So werden Sie beim Hausputz fit
Julia Messner aus Westheim hat sich beruflich auf Gruppenfitness spezialisiert. Wie sie beim Einzeltraining zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt
Westheim Die Corona-Pandemie hat den Sportbetrieb zum zweiten Mal in diesem Jahr lahmgelegt. Die Außenanlagen und Hallen der Vereine sind verwaist, Fitnessstudios geschlossen. Nach den Weihnachtsfeiertagen wartet nun Silvester mit seinen kulinarischen Herausforderungen. Damit Sie, liebe Leserinnen und Leser, trotzdem „Locker durch den Lockdown“kommen, wollen wir Sie in den nächsten Tagen und Wochen mit Anregungen versorgen. Dazu werden Ihnen bekannte Sportler, die Trainerinnen und Trainer der Spitzenmannschaften im Augsburger Land, aber auch Personal-Coaches und Ernährungsberater nützliche Tipps geben. Heute Julia Messner, Sport- und Fitnesstrainerin aus Westheim.
Die 30-Jährige ist ein geselliger Typ. Deshalb hat sie sich auf Gruppenformate spezialisiert. Ein Format, das sich aufgrund der während der Pandemie geltenden
Kontaktbeschränkungen erledigt hat. „Es ist vor allem das Soziale, das den Menschen derzeit fehlt“, sagt die angehende Physiotherapeutin, die in den vergangenen Wochen im Rahmen ihrer Ausbildung ein Praktikum im Augsburger Uniklinikum gemacht hat. „Dabei hatte ich viel Zeit für die Patienten, weil ja sonst niemand kommen darf. Das war so schön“, schwärmt sie.
2016 hat sie ihre Leidenschaft für Fitnesstraining zum Beruf gemacht, bietet indoor als auch outdoor Fitnesskurse in kleinen und größeren Gruppen an. Auch Fußballmannschaften wie der SV Mering, FC Affing, der Kissinger SC sowie die Frauen des SV Freihalden/TSV Zusmarshausen schätzen es, wenn Julia Messner mit ihrem Pkw-Anhänger anrückt, auf dem 25 Langhantel-Sätze verladen sind. Fitness to go sozusagen.
Julia Messner ist aber auch eine praktisch denkende Frau, die sich immer wieder neue Übungen einfallen lässt. So zum Beispiel mit ei
Microfasertuch, das sie während des Staubwischens als Sportgerät zweckentfremdet. Die beiden Tücher werden dazu auf den Boden abgelegt. „Man kann beide Füße draufstellen, oder – falls man sich unsicher sein sollte – das Tuch beim Standbein weglassen“, erklärt Julia Messner. Dann geht es los. Bauchnabel einziehen, Schulter nach unten! Die Arme sollten dynamisch mitgehen. So in etwa wie beim Eisnem schnelllauf. Mit dem Fuß auf dem Tuch wischt man nun einen Schritt zur Seite und zieht das Bein wieder heran. Der Oberkörper sollte dabei schön aufrecht bleiben. „Dadurch werden speziell die Adduktoren an der Beininnenseite trainiert“, erklärt Julia Messner und empfiehlt acht bis zwölf Wiederholungen auf jeder Seite. „Gerne in drei Sätzen.“Auch bei der nächsten Übung kann man erneut zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Nämlich Fitnesstraining mit Hausputz kombinieren. Das Bein auf dem Microfasertuch wird diesmal so weit wie möglich nach hinten geschoben. Das Standbein steht ohne Tuch stabil auf dem Boden. „Das Knie sollte dabei nicht zu sehr gebeugt werden“, sagt die Trainerin, die auch hier wieder acht bis zwölf Wiederholungen empfiehlt – je nach körperlicher Verfassung.
» Bei uns im Internet: Ein Video zur vorgestellten Übung finden Sie unter www.augsburgerallgemeine.de/ augsburgland/