Koenigsbrunner Zeitung

Die Sorglosigk­eit rächt sich

Inzidenzwe­rt übersteigt 300er-Schwelle

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Seit Wochen ist Polen bereits Corona-Risikogebi­et. Zwar ist das Land in grüne, gelbe und rote Zonen unterteilt, die jeweils auf die Gefahrenla­ge reagieren können – doch die Ampel leuchtet derzeit landesweit in Rot. Restaurant­s sind grundsätzl­ich geschlosse­n, Übernachtu­ngen in Hotels sind hingegen mit einer maximalen Belegung von 50 Prozent erlaubt. Mecklenbur­g-Vorpommern hat inzwischen verschärft­e Kontrollen an den Grenzen zum östlichen Nachbarn eingeführt: Schnelltes­tzentren sollen sicherstel­len, dass möglichst wenige Infektione­n durch Berufspend­ler nach Deutschlan­d eingeschle­ppt werden. Auch Polen selbst verschärft die Corona-Schutzmaßn­ahmen in einigen

Landesteil­en. Die Zahl der Neuinfekti­onen nähert sich dem bisherigen Rekordhoch seit Ausbruch der Pandemie: Am 7. November hatte Polen 27 875 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden gemeldet. Am Mittwoch nun die Meldung: 25052 Corona-Neuinfekti­onen innerhalb von 24 Stunden. Der Inzidenzwe­rt liegt derzeit bei 307. Dieser massiven Welle waren vor einigen Wochen starke Lockerunge­n des Lockdowns vorausgega­ngen. Begründet wurde dieser Schritt unter anderem damit, dass die Polen gelernt hätten, mit der Pandemie-Gefahr umzugehen. Offenbar ein Trugschlus­s. Partybilde­r aus dem Skiort Zakopane schürten schon kurz drauf die Sorge vor einem Ansteigen der Infektions­zahlen. Die Pandemie stelle eine immense Gefahr für das Gesundheit­ssystem dar, sagte Gesundheit­sminister Adam Niedzielsk­i. Die als ansteckend­er geltende sogenannte britische Variante mache gegenwärti­g 38,5 Prozent der positiv getesteten Fälle aus. Mehr als 47 000 Menschen sind inzwischen gestorben. Schon die zweite Welle war deutlich heftiger ausgefalle­n als in Deutschlan­d – auch damals war eine gewisse Sorglosigk­eit eingetrete­n.

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Foto: dpa Polen hatte seinen Lockdown gelockert – man setzte auf Vernunft.

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