Am Eiskanal geht es mit großen Schritten voran
Neuer WM-Projektleiter Johannes Heiß stellt Sportpolitikern das weitere Vorgehen vor. Organisationsteam wurde vergrößert
Welch seltene, aber dafür umso schönere Nachricht von einem Baustellen-Großprojekt der Stadt Augsburg: zum derzeitigen Stand liegt die Stadt bei der Sanierung der Olympiaanlage am Augsburger Eiskanal sowohl bei den Kosten als auch beim Bauzeitenplan im grünen Bereich. Das teilte der neue Mann für die Gesamtkoordination der Kanuslalom-Weltmeisterschaft 2022, Johannes Heiß, den Mitgliedern des Sportausschusses mit. Heiß selbst ist als studierter Marketing-Fachmann in der Stadtverwaltung angestellt und war bereits in einige wichtige Großprojekte eingebunden.
Im Herbst hat er die Projektleitung an der Kanustrecke übernommen und nach erster Einschätzung der beteiligten Kanu-Vereine neuen Zug in die Abläufe gebracht. Bedingt auch durch die nun verbesserte personelle Ausstattung im städtischen Organisationsteam. Der bisherige WM-Koordinator Steve Bathelt wird sich künftig schwerpunktmäßig um Infrastruktur und Logistik kümmern, Carolin Edenhofer um Marketing und Kommunikation, Ex-Kanute Michael Senft um die sportlichen Belange wie die Wettkampfdurchführung.
In der Ausschusssitzung dokumentierte Heiß die aktuellen Baufortschritte
im Organisationszentrum, Athletenzentrum und den Freiflächen anschaulich mit Fotos und Zahlen. So lägen die Kosten des knapp 20 Millionen teuren Gesamtprojekts weiterhin im vorgesehenen Rahmen. Bereits 80 Prozent der Ausschreibungen seien durch, darunter zahlreiche Arbeiten in den Bereichen Dachdeckerei, Fensterbau, Verputz, Lüftungsbau, Elektro und Tiefbau. Fertiggestellt ist entlang des Eiskanals mittlerweile der neue Trainergang samt Betonwand. Hier können die Trainer ihre Kanuten künftig sicheren Fußes die Strecke hinunter begleiten. Heiß hofft, dass er den Augsburger Sportpolitikern bei einer Verbesserung der Corona-Lage im Frühjahr dann auch eine Baustellen-Führung anbieten kann, damit sie sich selbst ein Bild von den Fortschritten machen.
Doch nicht nur auf der Baustelle selbst ist einiges vorwärtsgegangen, sondern auch in Sachen WM-Organisation und -durchführung. Im Oktober hatten Gespräche mit dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) zur weiteren Abstimmung ebenso stattgefunden wie ein sogenannter
„Nutzer-Jourfix“mit allen WMBeteiligten, etwa den städtischen Ämtern und den Vereinen. „Hier haben wir abgeklärt, ob die Vereine in der Planung alle wettkampfrelevanten Punkte wiederfinden und wir konnten noch einige Sachen anpassen und verbessern. Deshalb sollen diese Treffen nun regelmäßig stattfinden“, berichtete Heiß.
In Sachen Marketing, Sponsorensuche und Werbeauftritte sollen die Bemühungen spätestens im Frühjahr 2021 – eineinhalb Jahre vor der WM, die vom 26. bis 31. Juli 2022 stattfindet – intensiviert werden. Auch hier setzt Heiß darauf, dass sich die Corona-Lage verbessert, damit die Verhandlungen mit potenziellen Sponsoren leichter werden. Auch sei man mit den internationalen Dachorganisationen, dem ICF (International Canoe Federation) und dem IOC (Internationales Olympisches Komitee), in Abklärung wegen eines eigenen Markenauftritts. Die WM 2022 solle sich im Corporate Design nämlich zum einen an den Olympischen Spielen 1972 in Augsburg orientieren, zum anderen aber auch als moderne eigene Marke stehen.
Für den Sommer 2021 hat Heiß bereits eine umfangreiche To-DoListe für alle Beteiligten erstellt. Dazu gehören die weitere Aufgabenverteilung, die Rahmenvereinbarungen
zwischen Stadt und Vereinen, das Festzurren des WM-Budgets sowie die finanziellen Beteiligungen von Bund und Land, das Ausarbeiten der Kommunikationsstrategie, die Akquise von Sponsoren und die Entwicklung des kulturellen Rahmenprogramms.
Weitere Themen und Beschlüsse im Sportausschuss:
● TSV 1871 Augsburg Einstimmig angenommen wurde die Bezuschussung des Bauprojekts beim TSV 1871 Augsburg. Der Breitensportverein am Meierweg plant einen Erweiterungsbau an seiner bestehenden Dreifachturnhalle mit vier Sporträumen sowie Umkleiden und sanitären Einrichtungen auf 630 Quadratmetern. Dabei orientiert sich die Stadt am Zuschuss des Bayerischen Landes-Sportverbandes für die 2,1 Millionen teure Baumaßnahme. Der 30-prozentige Investitionszuschuss von Seiten der Stadt beläuft sich damit auf 495 700 Euro, die in mehreren Raten bis zum Jahr 2026 ausbezahlt werden. ● Naturfreibad Haunstetten Weil beim Kioskumbau im Naturfreibad die Kosten für die neuen Hausanschlüsse für Strom und Gas unerwartet teurer geworden sind, wurde der bereits bewilligte Investitionszuschuss um 27 000 Euro auf 227000 Euro erhöht. Auch hier fiel die Entscheidung einstimmig.