Golden Doodle, Schnoodle und Maltipoo
Altbekannte Hunderassen wie Schäferhund oder Dackel haben Konkurrenz bekommen: Designerhunde sind hip. Wer sich einen anschaffen möchte, sollte ein paar Dinge beachten
Wer sich einen Hund wünscht, hat die Qual der Wahl. Aus dem Stammvater Wolf haben wir mittlerweile 350 eingetragene Rassen gezüchtet. Die Bandbreite reicht vom Chihuahua, der in die Handtasche passt, bis hin zur Dogge mit einer Schulterhöhe von 80 Zentimetern. Und dann wären da ja auch noch die zahllosen Mischlinge.
Seit einigen Jahren tauchen trotz der bestehenden Vielfalt immer wieder neue Hunde auf, die die Wünsche der modernen Hundebesitzer offensichtlich noch besser erfüllen. Man nennt sie Hybrid- oder Designerrassen. Das Motto dabei ist in traditionellen Züchterkreisen ein absolutes No-Go: Aus zwei altbekannten Rassen werden neue Welpen gezüchtet, die im Idealfall das Beste aus beiden Welten vereinen. Damit trafen die Hybridhundezüchter offensichtlich einen Nerv.
Eine beliebte Zutat für Kreuzungen ist der Pudel. Der Grund dafür ist leicht nachvollziehbar: Der Pudel verliert keine Haare. Am Anfang stand die Idee, auf diese Weise einen allergikerfreundlichen Blindenführhund zu bekommen. Aus der Paarung zwischen einem Labrador und einem Pudel (engl. poodle) entstand ein Labi-Welpe mit lockigem Fell, das geschnitten werden muss und nicht haart. Ob Allergiker damit besser zurechtkommen, konnte wissenschaftlich bislang nicht bestätigt werden. Jedenfalls war es die Geburtsstunde des Labradoodle.
Viele Rassemischungen folgten. Raten Sie selbst, woraus ein Golden Doodle bestehen könnte? Okay, das war leicht: Golden Retriever plus Pudel. Und ein Schnoodle? Schon schwieriger, gell? Der Schnoodle ist die Mischung aus Schnauzer und Pudel. Andere Beispiele: Cocker Spaniel plus Zwergpudel = Cockapoo, Zwergspitz (engl. Pomeranian) plus Husky = Pomsky, Mops (engl. pug) + Beagle = Puggle, Malteser plus Zwergpudel = Maltipoo.
Mit den Designerhunden selbst wird in der Regel nicht weitergezüchtet, denn die Elterntiere sollen immer die Eigenschaften der Ausgangsrasse mitbringen. Ziel ist es, durch die Mischung gesündere und robustere Welpen zu bekommen und den aktuellen Wünschen der Tierliebhaber gerecht zu werden. Aber Vorsicht: Die Zucht von Designerwelpen ist kein Wunschkonzert, und man sollte sich darauf einstellen, dass auch mal ein Cockapoo haaren kann oder ein Pomsky ausgewachsen eher die Größe eines Huskys erreicht als die eines Zwergspitzes.
Wenn Sie mit der Anschaffung eines Designerwelpen liebäugeln, achten Sie unbedingt darauf, dass der Züchter den Rüden und die Hündin sorgfältig auswählt und dass beide Tiere nachweislich gesund sind. Auch Designerhunde können gute wie schlechte Überraschungen parat haben. Extravagant sind sie allemal. Teuer auch.
Tanja Warter ist Tierärztin. Seit zehn Jahren ver knüpft sie die Leidenschaft für die Tiermedizin mit dem Spaß am Schreiben.