Zwei Männer gestehen beispiellose Brandserie
Vor einem Jahr brennen im Kreis Landsberg mehrere Feldstadel ab. Die Täter müssen mit Haftstrafen rechnen
Augsburg/Landsberg Es ist gut ein Jahr her, dass die wohl größte Brandserie, die es je im Kreis Landsberg gegeben hat, Landwirte, Feuerwehr und Polizei in Atem hielt. Jetzt müssen sich die beiden mutmaßlichen Brandstifter vor dem Landgericht in Augsburg verantworten. Und gleich am ersten Verhandlungstag legten die beiden 25 und 26 Jahre alten Männer aus dem Kreis Landsberg ein Geständnis ab.
Den beiden Angeklagten wird zur Last gelegt, für eine Serie von Stadelbränden in ihrem Heimatlandkreis und im benachbarten Kreis Weilheim-Schongau verantwortlich zu sein. Von Dezember 2019 bis Januar 2020 wurden zahlreiche Scheunen in Brand gesetzt. Die Polizei gründete die 14-köpfige Ermittlungsgruppe „Feldscheune“. Die Beamten gingen personell an die Leistungsgrenze. Allein nachts wurden 6000 Stunden in den Streifendienst gesteckt. Schließlich galt es, einen Bereich zu überwachen, in dem sich hunderte Stadel befinden.
Am 17. Januar 2020 wurden die beiden Angeklagten bei Unterdießen im Kreis Landsberg auf frischer Tat ertappt, als sie einen Holzstapel anzündeten. Die ersten Flammen loderten bereits, als die Polizei bei einer Streifenfahrt dort vorbeikam und noch einen Wagen davonfahren sah. Die Täter wurden wenig später im Wohnort eines der beiden Männer festgenommen. Der von ihnen angerichtete Schaden erreichte ungefähr die Millionengrenze.
Beide Angeklagten ließen zum Prozessauftakt am Mittwoch ihre Verteidiger für sich sprechen. Der 25-Jährige gestand, alle Feuer gelegt zu haben. Sein ein Jahr älterer Bekannter gab zu, bei sechs Bränden dabei gewesen zu sein. Eine Antwort auf die Frage nach dem Motiv blieben beide Angeklagten allerdings schuldig.
Der 25-Jährige muss laut Gericht damit rechnen, zwischen drei und vier Jahren ins Gefängnis zu kommen, der Mitangeklagte könnte mit einer Haftstrafe von knapp über zwei Jahren davonkommen, eventuell auch zur Bewährung.