Schulen und Kitas bleiben offen
Trotz steigender Zahlen – die Inzidenz liegt in der Stadt bei 92,7 – ändert sich für die nächste Woche nichts. Das Personal soll jetzt schneller Impfstoff bekommen
Trotz steigender Inzidenz bleibt für Schulen und Kitas kommende Woche erst einmal alles gleich: Sie können im Wechselunterricht beziehungsweise im eingeschränkten Betrieb bleiben. Am Freitag, dem Stichtag für die kommende Woche, lag der Wert in Augsburg laut Robert-Koch-Institut bei 92,7 also unter dem Notbremsen-Wert von 100. „Die Einrichtungen können kommende Woche offen bleiben, bis die Osterferien beginnen“, sagte Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne) am Freitag im Stadtrat.
Jeweils am Freitag werde je nach Inzidenzwert beschlossen, wie Kitaund Schulbetrieb in der folgenden Woche organisiert werde. „Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag über 100 findet Distanzunterricht statt. Ausgenommen sind die Abschlussklassen aller Schularten: Hier kann weiter Wechsel- beziehungsweise Präsenzunterricht mit Mindestabstand durchgeführt werden“, erklärt Martina Wild die momentane Vorgehensweise. Die Notbetreuung laufe in diesem Fall dann wie gehabt. Dabei solle das Unterrichtsmodell immer für eine ganze Woche gelten, um die Planbarkeit für die Schulen und Familien zu erhöhen.
Die vom Freistaat angekündigten Schnelltests für die Schüler seien bisher leider noch nicht bei der Stadt eingetroffen, sagte Wild. Man rechne damit, dass nach Ostern zweimal die Woche Tests für Kinder auf freiwilliger Basis angeboten werden können. Dabei sollen Kinder sich selbst mit Stäbchen testen, gegebenenfalls unter Mithilfe von Lehrkräften. Daran gab es im Stadtrat Kritik – und Zweifel, ob das funktionieren könne. „Das Erste, was ein Fünftklässler macht, ist, das Stäbchen aufs Pult fallen zu lassen“, so FW-Stadträtin Stuber-Schneider, die selbst Lehrerin ist. Sie bitte die Stadt, das Problem noch mal beim Ministerium anzusprechen. „Man kann vom Lehrer nicht verlangen, dass er ohne Schutzkleidung assistiert“, so Stuber-Schneider.
Martina Wild entgegnete, dass sie die Vorgaben des Freistaats auch nicht für ideal halte. „Mir wäre es auch lieber, wenn andere Wege bei den Tests als in den Schulen mit Lehrkräften gegangen werden“, so Wild. Darum habe man auch Testmöglichkeiten für Kinder im Testzentrum geschaffen.
Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) sagte, man stehe als Stadt „am Ende der Nahrungskette“. Teils sitze man auch bei der Stadt irritiert vor dem Computer, wenn kurzfristige Mails vom Freistaat mit neuen Anweisungen kommen. „Ich verstehe es, wenn auch Eltern die Krise kriegen, wenn sich kurzfristig
Dinge ändern“, so Weber. Ein Beispiel sei der Umgang mit Kindern mit leichten Krankheitssymptomen in Kitas. Was die Tests für Schüler betrifft, stehe man mit dem Gesundheitsministerium im Kontakt, um Gurgel- oder Spucktests anbieten zu können. Die Gurgeltests würden dann zu Hause unter Aufsicht der Eltern abgenommen.
Neben der Erweiterung der Testmöglichkeiten für Kita-Kinder und Schüler hat die Stadt wie berichtet nun auch beschlossen, die Impfungen für Mitarbeiter von Grund- und Förderschulen, Kitas und Tagespflegen schnellstmöglich voranzubringen. Die betroffenen Einrichtungen wurden bereits über das Angebot der Stadt informiert. Die Buchung der reservierten Termine erfolge individuell durch die Mitarbeiter. Ab Samstag, 20. März, würden jeweils samstags und sonntags für priorisiertes Lehr- und Kitapersonal (Prioritätsstufe 2) zusätzliche Termine im Augsburger Impfzentrum angeboten – auch, wenn der Wohnsitz der Mitarbeiter in einem der Nachbarlandkreise liege. Zwischen der Stadt und den Landkreisen habe es Absprachen gegeben. Kitas und Schulen würden in den Landkreisen auch direkt angeschrieben. Im Gegenzug könnten auch dort Betroffene geimpft werden, die zwar in Augsburg wohnten, aber in einer Kita oder einer Schule des Landkreises arbeiteten.