Neuer FranziskusKindergarten geht in Betrieb
Wegen der Corona-Beschränkungen konnten nur wenige bei der Einweihungsfeier des neuen Franziskus-Kindergartens in Klosterlechfeld dabei sein. Vorerst gibt es auch hier nur eine Notbetreuung
Klosterlechfeld Mit einer kleinen Zeremonie statt einer großen Einweihungsfeier wurde die Übergabe des neuen Franziskus-Kindergartens in Klosterlechfeld vollzogen. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Wegen der bestehenden Kontaktbeschränkungen zur Vermeidung von Corona-Ansteckungen konnte nur ein kleiner Kreis der Beteiligten teilnehmen.
Mit der Schlüsselübergabe des Architekturbüros Schuller & Tham an die Gemeinde Klosterlechfeld als Eigentümerin ist die Baumaßnahme des Fünf-Millionen-Projekts im Wesentlichen abgeschlossen. Der symbolische Schlüssel wanderte wie ein Staffelstab vom Architekten Hans Schuller über den Bürgermeister Rudolf Schneider und Pfarrer Thomas Demel als Repräsentanten des Trägers schließlich in die Hände der Kindergartenleiterin Karin Krimshandl.
Fünf Gruppen, davon zwei Krippenräume und ein großer Mehrzweckspielraum, sind fertig eingerichtet. Die Namen der 105 Kinder, die hier einziehen sollen, stehen schon an den Türen der jeweiligen Räume. Doch wegen der coronabedingten Schließung wird der Kindergarten am Montag nur mit einer Notbetreuung starten. „Dadurch haben wir eine ruhige Eingewöhnungsphase bis zum vollen Betrieb“, kann Karin Krimshandl dieser Situation auch etwas Positives abgewinnen.
Ab Ende Januar rechnet sie damit, dass alle Kinder ihren neuen Kindergarten kennenlernen und die lichtdurchfluteten, liebevoll eingerichteten Räume beleben werden. Die Küche, die künftig auch den bestehenden Kindergarten in der Försterstraße und die Mittagsbetreuung der Schule versorgen wird, ist noch nicht ganz fertig, und die Außenflächen können erst im Frühjahr angelegt werden. „Wir hoffen alle darauf, im Sommer ein großes Fest mit allen Kindern und Eltern zur Eröffnung dieses schönen Kindergartens nachholen zu können“, sagte Bürgermeister Rudolf Schneider.
Er erinnerte an die Entstehung der Kindertagesstätte, die mit der Entscheidung des Gemeinderates und der Pfarrgemeinde Maria Hilf Ende 2017 für einen Neubau begann. Die notwendige Brandschutzsanierung und das begrenzte Raumangebot des Kindergartens Maria Hilf in der Försterstraße führten angesichts des steigenden Bedarfs an Betreuungsplätzen zu dieser Lösung, die durch den Erwerb eines großen Grundstücks im geplanten Neubaugebiet „Otto-Wanner-Straße Nord“an der Alpenstraße ermöglicht wurde. Durch diesen zweiten Kindergarten werden das Betreuungsangebot der Gemeinde auf 170 Plätze erweitert und die Sanierung der bestehenden Kindertagesstätte Maria Hilf ermöglicht.
Mit dem Eisenhower-Zitat „Pläne sind nichts, Planung ist alles“, würdigte er den Entwurf der Architekten Hans Schuller und Leopold Möhler, das Gebäude in Form eines Blitzes zu bauen. Für die veranschlagten Baukosten von rund fünf Millionen Euro bekam die Gemeinde eine Förderzusage von 30 Prozent aus dem Sonderinvestitionsdes Bundes für den Neubau von Kindertagesstätten. „Diese Fördermittel aus dem Finanztopf des Freistaates Bayern sind bisher nur zu einem ganz geringen Anteil geflossen, sodass die Gemeinde wohl diese fast zwei Millionen Euro zwischenfinanzieren muss“, nannte Schneider einen Wermutstropfen. Er hoffe aber darauf, dass bis Ende des Jahres noch weitere Fördermittel fließen und dadurch der Gemeindehaushalt wieder entlastet werde.
Vom Spatenstich am 2. Mai 2019 bis zum Richtfest am 9. Oktober lief die Baustelle wie am Schnürchen. Doch mit dem strömenden Regen beim Richtfest begannen die Probleme. Über den Herbst und Winter drang Regenwasser in das noch nicht geschlossene Dach ein. Das führte zu einer viermonatigen Bauverzögerung, die gesamte Holzverschalung musste erneuert werden, und einige Firmen sprangen ab. „Doch ab dem Sommer 2020 gelang es in einer, wie ich finde, nie da gewesenen Endrallye aller Gewerke unter der Bauaufsicht des Architekturbüros Schuller & Tham, zusammen mit der Bauprogramm amtsleiterin Elfriede Lösch und einem sehr engagierten Kindergartenteam, noch kurz vor Weihnachten die freie Baustelle auszurufen“, sagte der Bürgermeister.
Der Betriebsträger ist die Kirchenverwaltung der Pfarrgemeinde Maria Hilf. Pfarrer Thomas Demel weihte die Räume des FranziskusKindergartens ein und erbat den Segen Gottes für alle Menschen, welche die Betreuung der Kinder Klosterlechfelds als Erzieherinnen, Küchenpersonal oder Reinigungskräfte verantwortlich tragen, mit dem Jesus-Wort „Lasset die Kinder zu mir kommen“.
Das Foyer ziert eine Figur des Namensgebers, des heiligen Franziskus von Assisi, die der Klosterlechfelder Hobbykünstler Willi Walch aus einem Olivenholzstamm, der in Assisi gewachsen ist, herausgearbeitet hat. Architekt Schuller übergab dazu eine Tafel aus Aluminiumguss mit einer Ansicht des „Blitzgebäudes“, die in einer Wandnische ihren Platz findet.