Koenigsbrunner Zeitung

Antike Imbisskult­ur

In Pompeji ist eine römische Snackbar ausgegrabe­n worden

- VON SARAH SCHIERACK

Der Mensch neigt oft zu der etwas ignoranten Annahme, in unvergleic­hlichen Zeiten zu leben. Nie drehte sich die Welt schneller, nie war das Leben bunter und aufregende­r als zu den eigenen Lebzeiten. Zu den vermeintli­ch nie vorher da gewesenen Errungensc­haften gehört auch Fast Food, das schnelle Essen im Gehen also, aus dem Imbiss direkt auf die Hand gereicht.

Neu ist das aber nur bedingt, wie Ärchäologe­n nun in Pompeji festgestel­lt haben. In dem Ort im Süden Italiens, der im Jahr 79 nach Christus nach einem Vulkanausb­ruch unter einer Aschewolke begraben wurde, haben die Forscher bei Ausgrabung­en einen nahezu vollständi­g erhaltenen Schnellimb­iss gefunden – inklusive 2000 Jahre alter Essensrest­e und farbenfroh­er Abbildunge­n der im Kochtopf angebotene­n Tiere. Mehr als 80 solcher Snackbars wurden bereits in Pompeji entdeckt – noch keine jedoch so unversehrt wie diese.

Gut zu erkennen ist der L-förmige Steintrese­n, an dem die Einwohner Pompejis ihre Fast-Food-Bestellung­en abgeben konnten. Eingelasse­n in den Stein sind runde Löcher, in denen das vorgekocht­e Essen in Terrakotta-Amphoren warmgehalt­en wurde. Die Forscher, die den Fast-Food-Stand ausgegrabe­n haben, untersuche­n nun den Inhalt der unversehrt­en Amphoren, um mehr über die Küche Pompejis zu erfahren. Bisher sind auch hier die Unterschie­de zur heutigen Zeit eher gering: Die Forscher fanden Hühnchenun­d Entenknoch­en, Schwein, Fisch, Schnecken und Ziege.

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Foto: dpa Ein L‰förmiger Schnellimb­iss, der in Pompeji entdeckt wurde.

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