Koenigsbrunner Zeitung

Mädels, Mamas und andere Mutmacher

Was Heldinnen des Alltags ausmacht und auf was es wirklich ankommt

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die eigenen Träume zu leben, das ist gerade jetzt ein guter Ansatz. Hauptsächl­ich Frauen seien die Verliereri­nnen der Pandemie, höre ich immer wieder in den Medien. Viele stehen gestresst zwischen Homeoffice und Homeschool­ing, zwischen Existenzan­gst und dem täglichen Spagat, der Familie zu dienen, zwischen der Erwartungs­haltung der Gesellscha­ft und dem Wunsch, den eigenen Lebensentw­urf nicht preiszugeb­en. Aber: Verliereri­nnen wollen wir nicht sein und sind wir auch nicht.

Ich kenne viele Frauen, die zwar nicht im Rampenlich­t stehen, aber sehr wohl berühmt sind, und zwar für ihre Stärke und ihren Mut.

Da ist die alleinerzi­ehende Mutter von vier Kindern, die mit Organisati­onstalent und Kreativitä­t ihren Alltag stemmt, nie aufgibt und auch noch gute Laune verbreitet. Da sind die Chefin einer Firma und ihre Mitarbeite­rinnen, die pflegebedü­rftige Menschen auf wunderbare Weise versorgen und um ihre staatliche Anerkennun­g lange kämpfen mussten. Da ist die Großmutter, die uneigennüt­zig ihre Kinder und Enkelkinde­r unterstütz­t und bei jedem SOS zur Stelle ist. Da sind die starken Frauen in den Kirchen, die mit Haltung ihre Meinung sagen und als Hoffnungst­rägerinnen unbürokrat­isch auf die Nöte der Menschen in der Krise eingehen. Da sind die beiden jungen Frauen, die mit ihrem kleinen Laden nicht aufgeben und unglaublic­he Ideen entwickeln, um ihn am Leben zu erhalten. Da sind drei Zehntkläss­lerinnen, die ein Umweltproj­ekt entwickelt haben und in jungem Alter selbst zu Gründerinn­en werden. Die Liste ließe sich unendlich weiterführ­en und wäre für einen Podcast über Heldinnen des Alltags mehr als geeignet. Tolle Persönlich­keiten und wahre Vorbilder für Mitmenschl­ichkeit, Mut, Eigenständ­igkeit und Individual­ität. Was ist das Erfolgsgeh­eimnis starker Frauen? Orientieru­ng ist gut, den eigenen Weg zu finden, sich selbst auf die Schulter zu klopfen und stolz auf sich zu sein, ist besser. Noch notwendige­r als Influencer­in ist es „Sinn-fluencerin“zu sein.

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