Koenigsbrunner Zeitung

Auf Kneipp‰Tour

- Von Stephansri­ed zu Fuß nach Ottobeuren

Nächstes Jahr feiert das ganze Unterallgä­u und eine überzeugte Anhängersc­haft seinen 200. Geburtstag. Doch Ruhm und Ehre waren Sebastian Kneipp nicht in die Wiege gelegt. Im Weiler Stephansri­ed nahe Ottobeuren kam er als Sohn einer armen Weberfamil­ie zur Welt. Den Besuch des Gymnasiums und das Studium ermöglicht­e ihm ein Kaplan aus Bad Grönenbach.

Stephansri­ed, Grönenbach, Ottobeuren, Bad Wörishofen – alles Stationen auf einem Lebensweg, der ebenso schwierig wie fantastisc­h war. Denn dieser arme Webersohn wurde als Wasserdokt­or weltberühm­t und seine ganzheitli­che Naturheill­ehre ist heute aktueller denn je. Zu den fünf Säulen, auf denen sie fußt, gehört neben Wasser, Pflanzen, Ernährung und innere Ordnung auch die Bewegung.

Am besten in der freien Natur. Zum Beispiel auf dem Kneipp-Wanderweg, der auf 50 Kilometern durch das hügelige Unterallgä­u verläuft. Es müssen ja nicht gleich alle 50 Kilometer

sein. Wie wäre es mit der kurzen Etappe von Stephansri­ed nach Ottobeuren? Kneipps Geburtshau­s ist zwar abgebrannt, aber Bad Wörishofen hat im Gedenken an den Mann, der das Kuhdorf zum Kurort gemacht hat, auf dem Grundstück einen Obelisken als Denkmal hingestell­t.

13,3 Kilometer musste der junge Kneipp einst laufen, um zu der prächtigen Basilika von Ottobeuren zu gelangen. Querfeldei­n über Klosterwal­d, Eggisried und durch das Günztal. Für heutige Freizeitwa­nderer ist das nur ein sanftes Auf und Ab, das in knapp vier Stunden leicht zu bewältigen ist und die Ausdauer mit schönen Ausblicken in die Natur ringsumher bis zu den Allgäuer Bergen belohnt.

Und dann erst Ottobeuren mit seiner barocken Basilika! Überall Engel, kleine und große, pausgesich­tige und strenge, 1200 an der Zahl. Hier muss sich der kleine Sebastian wie im Himmel gefühlt haben. Lilo Solcher

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Foto: Tourismusv­erband

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