So fern und doch so nah
Harrys und Meghans schwieriger Rückzug ins Private
Man könnte annehmen, die Suche nach Freiheit wäre gescheitert oder zumindest beendet, wenn sie verramscht wird. Bei Prinz Harry und seiner Meghan scheint dies jedoch nicht der Fall zu sein. Fünf Monate nach seinem Erscheinen wird das Enthüllungsbuch „Finding Freedom“über sie schon für 99 Penny verhökert – aber angekommen sind sie in ihrer neuen Freiheit nicht.
Es ist exakt ein Jahr her, dass die beiden ankündigten, sich von den Zwängen der Monarchie zu befreien. Ruhe haben sie seitdem nicht gefunden, zumindest nicht in und von der Öffentlichkeit. Das liegt keineswegs nur an dem Buch, das so ziemlich mit jedem und allem abrechnet und mit dessen Autoren das Paar natürlich nicht zusammengearbeitet haben will. Tatsächlich aber scheint es, als könnten sie schlichtweg nicht loslassen. Es vergeht kaum eine Woche, in der sich der 36-jährige Herzog oder die 39 Jahre alte Herzogin nicht irgendwo zu Wort melden, stets in perfekter Selbstinszenierung und mit arrangierter Offenheit.
Kritik ist – wie eh und je – nicht erwünscht. Zahlreiche Briten sind vor allem genervt von den Moralpredigten und Vorträgen aus dem fernen Kalifornien, wo sich die beiden mit Sohn Archie in ihrer Luxusvilla eingerichtet haben. Passend für ihr neues Leben haben sie einen Millionen-Deal mit Netflix abgeschlossen, dazu gab es einen Podcast-Vertrag mit Spotify. Zumindest ein bisschen finanziell unabhängig wollen sie jetzt sein… Die bunten Blätter auf der Insel überschütten sie derweil bei jeder Gelegenheit mit Häme, Spott und Kritik und werfen ihnen, unter anderem, Aufmerksamkeitshascherei vor. Kein Wunder: Wollten sich die beiden nicht ins Privatleben zurückziehen, als sie mit dem Königshaus brachen?