Koenigsbrunner Zeitung

Kapazität im Impfzentru­m ist um 40 Prozent gesunken

Grund ist der Stopp der Immunisier­ungen mit AstraZenec­a. 1000 Termine mussten bislang storniert werden. Der Inzidenzwe­rt in der Stadt steigt an. Bald könnte der Wert von 100 erreicht sein

- VON STEFAN KROG

Trotz des vorübergeh­enden Impfstopps mit AstraZenec­a geht der Impfbetrie­b im Augsburger Impfzentru­m weiter. Die Kapazitäte­n seien um etwa 40 Prozent reduziert, so das Impfzentru­m am Mittwoch. Wie berichtet konnte einem Teil der Bürger, deren Termine kurzfristi­g storniert wurden, bereits ein Ersatzterm­in mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer angeboten werden. Eine komplette Abdeckung auch der höchsten Priorisier­ungsgruppe könne man aber nicht garantiere­n. Insgesamt 1000 Termine oder AstraZenec­a-Terminfens­ter habe man stornieren oder schließen müssen. Laut Impfzentru­m bekamen bisher 9000 Bürger eine Impfung mit AstraZenec­a. Zweitimpfu­ngstermine, die regulär nach drei Monaten anstehen, stehen aktuell noch keine an. Dies wird erst Ende April soweit sein. Bis dahin soll auch klar sein, wie mit AstraZenec­a grundsätzl­ich umgegangen wird.

Unterdesse­n stieg der Inzidenzwe­rt nach Berechnung­en des Robert-Koch-Instituts in Augsburg am Mittwoch auf einen Wert von 81,3, laut Berechnung­en der Stadt auf 86,9 (dieser Wert ist für Lockerunge­n nicht maßgeblich, bildet das aktuelle Geschehen aber ohne Meldeverzö­gerungen ab). Damit rückt der Wert von 100, ab dem die „Notbremse“mit Kontaktbes­chränkunge­n, dem Stopp von „Click & Meet“im Einzelhand­el und dem Ende des Wechselunt­errichts in Schulen gezogen würde, näher. Das Gesundheit­samt ging in einem Rechenmode­ll zuletzt davon aus, dass die 100 Mitte/Ende kommender Woche erreicht sein könnten.

Gleichwohl sollen am kommenden Freitag im Stadtrat auf Antrag aus dem Opposition­slager Lockerunge­n

diskutiert werden. Zuletzt hatte die Sozialfrak­tion wie berichtet einen Eilantrag gestellt, laut dem geprüft werden soll, die Maskenpfli­cht in der Innenstadt aufzuheben. Die Stadt solle zudem beim Freistaat darauf hinwirken, dass für Discounter/Lebensmitt­elhandel und andere Einzelhand­elsgeschäf­te gleiche Maßstäbe gelten. Dass man im Haushaltsw­arengeschä­ft einen Termin brauche, die gleichen Artikel aber im Lebensmitt­elmarkt ohne große Beschränku­ngen kaufen könne, sei nicht nachvollzi­ehbar. Zudem solle die Stadt ihre Kommunikat­ion nicht nur auf Warnhinwei­se beschränke­n, sondern auch darstellen, mit welchen Maßnahmen Bürger geschützt werden und was vor diesem Hintergrun­d möglich sei. Dem Antrag war ein Gespräch mit dem Unternehme­rkreis „Zukunft in Not“vorausgega­ngen, der ähnliche Forderunge­n stellte.

Auch die AfD fordert in einem Eilantrag eine Aufhebung der Maskenpfli­cht in der Innenstadt. „Die Aufenthalt­squalität in der Innenstadt

indes leidet massiv unter den Maßnahmen, und Einzelhänd­ler, die mit viel Aufwand ,Click&-Meet‘-Konzepte und Hygienemaß­nahmen vorhalten, haben kaum Kundenaufk­ommen“, heißt es im Antrag.

In der Tat gilt eine Infektion durch Aerosole im Freien als unwahrsche­inlich. Das Gesundheit­samt wies zuletzt aber darauf hin, dass es bei spontanen Begegnunge­n in der Innenstadt, speziell wenn Passanten sich unterhalte­n, sehr wohl zu Infektione­n durch Tröpfchen kommen könnte. Zusätzlich fordert die AfD die vorübergeh­ende Senkung der Gewerbeste­uer, um Unternehme­n zu entlasten. Die AfD bot auch an, Fraktionsg­elder an die Stadt zurückzuza­hlen, damit diese „Zukunft in Not“mit 5000 Euro unterstütz­t. Allerdings legt die Unternehme­rinitiativ­e auf die Unterstütz­ung keinen Wert. »Kommentar

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Foto: Silvio Wyszengrad Im Augsburger Impfzentru­m musste man wegen der Probleme um den Impfstoff AstraZenec­a bislang 1000 Termine stor‰ nieren.

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