Oft fehlt es an den einfachsten Dingen des Lebens
Die Kartei der Not hilft, wenn Menschen unverschuldet in eine Notlage geraten: So wie eine Frau, die nach einem Schlaganfall linksseitig gelähmt ist
Landkreis Augsburg Ein Schicksal, das bewegt: Bereits mit 58 Jahren erlitt eine Frau aus der Region einen schweren Schlaganfall. In ihrer Wohnung im dritten Stock konnte sie mit ihrer Erkrankung nicht mehr bleiben und musste deshalb nach der Reha ins Altersheim. Dank des Engagements ihrer Betreuerin fand sie eine Wohnung im Betreuten Wohnen. Dort fehlten allerdings eine Küche und eine Waschmaschine.
Die kranke Rentnerin hat so wenig Geld, dass sie sich beides nicht leisten konnte. Die Betreuerin stellte einen Antrag bei der Kartei der Not. Das Leserhilfswerk unserer Zeitung unterstützte die 59-Jährige dann bei der Ausstattung ihrer Wohnung. Das ist einer von vielen Fällen, wie unverschuldet in Not geratenen Menschen in diesem Jahr geholfen werden konnte. Wegen der Corona-Krise waren viele Menschen in schwierige Situationen geraten zusammen, die sie nicht mehr alleine bewältigen konnten. Hauptsächlich betrafen die Hilfen das Thema Wohnen. Zwölfmal ging es um Energie- und Nebenkosten sowie Mietzahlungen. Das Leserhilfswerk verhinderte, dass Menschen ihre Wohnung verlieren oder ohne Strom und Heizung sind. Oft war auch die Hilfe beim Umzug in eine günstigere Wohnung nötig oder die Einrichtung einer Kochmöglichkeit, eines Kühlschranks, Herds oder eines Bett mit Matratze. In fünf Fällen unterstützte die Kartei der Not akut den Lebensunterhalt, also Lebensmittel, Kleidung, Hygieneartikel und Babybedarf.
Im Verbreitungsgebiet der Redaktion konnte die Kartei der Not in diesem Jahr bei 46 Anfragen mit über 36.000 Euro helfen. In 14 Fällen waren Familien mit gesamt 31 betroffenen Kindern in eine Notlage geraten. Bei 22 Menschen ging es um eine chronische Krankheit und/ oder eine Behinderung. Bei Letzteren hat die Kartei der Not neben der Erholungsmaßnahme den behindertengerechten Umbau eines Fahrzeugs bezuschusst.
Um Mobilität ging es auch bei einer Frau, die Blutkrebs hat. Bei ihr wurde deshalb eine Knochenmarktransplantation
vorgenommen, die allerdings nicht den gewünschten Erfolg brachte. Ihr Körper zeigte eine Abwehrreaktion. Die 50-Jährige leidet sehr unter Schmerzen. Ärzte behandeln sie mit einer Antikörper-Therapie. Das führt zu einer Immunschwäche. Deswegen muss sie große Menschenansammlungen meiden und kann nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Wegen
des Coronavirus gilt sie als Hochrisikopatientin. Um die die vielen Behandlungstermine wahrnehmen zu können, braucht sie ein Auto. Doch ihres ist fast 20 Jahre alt, eine Reparatur lohnt nicht mehr. Weil sie nur noch stundenweise arbeiten kann, fehlen ihr die Mittel für ein neues Fahrzeug. Die Kartei der Not hat mitgeholfen, dass die Frau jetzt wieder mit mehr Optimismus in die Zukunft blicken kann.
Seit 1965 hilft die Kartei der Not unverschuldet in Not geratenen Menschen in der Region. Unverschuldet in Not – das kann schnell passieren und jeden treffen. Krankheit, Unfall oder der Verlust der Arbeit sind einige Beispiele dafür. Die Kartei der Not steht als Hilfswerk der Mediengruppe Pressedruck und des Allgäuer Zeitungsverlags den Menschen in der Region in ausweglosen Situationen zur Seite und leistet Hilfe – rasch, unbürokratisch und nachhaltig.
Denn durch die Zusammenarbeit mit sozialen Beratungsstellen vor Ort ist gewährleistet, dass ihre Unterstützung auch tatsächlich bei den Bedürftigen ankommt und für den benötigten Zweck verwendet wird. Dabei kommt jede Spende zu 100
Prozent bei den Betroffenen an, weil alle Verwaltungskosten von der Mediengruppe Pressedruck getragen werden. Im Verbreitungsgebiet der Schwabmünchener Allgemeinen halfen 557 Spender. Die größten Spenden kamen von der Trevira GmbH und der Ritter GmbH.
Im vergangenen Jahr hat die Corona-Pandemie auch die Arbeit des Hilfswerks vor neue Herausforderungen gestellt.
Besonders im Frühjahr, als etliche Tafeln und Beratungsstellen schließen mussten, hat sich die Kartei der Not mit einem Sonderfonds noch stärker für die Menschen in Not eingesetzt und neu entstandene Hilfsprojekte sozialer Organisationen, die während der Corona-Pandemie dazu beitragen, dass die Lebensgrundlage von bedürftigen Menschen gesichert wird, daraus unterstützt. »Kommentar Spenden Zuwendungen an die Kartei der Not sind möglich auf das Konto 2030 bei der Stadtsparkasse Augsburg, IBAN DE97 7205 0000 0000 0020 30. Bitte geben Sie auf dem Überwei sungsträger Ihre Adresse an, um eine Spendenquittung zur Vorlage beim Fi nanzamt zu erhalten.