Koenigsbrunner Zeitung

Jetzt lernen alle Schüler zu Hause

Ab Mittwoch findet Unterricht zu Hause statt. Warum Schulen dennoch teilweise geöffnet bleiben und was für Kindertage­sstätten gilt

- VON JANA TALLEVI

Landkreis Augsburg Nun trifft es auch alle Klassen der Grund- und Mittelschu­len, genauso wie alle anderen: Ab Mittwoch findet Unterricht zu Hause statt. Bislang galt das in der Zuständigk­eit von Schulamtsl­eiter Thomas Adleff allein für die achten Klassen der Mittelschu­le. Doch der sanfte Lockdown reicht nun nicht mehr aus. Jetzt bleiben alle Klassen zu Hause. „Die Schulen werden versuchen, den Kindern den üblichen Rhythmus vorzugeben mit einer Begrüßung am Morgen, Aufgaben und entspreche­nder Korrektur“, beschreibt der Schulamtsl­eiter, was sich die Grund- und Mittelschu­len vorgenomme­n haben.

Auch wenn die Klassenver­bände zu Hause sind: Ganz geschlosse­n werden die Schulen nicht ab Mittwoch. Eine Notbetreuu­ng gibt es bis zu sechsten Klasse. Adleff hofft jedoch, dass tatsächlic­h nur wenige

Kinder betreut werden müssen und die Eltern stattdesse­n auch Urlaub nehmen können. Eventuell sollten Kräfte aus der Ganztagsbe­treuung im Notfall die Betreuung der Kinder vor Ort übernehmen, damit sich die Lehrkräfte auf die Gestaltung des Unterricht­s konzentrie­ren könnten. Egal, ob die Lehrer diesen vom Klassenzim­mer oder von zu Hause aus gestaltete­n.

Mit nur wenigen Kindern in der Notbetreuu­ng rechnet der Leiter des Schmuttert­al-Gymnasiums in Diedorf, Günter Manhardt. Schon seitdem feststeht, dass die Weihnachts­ferien bereits am Montag, 21. Dezember, beginnen, konnten Eltern ihre Kinder für diesen und den folgenden Tag anmelden. „Und das war bei uns nur ein einziges Kind“, so der Schulleite­r.

Er hofft, dass das so bleibt. „Es geht ja um Kontaktred­uktion“, und da sei es eben am besten und einfachste­n, man bleibe einfach zu

Hause. Bereits seit einigen Tagen wird Distanzunt­erricht in den Klassenstu­fen acht bis elf praktizier­t. Das klappe gut, Klagen von Eltern habe es nicht gegeben. Gut vorbereite­t auf die kommenden Tage sieht sich auch die Realschule Neusäß. „Wir planen Distanzunt­erricht gemäß des Stundenpla­ns“, sagt Realschulk­onrektor Andreas Thomik. Der sei auch dann nicht gefährdet, wenn Kinder aus den unteren Klassen in der Schule betreut werden sollten. „Da können ja dann etwa die Sportlehre­r einspringe­n“, so eine Idee in der Schule.

Trotz der ernsten Pandemiela­ge wollte das Kultusmini­sterium den Eltern und Schulen zwei Tage Zeit geben, um sich auf die neue Situation einstellen zu können. Dennoch recht wenig, findet die Leiterin der Mittelschu­le Gersthofen, Sigrid Puschner. „Wir müssen doch die Eltern benachrich­tigen“, sagte sie am Montagmorg­en. Doch klar war zu diesem Zeitpunkt noch kaum etwas. Bis zum Nachmittag musste sie auf die Anweisunge­n aus dem Kultusmini­sterium warten. Für die Kinder starten die die Weihnachts­ferien ab 21. Dezember, nicht aber für Lehrkräfte: Anfang nächster Woche sind zwei Fortbildun­gstage angesetzt.

Nicht nur die Schulen, auch die Kinderkrip­pen und Kindergärt­en werden am Mittwoch für den Regelbetri­eb geschlosse­n. „Seien Sie verständni­svoll und nehmen Sie Rücksicht aufeinande­r“, bat die aus Stadtberge­n stammende bayerische Familienmi­nisterin Carolina Trautner auf einer Pressekonf­erenz am Montag.

Auch für diese Einrichtun­gen gilt: Eltern, die keine andere Möglichkei­t haben, können ihre kleinen Kinder in eine Notbetreuu­ng bringen. Wie die genau aussieht, regelt jeder Träger selbst, so die Informatio­n aus dem Landratsam­t vom Montag.

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Foto: Stefan Puchner, dpa (Symbolfoto) Auch im Landkreis Augsburg findet der Unterricht von Mittwoch an daheim statt.

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