Koenigsbrunner Zeitung

Erinnerung­en an einen Wohltäter

Todestag Der Nachlass des Mäzens Max Gutmann tut bis heute Gutes

- VON ANDREA BAUMANN

Vor genau 25 Jahren, am 13. Januar 1996, starb Max Gutmann im Alter von 72 Jahren an einem Herzinfark­t. Die Stadt Augsburg verlor dadurch einen ihrer größten Wohltäter – und die 1965 gegründete Fußballman­nschaft Datschibur­ger Kickers ihren rührigen Kapitän.

Freude zu schenken und Gutes zu tun war das Lebenselix­ier des Augsburger­s, der in der Bahnhofstr­aße ein Bekleidung­sgeschäft führte. Gutmann kleidete viele Jahre die Fußball-Nationalma­nnschaft ein und konnte mit dem Promi-Team sein Hobby mit seiner sozialen Ader auf ideale Weise verknüpfen. Etliche Millionen kamen bei den Kickers-Spielen im Lauf der Jahrzehnte für karitative Zwecke zusammen.

Auch die Kartei der Not, das Leserhilfs­werk der Mediengrup­pe Pressedruc­k, erhielt beträchtli­che Zuwendunge­n und profitiert auch heute noch durch Mieteinnah­men eines Hauses in der Konrad-Adenauer-Allee von dem Mäzen.

Woher Max Gutmann, der zeitlebens Junggesell­e blieb, seine soziale Ader hatte? Anita Donderer, die vier Jahrzehnte eng mit ihm im Modehaus

und bei den Kickers zusammenar­beitete, hat eine Erklärung parat: „Er hat immer gesagt, dass er als junger Mensch auf Reisen sehr viel Not erlebt habe und deshalb Menschen helfen wolle, die im Dunkeln stehen.“

Neben dem Sport und dem Sozialen hatte der Unternehme­r auch ein Herz für die Wissenscha­ft. So legte er zusammen mit einem Münchner Geschäftsm­ann den finanziell­en Grundstock der Augsburger Universitä­tsstiftung. Darüber hinaus hilft auch die Max-Gutmann-Stiftung seit 25 Jahren vielen Menschen. Seit der Gründung wurden Gelder in Höhe von insgesamt rund 2,7 Millionen Euro ausgeschüt­tet, die etwa zu gleichen Teilen sozialen Zwecken und Sportverei­nen zugutekame­n und -kommen.

Nicht nur Sportler, Wissenscha­ftler und Bedürftige erfuhren die Großzügigk­eit des Augsburger­s. Gutmann schmückte seine Grußkarten an Freunde und Geschäftsp­artner oft mit einer Geldmünze. Wer ihm auf der Straße begegnete, bekam zum Abschied gerne eine Kleinigkei­t geschenkt – etwa die beliebten Fußballmas­kottchen im Miniaturfo­rmat.

1996 wurde Gutmann posthum die Ehrenbürge­rwürde der Stadt Augsburg verliehen. Im Antonsvier­tel ist eine Straße nach ihm benannt. Normalerwe­ise wäre sein Todestag für die Datschibur­ger Kickers, Stiftungsm­itglieder und Freunde ein Anlass, sich an seinem Grab auf dem Protestant­ischen Friedhof zu versammeln. Die Pandemie hat das gemeinsame Gedenken allerdings vereitelt. So bleibt den ehemaligen Weggefährt­en des Mäzens Gutmann in der momentanen Situation nur, mit Blumengrüß­en des Wohltäters zu gedenken. „Wir vergessen Max Gutmann nicht“, verspricht Anita Donderer.

 ?? Archivfoto: Schöllhorn ?? Max Gutmann gründete 1965 die Fu߉ ball‰Prominente­nmannschaf­t Datschi‰ burger Kickers.
Archivfoto: Schöllhorn Max Gutmann gründete 1965 die Fu߉ ball‰Prominente­nmannschaf­t Datschi‰ burger Kickers.

Newspapers in German

Newspapers from Germany