Menschen sollen wieder vor die Tür kommen
Das Programmheft des Königsbrunner Kulturbüros kommt in neuem Gewand und mit corona-bedingten Fragezeichen daher. Das Motto passt zur Lage: Rausgehn – Kultur entdecken
Königsbrunn Corona legt in diesen Monaten viele Veranstaltungen und Betriebe lahm. Das Team des Königsbrunner Kulturbüros möchte aber dafür sorgen, dass das kulturelle Leben nicht komplett einschläft. Daher hat man sich beim Programm für die nächsten Monate auch Alternativen zu persönlichen Treffen überlegt. Schon in der Planungsphase war absehbar, dass es damit zwischen Januar und März schwierig werden könnte. Neu ist, dass die Quartalsprogramme nun nicht mehr als Leporello sondern als gebundenes Veranstaltungsmagazin präsentiert werden. Man habe häufig Rückmeldungen bekommen, dass die Faltblätter als unübersichtlich empfunden wurden, sagt Kulturbüroleiterin Rebecca Ribarek.
Weil die Menschen derzeit nur mit Termin ins Rathaus dürfen, findet die erste Ausstellung des Jahres nicht im dortigen Foyer statt, sondern in den Schaufenstern von Kulturbüro und Stadtbücherei. Gezeigt werden ab dem 15. Januar die Kunstwerke, die bei der Aktion Meer Plastik des Königsbrunner AWO-Ortsverbands unter der Regie von Petra Fischer entstanden sind. Dazu kommen Skulpturen, die Königsbrunner Gymnasiasten gestaltet haben. Begleitend dazu gibt es ab dem 20. Januar immer mittwochs von 18 bis 19 Uhr eine „Nachhaltige Märchenstunde“, bei der sich Interessierte digital treffen und austauschen können. Über die Plattform Webex werden die Treffen barrierefrei und mit bestmöglichem Datenschutz organisiert. Einwählen kann man sich per Telefon, Smartphone oder Computer.
Die Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei helfen bei Fragen auch mit der Anmeldung. Hildegard Häfele präsentiert Mutmach-Märchen rund um die Nachhaltigkeit, Petra Fischer moderiert und die Augsburger Band Mandana sorgt für die musikalische Untermalung. Anmelden kann man sich ab sofort über die städtische Homepageoder telefonisch bei der Stadtbücherei unter 08231/606-255. Die Reihe soll mindestens bis zum Ende der Ausstellung am 23. Februar laufen und könnte bei Interesse auch fortgesetzt werden. Eine Vernissage geplant ist bei der nächsten Ausstellung, die am 25. Februar im Rathaus beginnen soll: Sie befasst sich mit dem Thema „Fairer Handel in Bayern“und soll Antworten auf die Frage liefern, wie die Produktionsbedingungen in anderen Teilen der Welt den Alltag auch hier beeinflussen. „Die Anregung kam von der Dritten Bürgermeisterin Ursula Jung“, sagt Rebecca Ribarek. Königsbrunn bewirbt sich um den Titel als FairtradeStadt und möchte das Thema mit der Ausstellung bekannter machen.
Der Königsbrunner Campus steht auch in diesem Jahr wieder mit vier Veranstaltungen auf dem Programm. Los geht es am Mittwoch, 3. März, mit dem Thema „RoboterKnigge: Von höflichen und musikalischen Robotern“, den Hannes Ritschel vom Institut für Informatik der Uni Augsburg hält.
Dabei handelt es sich um den Nachholtermin einer im vergangenen Jahr abgesagten Veranstaltung. Einen neuen Termin gibt es auch für den Vortrag des Archivherbsts: Am Freitag, 5. März, kommt der Archivar des Medienkonzerns Axel Springer, Lars Broder-Keil, aus Berlin nach Königsbrunn und spricht zum Thema „Fake News machen Geschichte – Geschichten aus dem Unternehmensarchiv Axel Springer SE“. Zum Weltfrauentag am 8. März ist zudem ein Brunch mit kulturellem Rahmenprogramm im Gemeindezentrum St. Johannes geplant.
Bei all diesen Veranstaltungen wird es voraussichtlich eine Anmeldepflicht geben, weil die maximale Besucherzahl – sofern überhaupt Veranstaltungen erlaubt sein werden – begrenzt sein dürfte. So soll sichergestellt werden, dass keine Menschenansammlungen am Einlass entstehen. Man wisse Stand jetzt nicht, wie viele der aufgelisteten Veranstaltungen stattfinden könnten, sagt Rebecca Ribarek: „Aber wir möchten den Menschen in jedem Fall ein Angebot machen, sobald das bei bestmöglichem Schutz wieder machbar ist.“In jedem Fall stattfinden soll die Verleihung des Kulturpreises des Jahres 2019: Mit Naturforscher Dr. Eberhard Pfeuffer und Musikerin Monika Galkinstehen die Preisträger bereits seit Langem fest. Mit der Verleihung wollten die Verantwortlichen aber warten, bis diese in einem würdigeren Rahmen stattfinden kann.
Nun hat man die Zeremonie auf den 19. März terminiert, sie soll im Saal des evangelischen Gemeindezentrums stattfinden. Karten gibt es ab dem 15. Februar. „Sollte die Corona-Situation dann keine Veranstaltung zulassen, überlegen wir, ob die Zeremonie online stattfindet“, sagt Ribarek. Anmeldung und weitere Informatio nen im Königsbrunner Kulturbüro, Marktplatz 9, unter Telefon 08231/606260 oder per EMail kul turbuero@koenigsbrunn.de.