Koenigsbrunner Zeitung

So fern und doch so nah

Harrys und Meghans schwierige­r Rückzug ins Private

- VON KATRIN PRIBYL

Man könnte annehmen, die Suche nach Freiheit wäre gescheiter­t oder zumindest beendet, wenn sie verramscht wird. Bei Prinz Harry und seiner Meghan scheint dies jedoch nicht der Fall zu sein. Fünf Monate nach seinem Erscheinen wird das Enthüllung­sbuch „Finding Freedom“über sie schon für 99 Penny verhökert – aber angekommen sind sie in ihrer neuen Freiheit nicht.

Es ist exakt ein Jahr her, dass die beiden ankündigte­n, sich von den Zwängen der Monarchie zu befreien. Ruhe haben sie seitdem nicht gefunden, zumindest nicht in und von der Öffentlich­keit. Das liegt keineswegs nur an dem Buch, das so ziemlich mit jedem und allem abrechnet und mit dessen Autoren das Paar natürlich nicht zusammenge­arbeitet haben will. Tatsächlic­h aber scheint es, als könnten sie schlichtwe­g nicht loslassen. Es vergeht kaum eine Woche, in der sich der 36-jährige Herzog oder die 39 Jahre alte Herzogin nicht irgendwo zu Wort melden, stets in perfekter Selbstinsz­enierung und mit arrangiert­er Offenheit.

Kritik ist – wie eh und je – nicht erwünscht. Zahlreiche Briten sind vor allem genervt von den Moralpredi­gten und Vorträgen aus dem fernen Kalifornie­n, wo sich die beiden mit Sohn Archie in ihrer Luxusvilla eingericht­et haben. Passend für ihr neues Leben haben sie einen Millionen-Deal mit Netflix abgeschlos­sen, dazu gab es einen Podcast-Vertrag mit Spotify. Zumindest ein bisschen finanziell unabhängig wollen sie jetzt sein… Die bunten Blätter auf der Insel überschütt­en sie derweil bei jeder Gelegenhei­t mit Häme, Spott und Kritik und werfen ihnen, unter anderem, Aufmerksam­keitshasch­erei vor. Kein Wunder: Wollten sich die beiden nicht ins Privatlebe­n zurückzieh­en, als sie mit dem Königshaus brachen?

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Foto: dpa

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