Die perfekte Werkstatt
Bei der Einrichtung eines Bastelraums gibt es vieles zu beachten. Auch das Licht spielt eine wichtige Rolle
Berlin/Köln Die eigene Werkstatt zu Hause ist wohl der Wunsch eines jeden, der gern bastelt, bohrt und schraubt. Ob im Keller, in der Garage oder im Gartenhaus: „Für eine Werkstatt sollten mindestens neun Quadratmeter Fläche eingeplant werden“, sagt Mareike Hermann von der DIY Academy in Köln. Ideal für einen solchen Raum seien Tageslicht und Fenster zum Lüften sowie ausreichend Steckdosen, ein Wasseranschluss und ein kleines Handwaschbecken.
Die Werkbank ist das Kernstück der Werkstatt. Robust und standhaft sollte sie sein. „Gut geeignet ist daher ein stabiles Grundgerüst aus Kanthölzern und einer Arbeitsplatte aus Kernbuche“, sagt Hermann. Wenn die Platte etwas vorsteht, können an ihr Zwingen oder ein Schraubstock befestigt werden. Für kleinere Räume ist es oft sinnvoll, komplette Arbeitsschrankwagen herzustellen“, rät Gereon Bründt von der Zeitschrift Selbst ist der Mann. Das sind lange Korpusse mit feststellbaren Rollen unter der Arbeitsplatte. „Der Vorteil eines solchen Wagens liegt darin, dass man ihn zum Bearbeiten sperriger oder langer Gegenstände auch mal von der Wand weg in den Raum schieben kann“, sagt er. Schränke und Schubkästen bieten zudem viel Stauraum für Werkzeuge und Materialien. Ein solcher Arbeitsplatz lässt sich auch preiswert aus alten Küchenunterschränken
bauen. „Statt auf Stellfüße schraubt man die Korpusse auf eine stabile, feststellbare Rollenplatte und montiert darauf eine massive Leimholzplatte“, erklärt Bründt. Ambitionierten Möbelbauern empfiehlt er einen Spanntisch, mit dem Werkstücke flexibel eingeklemmt werden können. Die Profivariante ist eine Hobelbank. „Sie bietet mit Vorder- und Hinterzange sowie den verstellbaren Bankhaken eine vielseitige Einspannvorrichtung“, weiß Bründt.
Eine große Arbeitsfläche lädt dazu ein, Dinge liegenzulassen. Besser ist es, sie nach dem Werken wieder komplett zu räumen. „Beim
Einrichten geht es darum, an welchem Ort ich welche Materialien thematisch ordne. So sollte man Schrauben an einem Platz zusammenhalten, gleiches gilt für Klebstoffe oder Schraubzwingen und auch für Holz oder Bleche“, sagt Bründt. Entscheidend ist auch, wie das Licht auf die Arbeitsfläche fällt. „Als Rechtshänder beginne ich immer links und arbeite mich nach rechts fort, damit meine Hand keinen Schatten wirft“, erzählt er. Somit können am Ausgangspunkt links die Werkzeuge untergebracht sein.
„Je mehr Arbeitsfläche entsteht, desto besser können verschiedene Arbeitsbereiche und die dazugehörigen Werkzeuge getrennt werden“, sagt Hermann. In einer Ecke lagern dann beispielsweise Sägen und Feilen für die Holzbearbeitung, an anderer Stelle Schraubendreher, Zangen und andere Werkzeuge für feinere Aufgaben. Übersichtlich und griffbereit sind Schraubendreher, Hammer, Zangen und Sägen, die an der Wand über der Arbeitsfläche hängen. „Die klassische Lochwand ist eine Möglichkeit, viel praktischer ist jedoch eine Werkzeugwand mit schräg hinterschnittenen Aufhängeleisten“, sagt Experte Bründt. Eine einfache Lösung zum Selbermachen ist eine Holzplatte mit Haken. „Da man die Haken nicht versetzen kann, eignet sich dies nur bei einem festen Werkzeugsortiment“, sagt Hermann.