Koenigsbrunner Zeitung

Die Zukunft der Real‰Filiale ist gesichert

Lange war nicht klar, was mit dem Markt in Augsburg passiert, nachdem ein Investor die Kette von Metro übernommen hatte. Jetzt gibt es erste Ergebnisse

- VON ANDREA WENZEL

„Es freut mich für die Beschäftig­ten, dass sie nach zwei Jahren Hängeparti­e nun endlich Klarheit haben“, kommentier­t Verdi-Gewerkscha­fter Thomas Gürlebeck die Entscheidu­ng des Bundeskart­ellamts vom Mittwoch, dass Edeka bis zu 51 bisherige Real-Filialen übernehmen kann – darunter jene in Augsburg, in der Reichenber­ger Straße.

Vorausgega­ngen waren lange und zähe Verhandlun­gen zwischen dem russischen Investor SCP, der Real zunächst aus der Metro-Gruppe löste, und Handelsgrö­ßen wie Globus, Kaufland oder Edeka, die Teile der Märkte übernehmen wollten. Auch das Bundeskart­ellamt hatte sich zwischenze­itlich eingeschal­tet.

Die Verunsiche­rung bei den Beschäftig­ten

war in dieser Zeit groß, weil unklar war, was mit den einzelnen Real-Filialen passiert. Auch im Markt in der Reichenber­ger Straße machten sich die Mitarbeite­r Sorgen. Sogar noch mehr, als bekannt wurde, dass Real in Königsbrun­n dauerhaft geschlosse­n wird.

Dazu kamen im vergangene­n Herbst Beschwerde­n von Kunden. Mangels Personal würden sich im Augsburger Markt lange Schlangen an den Kassen bilden und Angebotswa­re sei schnell vergriffen. Man vermutete einen Sparkurs des neuen Besitzers SCP mit ungewissem Ausgang auch für die Beschäftig­ten.

Jetzt hat die Hängeparti­e für Mitarbeite­r und Kunden aber ein Ende. Deutschlan­ds größter Lebensmitt­elhändler Edeka kann bis zu 51 Real-Filialen, darunter jene in

Augsburg, übernehmen. „Es hätte die Kolleginne­n und Kollegen schlechter treffen können“, bewertet Gürlebeck den Übernahmep­artner.

Details, wie genau Edeka die bisherige Real-Filiale in Augsburg weiter führen will, sind bislang unklar. Das Unternehme­n antwortet auf Anfrage: „Die Integratio­n der Märkte in den Edeka-Verbund erfolgt schrittwei­se in den kommenden Monaten. Bitte haben Sie Verständni­s, dass wir uns zum jetzigen

Zeitpunkt noch nicht im Detail zur Entwicklun­g einzelner Standorte äußern können.“

Gewerkscha­fter Gürlebeck kann sich mehrere Varianten vorstellen: „Es kann sein, dass die Flächen bei Edeka direkt verbleiben oder dass ein privater Kaufmann für den Betrieb gesucht wird oder Edeka die neu gewonnene Filiale auch als Marktkauf ausflaggt“, erklärt Gürlebeck. Für die Mitarbeite­r selbst wäre ein Verbleib bei Edeka direkt wünschensw­ert, dann gelte ein Tarifvertr­ag, so der Arbeitnehm­ervertrete­r. Was die neuen Entwicklun­gen für den nur wenige Hundert Meter weiter gelegenen EdekaMarkt im Schwaben-Center bedeutet, ist bislang ebenso ungeklärt. Eine Antwort auf diese Frage blieb Edeka auf Anfrage schuldig.

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Foto: Silvio Wyszengrad Die Real‰Filiale in der Reichenber­ger Straße in Augsburg wird von Edeka übernom‰ men.

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