Das müssen über 80Jährige zum Impfen wissen
Die Stadt bereitet sich auf den Start des Impfzentrums vor, das im Januar offiziell in Betrieb gehen soll. Anfang des Monats sind zunächst andere Personen an der Reihe. Was geplant ist
Bewohner von Alten- und Pflegeheimen gehören zu den ersten Augsburgern, die gegen Covid-19 geimpft werden. Mobile Impfteams besuchen Senioren in den Einrichtungen, in denen sie leben. Voraussichtlich am Dienstag, 5. Januar, startet das Impfzentrum auf dem früheren Fujitsu-Gelände in Haunstetten. An dieser Adresse werden zunächst vorrangig über 80-jährige Augsburger geimpft. Die Verunsicherung darüber, wie die Abläufe organisiert werden, ist groß. Die Stadt Augsburg bereitet derzeit die persönliche Information aller Menschen vor, die vor dem 31. Dezember 1940 geboren sind. Dieses Schreiben ist in einem Abstimmungsprozess, sagt Gesundheitsreferent Reiner Erben. Im Schreiben soll aufgezeigt werden, was die Senioren konkret tun müssen, um einen Impftermin zu erhalten. Sicher ist: Es bedarf einer Anmeldung. Diese kann online erfolgen oder auch auf telefonischem Weg.
Der Fahrplan sieht vor, dass die über 80-Jährigen nicht sofort im Impfzentrum betreut werden. Nach jetzigem Stand sollen die Impfungen dann ab frühestens Mitte Januar beginnen, womöglich auch erst gegen Ende Januar. Wenn es ab 5. Januar planmäßig im Fujitsu-Gebäude losgeht, werden zunächst Pflegedienste, Rettungsdienste sowie eigenes Personal des Impfzentrums geimpft.
Die Impfung der Bewohner von Alten- und Pflegeheimen wurde vonseiten der Stadt mit den zuständigen Einrichtungen organisiert. Da die Impfung freiwillig ist, werden frühzeitig die Namenslisten bereitgehalten, wenn die mobilen Impfanrücken. Zuständig ist das Augsburger Unternehmen BäuerleAmbulanz. Die Mitarbeiter werden künftig auch das Impfzentrum in Haunstetten betreuen.
Senioren, die nicht in stationären Einrichtungen wohnen, werden demnächst Post von der Stadt Augsburg erhalten. Angeschrieben werden auch ältere Menschen, die daheim gepflegt werden und manche Dinge nicht mehr selbstständig regeln können. Laut Erben ist davon auszugehen, dass das Schreiben wohl Anfang bis Mitte Januar zugestellt wird. Noch arbeitet die Stadt an den Feinheiten der Information, hier gibt es auch Abstimmungsprozesse mit dem Freistaat. Die Staatsregierung will Betroffene ebenfalls anschreiben. Ab 15. Januar soll das Buchungsportal durch den Freistaat Bayern freigeschaltet werden, in dem die Anmeldung für einen Terteams min im Impfzentrum zu erfolgen hat.
Am Dienstag nannte die Stadt auch die Zahl der Schreiben, die an die über 80-Jährigen bald verschickt werden. Das Bürgeramt hatte sie ermittelt. Es sind nahezu 18.900 Senioren, hieß es. Referent Erben weist aber bereits jetzt darauf hin, dass Termine erst nach Erhalt des Schreibens vereinbart werden könnten.
Als der Standort des Augsburger Impfzentrums präsentiert wurde, gab es Kritik, dass das Fujitsu-Gelände für ältere Menschen schwer erreichbar sei. Zwar gibt es viele Parkplätze, doch von der Straßenbahnhaltestelle sind es einige hundert Meter zum Gelände. Der Ruf nach einem Bus-Shuttle wurde bereits geäußert. Wie dieser Verkehr aussehen könnte, ist allerdings völlig offen. Erben sagt: „Die Stadt Augsburg betreibt das Impfzentrum im Auftrag des Freistaats. Es gibt Überlegungen eines Shuttle-Services, diese müssen aber mit dem Freistaat geklärt werden.“
Zu klären ist ferner die Frage, ob Begleitpersonen, die Senioren auf dem Weg ins Impfzentrum behilflich sind, auch ins Gebäude oder zumindest auf das gesicherte Grundstück können. Erben sagt: „Nur, wenn dies absolut erforderlich ist, und den Vorgaben des Freistaats entspricht“.
Wie die Koordination der Impfungen tatsächlich geregelt wird, ist zum Jahreswechsel unklar. Geregelt sind dagegen die Rahmenbedingungen für das Impfzentrum. Es wird täglich von 8 bis 16 Uhr geöffnet sein. Ab Start des Impfzentrums könnten täglich zwischen 500 und 1000 Personen geimpft werden – je nach Verfügbarkeit des Impfstoffes. Die Kapazität könne weiter ausgeweitet werden, betont Gesundheitsreferent Erben. Räumlich sind derzeit zwei Stockwerke in dem Gebäude belegt, verfügbar sind insgesamt fünf Stockwerke.
Das Impfzentrum in der Bürgermeister-Ulrich-Straße wird rund um die Uhr durch einen Sicherheitsdienst und die Polizei bewacht, die mobilen Teams werden eskortiert.