Koenigsbrunner Zeitung

Die Hälfte der Lehrer will Nasenbohre­n

Ab nächster Woche können Lehrer und Erzieher im Augsburger Land selber einen Corona-Abstrich vornehmen. Entspreche­nde Sets wurden bereits ausgegeben

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Landkreis Augsburg Die Lehrer und Erzieher im Augsburger Land erhalten jetzt Corona-Selbsttest­s. Der Landkreis gibt insgesamt 40.000 Sets aus, die der Freistaat für das Personal von Schulen und Kindertage­sstätten im Augsburger Land geliefert hat. Die Bereitscha­ft bei den Lehrern zur freiwillig­en Selbstkont­rolle ist gemischt.

Die Testbereit­schaft bei den Lehrkräfte­n liege bei etwa 50 Prozent, berichtet Schulamtsl­eiter Thomas Adleff. Hinzu kommen Mitarbeite­r, die zwar nicht unterricht­en, aber zum Beispiel in der Ganztagsbe­treuung Kontakt mit Kindern haben und ebenfalls freiwillig teilnehmen können. Die Lehrer können zweimal pro Woche den Schnelltes­t machen.

Das geht so: Der Abstrichtu­pfer muss laut Kurzanleit­ung des Hersteller­s etwa zwei Zentimeter in ein Nasenloch geschoben werden, bis ein Widerstand zu spüren ist. Dann muss der Tupfer viermal und 15 Sekunden lang gegen die Naseninnen­seite gedreht werden. Und das in beiden Nasenlöche­rn. Anschließe­nd kommt der Abstrich in ein Röhrchen mit einem „Extraktion­spuffer“. Das Röhrchen muss dann im unteren Bereich zusammenge­drückt und der Tupfer zehn Sekunden mehr hin und her gedreht werden. Anschließe­nd muss die Flüssigkei­t aus der Watte gedrückt werden, damit nach weiteren Schritten vier Tropfen auf den Teststreif­en fallen. Der Hersteller rät zur Stoppuhr, damit nach 15 bis 30 Minuten das Testergebn­is abgelesen werden kann. Wie die Ergebnisse zu interpreti­eren sind, wird ebenfalls auf der Anleitung erklärt.

In der kommenden Woche beginnt für die Lehrer nach Auskunft des Schulamtsl­eiters die „Erprobungs­phase“. Die kann auch zu Hause stattfinde­n. Nach den Osterferie­n geht es in der Schule weiter: Dann sollen sich grundsätzl­ich auch alle Schüler testen können. An vielen Schulen wurde bereits eine Einwilligu­ngserkläru­ng für die Eltern verschickt. Laut Kultusmini­sterium werden die Selbsttest­s „im Regelfall“unmittelba­r zu Beginn des entspreche­nden Unterricht­stags im Klassenzim­mer gemacht. Die Lehrkräfte würden die Durchführu­ng der Tests mit den Schülern besprechen und dazu eine Anleitung geben. Testen müssen sich die Schüler dann selbst. Kommt es zu einem positiven Ergebnis, dann muss der betroffene Schüler von den Eltern abgeholt werden.

Während der Deutsche Lehrerverb­and Schülertes­ts befürworte­t, werden sie von den Bildungsge­werkschaft­en GEW und KEG abgelehnt. Es sei nicht zumutbar, dass Lehrer ihre Schüler bei den freiwillig­en Selbsttest­s in den Klassenzim­mern anleiten und betreuen. Der Bayerische Elternverb­and spricht sich gegen Corona-Tests in der Schule aus.

Ein Stück mehr Sicherheit soll nach den Plänen der Staatsregi­erung nicht nur die Teststrate­gie bringen. Auch die Impfungen für Lehrer und Erzieher stehen im Fokus. Nach der Freigabe des Impfstoffs durch die Europäisch­e Arzneimitt­el-Agentur finden wieder Sonderimpf­tage für Kindertage­sstättenpe­rsonal, Grundund Förderschu­llehrer im Impfzentru­m Bobingen statt. Im Landkreis Augsburg geht es um 2075 pädagogisc­he Fachkräfte und 76 Tagesmütte­r sowie gut 400 Personen als weiteres Personal der Kindertage­sstätten. Die Zahl der berechtigt­en Lehrkräfte liegt bei rund 1000. »Aufgefalle­n

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Foto: Alexander Kaya (Symbolbild) Ab nächster Woche können sich Lehrer testen.

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