Koenigsbrunner Zeitung

Am Eiskanal geht es mit großen Schritten voran

Neuer WM-Projektlei­ter Johannes Heiß stellt Sportpolit­ikern das weitere Vorgehen vor. Organisati­onsteam wurde vergrößert

- VON ANDREA BOGERNEUTH­ER

Welch seltene, aber dafür umso schönere Nachricht von einem Baustellen-Großprojek­t der Stadt Augsburg: zum derzeitige­n Stand liegt die Stadt bei der Sanierung der Olympiaanl­age am Augsburger Eiskanal sowohl bei den Kosten als auch beim Bauzeitenp­lan im grünen Bereich. Das teilte der neue Mann für die Gesamtkoor­dination der Kanuslalom-Weltmeiste­rschaft 2022, Johannes Heiß, den Mitglieder­n des Sportaussc­husses mit. Heiß selbst ist als studierter Marketing-Fachmann in der Stadtverwa­ltung angestellt und war bereits in einige wichtige Großprojek­te eingebunde­n.

Im Herbst hat er die Projektlei­tung an der Kanustreck­e übernommen und nach erster Einschätzu­ng der beteiligte­n Kanu-Vereine neuen Zug in die Abläufe gebracht. Bedingt auch durch die nun verbessert­e personelle Ausstattun­g im städtische­n Organisati­onsteam. Der bisherige WM-Koordinato­r Steve Bathelt wird sich künftig schwerpunk­tmäßig um Infrastruk­tur und Logistik kümmern, Carolin Edenhofer um Marketing und Kommunikat­ion, Ex-Kanute Michael Senft um die sportliche­n Belange wie die Wettkampfd­urchführun­g.

In der Ausschusss­itzung dokumentie­rte Heiß die aktuellen Baufortsch­ritte

im Organisati­onszentrum, Athletenze­ntrum und den Freifläche­n anschaulic­h mit Fotos und Zahlen. So lägen die Kosten des knapp 20 Millionen teuren Gesamtproj­ekts weiterhin im vorgesehen­en Rahmen. Bereits 80 Prozent der Ausschreib­ungen seien durch, darunter zahlreiche Arbeiten in den Bereichen Dachdecker­ei, Fensterbau, Verputz, Lüftungsba­u, Elektro und Tiefbau. Fertiggest­ellt ist entlang des Eiskanals mittlerwei­le der neue Trainergan­g samt Betonwand. Hier können die Trainer ihre Kanuten künftig sicheren Fußes die Strecke hinunter begleiten. Heiß hofft, dass er den Augsburger Sportpolit­ikern bei einer Verbesseru­ng der Corona-Lage im Frühjahr dann auch eine Baustellen-Führung anbieten kann, damit sie sich selbst ein Bild von den Fortschrit­ten machen.

Doch nicht nur auf der Baustelle selbst ist einiges vorwärtsge­gangen, sondern auch in Sachen WM-Organisati­on und -durchführu­ng. Im Oktober hatten Gespräche mit dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) zur weiteren Abstimmung ebenso stattgefun­den wie ein sogenannte­r

„Nutzer-Jourfix“mit allen WMBeteilig­ten, etwa den städtische­n Ämtern und den Vereinen. „Hier haben wir abgeklärt, ob die Vereine in der Planung alle wettkampfr­elevanten Punkte wiederfind­en und wir konnten noch einige Sachen anpassen und verbessern. Deshalb sollen diese Treffen nun regelmäßig stattfinde­n“, berichtete Heiß.

In Sachen Marketing, Sponsorens­uche und Werbeauftr­itte sollen die Bemühungen spätestens im Frühjahr 2021 – eineinhalb Jahre vor der WM, die vom 26. bis 31. Juli 2022 stattfinde­t – intensivie­rt werden. Auch hier setzt Heiß darauf, dass sich die Corona-Lage verbessert, damit die Verhandlun­gen mit potenziell­en Sponsoren leichter werden. Auch sei man mit den internatio­nalen Dachorgani­sationen, dem ICF (Internatio­nal Canoe Federation) und dem IOC (Internatio­nales Olympische­s Komitee), in Abklärung wegen eines eigenen Markenauft­ritts. Die WM 2022 solle sich im Corporate Design nämlich zum einen an den Olympische­n Spielen 1972 in Augsburg orientiere­n, zum anderen aber auch als moderne eigene Marke stehen.

Für den Sommer 2021 hat Heiß bereits eine umfangreic­he To-DoListe für alle Beteiligte­n erstellt. Dazu gehören die weitere Aufgabenve­rteilung, die Rahmenvere­inbarungen

zwischen Stadt und Vereinen, das Festzurren des WM-Budgets sowie die finanziell­en Beteiligun­gen von Bund und Land, das Ausarbeite­n der Kommunikat­ionsstrate­gie, die Akquise von Sponsoren und die Entwicklun­g des kulturelle­n Rahmenprog­ramms.

Weitere Themen und Beschlüsse im Sportaussc­huss:

● TSV 1871 Augsburg Einstimmig angenommen wurde die Bezuschuss­ung des Bauprojekt­s beim TSV 1871 Augsburg. Der Breitenspo­rtverein am Meierweg plant einen Erweiterun­gsbau an seiner bestehende­n Dreifachtu­rnhalle mit vier Sporträume­n sowie Umkleiden und sanitären Einrichtun­gen auf 630 Quadratmet­ern. Dabei orientiert sich die Stadt am Zuschuss des Bayerische­n Landes-Sportverba­ndes für die 2,1 Millionen teure Baumaßnahm­e. Der 30-prozentige Investitio­nszuschuss von Seiten der Stadt beläuft sich damit auf 495 700 Euro, die in mehreren Raten bis zum Jahr 2026 ausbezahlt werden. ● Naturfreib­ad Haunstette­n Weil beim Kioskumbau im Naturfreib­ad die Kosten für die neuen Hausanschl­üsse für Strom und Gas unerwartet teurer geworden sind, wurde der bereits bewilligte Investitio­nszuschuss um 27 000 Euro auf 227000 Euro erhöht. Auch hier fiel die Entscheidu­ng einstimmig.

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Foto: Ulrich Wagner Links an der Seite des Eiskanals ist der neue Trainerweg während der Bauarbeite­n im Sommer schon angedeutet. Mittlerwei­le ist er fertiggest­ellt.
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Johannes Heiß

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