Großzügigkeit stimmt froh
Diese Bilanz überrascht: Obwohl im vergangenen Jahr viele Menschen wegen der Folgen der Corona-Pandemie den Gürtel finanziell enger schnallen mussten, ist die Spendensumme für das Leserhilfswerk Kartei der Not höher ausgefallen als in den Vorjahren. Andere karitative Organisationen berichten Ähnliches. Es gibt viele Menschen, die gerade in solchen Krisenzeiten an andere denken. Das ist erfreulich. Zeigt diese Großzügigkeit doch, dass es nicht stimmt, dass der Egoismus in schwierigen Zeiten die Oberhand übernehmen muss. In der Tat liegt ein schwieriges Jahr hinter uns. Pläne wurden über den Haufen geworfen, ob für den Urlaub oder für Feste und Veranstaltungen. Die Mehrheit muss nur mit Einschränkungen leben wie der Maskenpflicht und den Kontaktbeschränkungen. Manche hat es hart getroffen. Sie haben einen geliebten Menschen verloren, ein Angehöriger oder sie selbst sind schwer erkrankt oder Kurzarbeit und Entlassungen bringen sie in existenzielle Nöte. Wie schnell jeder in eine Notlage geraten kann, zeigen die Fälle, mit denen die Kartei der Not in ihrer Arbeit konfrontiert wird. Da ist es schnell eng, wenn das Auto kaputt geht oder die Heizkostenabrechnung kommt. Die Kartei der Not hilft seit 55 Jahren in solchen Fällen, auch im Augsburger Land.
Die Unsicherheit hat viele durch 2020 begleitet. Kurzarbeit oder ein möglicher Jobverlust haben die Spendenbereitschaft lange Zeit gebremst. Zum Jahresende hin aber ist sie merklich angestiegen. Und das, obwohl viele Benefizveranstaltungen, die sonst Geld für das Hilfswerk erlösen, ausfallen mussten. Dass es so viel Zusammenhalt gibt, macht Hoffnung. Deshalb allen Spendern ein herzliches Dankeschön.