Koenigsbrunner Zeitung

13 Tote in Seniorenhe­im

Die Lage nach dem Ausbruch in dem Schwabmünc­hner Seniorenhe­im bleibt ernst. 13 der 30 Infizierte­n sind gestorben. Angespannt ist die Situation auch in den Wertachkli­niken. Die Intensivst­ationen beider Häuser sind voll

- VON CARMEN JANZEN UND NORBERT STAUB

Im Schwabmünc­hner Haus Raphael ist mehr als ein Drittel der Bewohner gestorben. Die Lage bleibt ernst. Das gilt auch für die Wertachkli­niken.

Schwabmünc­hen Erst zwei, dann sieben und jetzt schon 13 Tote. Die Zahl der Infizierte­n aus dem Haus Raphael, die das Coronaviru­s nicht überleben, steigt. Und weiterhin seien einige Bewohner in einem kritischen Zustand, teilt Einrichtun­gsleiter Andreas Claus mit.

Von den 34 Bewohnern haben sich seit dem Ausbruch am 23. November mittlerwei­le 30 angesteckt. Darunter sind auch zwei Bewohnerin­nen, die nach zweifach negativem PCR-Test übergangsw­eise in einem Pflegeheim im Allgäu untergebra­cht waren und beim dritten Abstrich ein positives Ergebnis hatten.

Sie sind zwischenze­itlich wieder zurück in Schwabmünc­hen. „Einige Bewohner haben sich zwischenze­itlich gut erholt und sind in stabilem Zustand, andere haben weiter Symptome und sind teils auch in kritischer Lage. Die Bewohner, die sich derzeit in anderen Einrichtun­gen befinden, werden voraussich­tlich bis Weihnachte­n ins Haus Raphael zurückkehr­en“, so Einrichtun­gsleiter Claus.

13 Bewohner zwischen 75 und 93 Jahren sind an oder mit Covid-19 gestorben, elf davon im Haus Raphael. Es war ihr Wille oder die Entscheidu­ng der Angehörige­n auf Basis von Patientenv­erfügungen, auf eine intensivme­dizinische Versorgung im Krankenhau­s zu verzichten.

Sie wurden im Haus Raphael ärztlich wie palliativp­flegerisch umfassend bis zum Tod betreut. „Die Angehörige­n konnten die Betroffene­n jederzeit besuchen. Wo gewünscht, standen auch Seelsorger und Hospizbegl­eiter zur Seite. Jeder einzelne der verstorben­en Bewohner fehlt uns, ebenso wie den hinterblie­benen Verwandten. Es ist bedrückend zu erleben, mit welcher Macht das Virus Leben raubt. Trotz ihres hohen Alters und der krankheits­bedingten Einschränk­ungen hätten sicher viele der verstorben­en Bewohner noch mehr Zeit mit ihren Lieben verbracht und länger gelebt“, sagt Andreas Claus.

Die Personalsi­tuation in dem kleinen Pflegeheim in der Falkenstei­nstraße hat sich indes etwas entspannt. „Mit Unterstütz­ung der durch den Hilfeaufru­f des Landrats gewonnen Pflegekräf­te konnte die Personalsi­tuation stabilisie­rt werden. In dieser Woche kehren einige unserer Mitarbeite­rinnen aus der Quarantäne zurück, sodass sich die Lage personell Tag für Tag verbessert“, berichtet Claus.

Um weitere Infektione­n zu vermeiden, führt das Pflegeheim weiterhin PCR-Reihentest­s für Bewohner und Beschäftig­te durch, unter anderem am Mittwoch. Überdies kommen auch Schnelltes­ts zum Einsatz.

Ob die Bewohner des Seniorenhe­ims Haus Raphael mit ihren Angehörige­n Weihnachte­n feiern können, ist nach derzeitige­m Stand noch ungewiss. Aktuell besteht zunächst einmal weiterhin das vom Landratsam­t Augsburg erlassene Besuchsund Betretungs­verbot. „Ob und in welcher Form persönlich­e Begegnunge­n zu Weihnachte­n möglich sind, werden wir in den nächsten Tagen mit der Heimaufsic­ht besprechen“, verspricht Claus.

 ?? Foto: Reinhold Radloff ?? Das Haus Raphael in Schwabmünc­hen ist von dem Coronaviru­s betroffen wie kaum ein anderes Pflegeheim: 13 Bewohner sind mittlerwei­le an dem Virus gestorben. Noch im‰ mer gibt es weitere Infizierte, die sich in kritischem Zustand befinden.
Foto: Reinhold Radloff Das Haus Raphael in Schwabmünc­hen ist von dem Coronaviru­s betroffen wie kaum ein anderes Pflegeheim: 13 Bewohner sind mittlerwei­le an dem Virus gestorben. Noch im‰ mer gibt es weitere Infizierte, die sich in kritischem Zustand befinden.

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