Kapazität im Impfzentrum ist um 40 Prozent gesunken
Grund ist der Stopp der Immunisierungen mit AstraZeneca. 1000 Termine mussten bislang storniert werden. Der Inzidenzwert in der Stadt steigt an. Bald könnte der Wert von 100 erreicht sein
Trotz des vorübergehenden Impfstopps mit AstraZeneca geht der Impfbetrieb im Augsburger Impfzentrum weiter. Die Kapazitäten seien um etwa 40 Prozent reduziert, so das Impfzentrum am Mittwoch. Wie berichtet konnte einem Teil der Bürger, deren Termine kurzfristig storniert wurden, bereits ein Ersatztermin mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer angeboten werden. Eine komplette Abdeckung auch der höchsten Priorisierungsgruppe könne man aber nicht garantieren. Insgesamt 1000 Termine oder AstraZeneca-Terminfenster habe man stornieren oder schließen müssen. Laut Impfzentrum bekamen bisher 9000 Bürger eine Impfung mit AstraZeneca. Zweitimpfungstermine, die regulär nach drei Monaten anstehen, stehen aktuell noch keine an. Dies wird erst Ende April soweit sein. Bis dahin soll auch klar sein, wie mit AstraZeneca grundsätzlich umgegangen wird.
Unterdessen stieg der Inzidenzwert nach Berechnungen des Robert-Koch-Instituts in Augsburg am Mittwoch auf einen Wert von 81,3, laut Berechnungen der Stadt auf 86,9 (dieser Wert ist für Lockerungen nicht maßgeblich, bildet das aktuelle Geschehen aber ohne Meldeverzögerungen ab). Damit rückt der Wert von 100, ab dem die „Notbremse“mit Kontaktbeschränkungen, dem Stopp von „Click & Meet“im Einzelhandel und dem Ende des Wechselunterrichts in Schulen gezogen würde, näher. Das Gesundheitsamt ging in einem Rechenmodell zuletzt davon aus, dass die 100 Mitte/Ende kommender Woche erreicht sein könnten.
Gleichwohl sollen am kommenden Freitag im Stadtrat auf Antrag aus dem Oppositionslager Lockerungen
diskutiert werden. Zuletzt hatte die Sozialfraktion wie berichtet einen Eilantrag gestellt, laut dem geprüft werden soll, die Maskenpflicht in der Innenstadt aufzuheben. Die Stadt solle zudem beim Freistaat darauf hinwirken, dass für Discounter/Lebensmittelhandel und andere Einzelhandelsgeschäfte gleiche Maßstäbe gelten. Dass man im Haushaltswarengeschäft einen Termin brauche, die gleichen Artikel aber im Lebensmittelmarkt ohne große Beschränkungen kaufen könne, sei nicht nachvollziehbar. Zudem solle die Stadt ihre Kommunikation nicht nur auf Warnhinweise beschränken, sondern auch darstellen, mit welchen Maßnahmen Bürger geschützt werden und was vor diesem Hintergrund möglich sei. Dem Antrag war ein Gespräch mit dem Unternehmerkreis „Zukunft in Not“vorausgegangen, der ähnliche Forderungen stellte.
Auch die AfD fordert in einem Eilantrag eine Aufhebung der Maskenpflicht in der Innenstadt. „Die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt
indes leidet massiv unter den Maßnahmen, und Einzelhändler, die mit viel Aufwand ,Click&-Meet‘-Konzepte und Hygienemaßnahmen vorhalten, haben kaum Kundenaufkommen“, heißt es im Antrag.
In der Tat gilt eine Infektion durch Aerosole im Freien als unwahrscheinlich. Das Gesundheitsamt wies zuletzt aber darauf hin, dass es bei spontanen Begegnungen in der Innenstadt, speziell wenn Passanten sich unterhalten, sehr wohl zu Infektionen durch Tröpfchen kommen könnte. Zusätzlich fordert die AfD die vorübergehende Senkung der Gewerbesteuer, um Unternehmen zu entlasten. Die AfD bot auch an, Fraktionsgelder an die Stadt zurückzuzahlen, damit diese „Zukunft in Not“mit 5000 Euro unterstützt. Allerdings legt die Unternehmerinitiative auf die Unterstützung keinen Wert. »Kommentar