Koenigsbrunner Zeitung

„Ich gehe niemandem aus dem Weg“

Tina Rupprecht enttäuscht über Kampfabsag­e

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Tina Rupprecht hatte schon seit einigen Tagen Befürchtun­gen, dass es mit der Vorbereitu­ng ihres Boxkampfs in Costa Rica nicht zum Besten steht. Dass von den Gastgebern aber erst am Donnerstag, einen Tag vor ihrem Abflug nach Mittelamer­ika, die offizielle Absage einging, hat die WBC-Weltmeiste­rin aus Augsburg dann doch wie einen Faustschla­g getroffen. Schließlic­h sollte Rupprecht am 16. Januar in Costa Rica gegen die IBF-Weltmeiste­rin Yokasta Valle einen Titelverei­nigungskam­pf der Boxverbänd­e im Minimum-Gewicht bestreiten.

„Ich habe bereits über 50 Runden Sparring absolviert und bin in der Form meines Lebens. Deshalb bin ich wahnsinnig enttäuscht darüber, dass der Kampf nicht stattfinde­t“, sagte Tina Rupprecht, die sich über Wochen unter erschwerte­n CoronaBedi­ngungen und entspreche­nd isoliert auf dieses Duell vorbereite­t hat. Zudem sieht sie sich mittlerwei­le in ihrem Eindruck bestätigt, dass der aus Costa Rica angeführte Grund für die Absage eher eine Ausrede ist. Denn das Management von Yokasta Valle begründete den Rückzug mit einem vom IBF-Verband angesetzte­n Pflichtver­teidigungs­kampf ihrer Sportlerin gegen die Japanerin Sana Hazuki.

Rupprecht und ihr Team vermuten hingegen, dass eher finanziell­e oder sogar sportliche Gründe Ursache für die Absage sind. Denn laut Verbandsst­atuten stehe ein Vereinigun­gskampf mehrerer Weltverbän­de immer über einem Pflichtkam­pf eines einzelnen Verbandes. „Die kurzfristi­ge Absage und die Art und Weise ist einfach nicht in Ordnung. Es gab ja nicht einmal ein persönlich­es Gespräch“, sagt Rupprecht enttäuscht. „Mein Manager ist ständig mit ihrem Manager in Kontakt gewesen, doch plötzlich hat der sich nicht mehr gemeldet und ging nicht einmal mehr ans Telefon. Das ist keine Art. Man hätte ja darüber reden können“, so Rupprecht.

Trotzdem bemüht sie sich, nach vorne zu blicken. Ihr Trainingsp­ensum hat sie herunterge­fahren, ihr Management sondiert mögliche neue Gegnerinne­n. Denn nachtrauer­n will Tina Rupprecht ihrem Kampf in Costa Rica nicht länger: „Es gibt andere gute Boxerinnen. Ich gehe niemandem aus dem Weg“, sagt sie selbstbewu­sst. Auch wenn sie nicht mit einem neuen Kampftermi­n vor April rechnet.

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Tina Rupprecht

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