Günther Gemälde restauriert
Siemens-Stiftung ermöglicht Sicherung
Nach der Wappentafel des Kleinen und Großen Rats aus dem Maximilianmuseum ist nun ein weiteres Objekt der Städtischen Kunstsammlungen mithilfe des Programms der Ernst von Siemens Kunststiftung restauriert worden. Das Ölgemälde „Die Anbetung des Apokalyptischen Lammes“des Augsburger Künstlers Matthäus Günther (1705– 1788) zählt zum Bestand der Deutschen Barockgalerie im Schaezlerpalais. Es ist eine Entwurfsskizze (Bozzetto) für das Chorfresko der ehemaligen Abteikirche Amorbach in Mainfranken.
„Matthäus Günthers Deckenfresken-Entwurf gehört zu den wichtigsten Bozzetti der Deutschen Barockgalerie. Da die Malschicht sichtlich beschädigt war, musste sie dringend und mit der gebotenen Sensibilität gesichert werden“, erklärt der Leiter der Städtischen Kunstsammlungen, Christof Trepesch. Die notwendigen Arbeiten an dem Kunstwerk nahm der freie Restaurator Andreas Goetzke vor.
Der in Tritschenkreut bei Peissenberg geborene Maler Matthäus Günther, der 1763 katholischer Direktor
der in Augsburg ansässigen Reichsstädtischen Kunstakademie wurde, beeinflusste in über 50 Schaffensjahren wesentlich die Rokoko-Malerei des süddeutsch-bayerischen Raums. Der Bozzetto stellt das biblische Motiv der Anbetung des Apokalyptischen Lammes dar, das durch seine Schlachtung als eine symbolische Darstellung von Christus verstanden werden kann. Das von 1745 bis 1747 geschaffene Freskenprogramm für die Benediktinerabtei in Amorbach mit insgesamt 23 Bildfeldern zählt zu Günthers Hauptwerken. Die Ölskizze, die sich seit 1912 im Besitz der deutschen Barockgalerie befindet, weist einige Unterschiede zur Ausführung des Motivs auf und ist daher ein wichtiges Zeugnis der Genese des Amorbacher Chorfreskos.