„Es ist immer schön, nach Rom zu reisen“
Die Bayern treffen auf Lazio, Dortmund auf Sevilla. Schwieriger wird es für Leipzig und Gladbach
Nyon/München Titelverteidiger FC Bayern bucht zum Einstieg in die K.-o-Runden der Champions League eine vergleichsweise angenehme Dienstreise zu Lazio Rom. RB Leipzig ist durch das anstehende Duell mit dem FC Liverpool und Trainer Jürgen Klopp elektrisiert. Die Auslosung zum Achtelfinale der Königsklasse hat bei den vier deutschen Teilnehmern am Montag für unterschiedliche Emotionen gesorgt. Borussia Dortmund erwischte im FC Sevilla einen unangenehmen Gegner. Borussia Mönchengladbach zog mit Manchester City und dem ehemaligen Bayern-Trainer Pep Guardiola eine sehr hohe Hürde. Wie zuletzt 2014 stehen alle vier deutschen Starter im Achtelfinale von Europas Fußball-Königsklasse.
„Das sind insgesamt Brocken, die die deutschen Mannschaften bekommen haben“, kommentierte
Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Obwohl der deutsche Rekordmeister gegen Lazio hoher Favorit ist, redete der 43-Jährige den Tabellenneunten der Serie A stark: „Das ist ein unangenehmer Gegner, das hat man in der Gruppe gegen Dortmund gesehen. Es ist immer unangenehm gegen italienische Mannschaften.“
Die Münchner Profis um Torjäger Robert Lewandowski standen auf dem Trainingsplatz an der Säbener Straße, als die Römer mit Topstürmer Ciro Immobile gezogen wurden. Es dürfte sie danach gefreut haben, dass es zum Hinspiel im Februar zunächst in wärmere Gefilde geht. Salihamidzic war jedenfalls froh über den kurzen Trip nach Italien: „Es ist immer schön, nach Rom zu reisen.“
Neben dem brisanten Torjägerduell Lewandowski kontra Immobile
kommt es bei der Münchner Europapokal-Premiere gegen Lazio zu einem Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Torhüter Pepe Reina trug in der Saison 2014/15 das Bayern-Trikot,
absolvierte drei Pflichtspiele.
Trainer Hansi Flick hatte die Marschrichtung für die „Hammerspiele“in der ersten K.-o.-Runde vorher ausgegeben. Das Ziel ist das Finale am 29. Mai in Istanbul. „Wir wollen so erfolgreich wie möglich sein“, sagte Flick zum „ganz speziellen Wettbewerb“Königsklasse. Und er erinnerte an das gewonnene Finalturnier im August in Lissabon: „Man hat gesehen, was nach dem Finale für Emotionen freigesetzt wurden.“
Deutlich schwieriger als die Bayern dürfte es Leipzig haben. „Liverpool hat viel Erfahrung in diesem Wettbewerb. Wir werden alles tun, um ins Viertelfinale einzuziehen“, sagte Sportdirektor Markus Krösche. Er zeigte sich zuversichtlich: „Wir haben in der letzten Saison gezeigt, dass wir große Gegner schlagen können. Nach der Auslosung zur Gruppenphase hatten uns auch nicht viele auf dem Zettel.“Dennoch habe man sich durchgesetzt.
Dortmund hat ebenfalls knifflige Spiele vor sich. „Das ist eine ambitionierte, interessante Aufgabe. Wir treffen auf einen guten Gegner, fühlen uns aber ebenbürtig“, sagte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke. Sevilla ist der aktuelle EuropaLeague-Sieger und unterlag im europäischen Supercup-Finale erst nach Verlängerung gegen Bayern.
Gladbach schließlich bekommt es mit dem Star-Ensemble von Trainer Pep Guardiola zu tun. „Sportlich war es eigentlich egal, wen wir vor die Flinte bekommen werden. Manchester City ist ein superspannendes Los, wir hatten sie schon zweimal in der Gruppenphase“, sagte Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl.