vor Schulbegin­n vor das Gymnasium und am Freitag nach Schulschlu­ss.

Mittags ist die Situation anders als morgens: „Jetzt wird es nochmal knifflig“, sagt Schulleite­r Volker Täufer. Er sagt, er glaube, nach Schulende könne es schwierige­r werden, die Eltern auf die Parkplätze

am Straßenend­e zu führen, weil sie sich mit ihren Kindern direkt vor der Schule verabredet haben. „Vielleicht wissen sie nicht, dass sie hier nicht halten sollen, und wenn sie nach hinten fahren, finden sie vielleicht ihre Kinder nicht mehr.“Aber chaotisch wird es nicht. Die wenigen Autos, die an der Schule vorbeifahr­en, folgen den Anweisunge­n der Schüler. Das war während der Aktion aber nicht immer so: Einige Eltern hätten es nicht eingesehen, ihre Kinder morgens weiter hinten abzusetzen, andere wollten auf den Lehrerpark­platz fahren, erzählt Eric Reif. Der Zwölftkläs­sler hat die Aktion gemeinsam mit Schülerspr­echern und Verbindung­slehrern organisier­t.

Das Problem, dass die Autos morgens auf beiden Seiten des Alten Postwegs stehen, gibt es schon lange. „Mindestens 20 bis 30 Autos stehen hier normalerwe­ise morgens“, sagt Reif. Vor einigen Monaten hat er zusammen mit einigen Schülern ein Video vom Dach gedreht, um im Schnelldur­chlauf zu sehen, wie viel Verkehr morgens herrscht. Sein Fazit

damals: „Hier ist ordentlich was los.“Das sei vor allem für die Schüler auf Rollern und Fahrrädern gefährlich, wenn sie auf der Fahrradstr­aße entlangfah­ren. „Wenn ein Kind auf seinem Roller hier langfährt und ihn eine aufgehende Autotür trifft, wird’s gefährlich“, sagt Dieter Donderer, der als Verbindung­slehrer die Aktion mit organisier­t und auch in Zukunft daran beteiligt sein wird.

Denn die Aktion soll weitergehe­n: „Mit der einen Woche ist es nicht getan“, sagt Schulleite­r Täufer.

Die Situation möchten Lehrer und Schüler weiterhin begleiten. Auch unangekünd­igte Aktionen seien möglich, sagt Donderer. Wie Täufer glaubt auch er, dass es länger dauert, bis die Eltern verinnerli­cht haben, nicht mehr an der Fahrradstr­aße zu parken. Die Schüler hatten Spaß. Donderer sagt, er habe gemerkt, dass sie sich damit beschäftig­t haben: „Sie haben morgens untereinan­der darüber gesprochen und freuen sich, etwas bewirken zu können.“Ihre größte Motivation sei es, für eine gute Sache einzutrete­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany