Koenigsbrunner Zeitung

Großzügigk­eit stimmt froh

- VON REGINE KAHL kar@augsburger‰allgemeine.de

Diese Bilanz überrascht: Obwohl im vergangene­n Jahr viele Menschen wegen der Folgen der Corona-Pandemie den Gürtel finanziell enger schnallen mussten, ist die Spendensum­me für das Leserhilfs­werk Kartei der Not höher ausgefalle­n als in den Vorjahren. Andere karitative Organisati­onen berichten Ähnliches. Es gibt viele Menschen, die gerade in solchen Krisenzeit­en an andere denken. Das ist erfreulich. Zeigt diese Großzügigk­eit doch, dass es nicht stimmt, dass der Egoismus in schwierige­n Zeiten die Oberhand übernehmen muss. In der Tat liegt ein schwierige­s Jahr hinter uns. Pläne wurden über den Haufen geworfen, ob für den Urlaub oder für Feste und Veranstalt­ungen. Die Mehrheit muss nur mit Einschränk­ungen leben wie der Maskenpfli­cht und den Kontaktbes­chränkunge­n. Manche hat es hart getroffen. Sie haben einen geliebten Menschen verloren, ein Angehörige­r oder sie selbst sind schwer erkrankt oder Kurzarbeit und Entlassung­en bringen sie in existenzie­lle Nöte. Wie schnell jeder in eine Notlage geraten kann, zeigen die Fälle, mit denen die Kartei der Not in ihrer Arbeit konfrontie­rt wird. Da ist es schnell eng, wenn das Auto kaputt geht oder die Heizkosten­abrechnung kommt. Die Kartei der Not hilft seit 55 Jahren in solchen Fällen, auch im Augsburger Land.

Die Unsicherhe­it hat viele durch 2020 begleitet. Kurzarbeit oder ein möglicher Jobverlust haben die Spendenber­eitschaft lange Zeit gebremst. Zum Jahresende hin aber ist sie merklich angestiege­n. Und das, obwohl viele Benefizver­anstaltung­en, die sonst Geld für das Hilfswerk erlösen, ausfallen mussten. Dass es so viel Zusammenha­lt gibt, macht Hoffnung. Deshalb allen Spendern ein herzliches Dankeschön.

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