Antike Imbisskultur
In Pompeji ist eine römische Snackbar ausgegraben worden
Der Mensch neigt oft zu der etwas ignoranten Annahme, in unvergleichlichen Zeiten zu leben. Nie drehte sich die Welt schneller, nie war das Leben bunter und aufregender als zu den eigenen Lebzeiten. Zu den vermeintlich nie vorher da gewesenen Errungenschaften gehört auch Fast Food, das schnelle Essen im Gehen also, aus dem Imbiss direkt auf die Hand gereicht.
Neu ist das aber nur bedingt, wie Ärchäologen nun in Pompeji festgestellt haben. In dem Ort im Süden Italiens, der im Jahr 79 nach Christus nach einem Vulkanausbruch unter einer Aschewolke begraben wurde, haben die Forscher bei Ausgrabungen einen nahezu vollständig erhaltenen Schnellimbiss gefunden – inklusive 2000 Jahre alter Essensreste und farbenfroher Abbildungen der im Kochtopf angebotenen Tiere. Mehr als 80 solcher Snackbars wurden bereits in Pompeji entdeckt – noch keine jedoch so unversehrt wie diese.
Gut zu erkennen ist der L-förmige Steintresen, an dem die Einwohner Pompejis ihre Fast-Food-Bestellungen abgeben konnten. Eingelassen in den Stein sind runde Löcher, in denen das vorgekochte Essen in Terrakotta-Amphoren warmgehalten wurde. Die Forscher, die den Fast-Food-Stand ausgegraben haben, untersuchen nun den Inhalt der unversehrten Amphoren, um mehr über die Küche Pompejis zu erfahren. Bisher sind auch hier die Unterschiede zur heutigen Zeit eher gering: Die Forscher fanden Hühnchenund Entenknochen, Schwein, Fisch, Schnecken und Ziege.