Klagen über zugeparkten Marktplatz – Tiefbauamt reagiert
Für eine saubere räumliche Trennung zwischen Stadtplatz und Straßenraum spricht sich die Polizei in Lechhausen aus. Jetzt sollen Betonquader ein Befahren der neu gestalteten Mitte am Schlössle verhindern
Der Ruf nach mehr Kontrolle wurde in den vergangenen Monaten immer lauter. Wo ehemals die Taxistände im Augsburger Stadtteil Lechhausen auf dem Platz vor dem Grünen Kranz untergebracht waren, herrschte reger Park-SuchVerkehr. Flankiert von zwei attraktiven neuen Gebäuden – dem Humboldt-Palais und der Sozialstation der Kirchenstiftung St. Pankratius -, mussten aber erst einmal die Zuständigkeiten für den Platz und seine Überwachung geklärt werden. Denn nach Auskunft von Stefan Speer, Chef der Polizeiinspektion in Lechhausen, sei es nicht an der Polizei, ihn im Blick zu haben, sondern vielmehr am Verkehrsüberwachungsdienst der Stadt.
Wie die Stadt vor wenigen Tagen mitteilte, sollen nun am Fahrbahnrand Betonquader das Befahren des Platzes behindern. Dabei müssten jedoch ausreichend Zufahrtsmöglichkeiten und Aufstellflächen für
Feuerwehr und Rettungskräfte vor dem ehemaligen Grünen Kranz Rechnung getragen werden. Nach Aussage der Straßenverkehrsbehörde wurde der Taxistand am Marktplatz längst verlegt, weshalb wartende Taxis ebenfalls nicht mehr auf der Platzfläche stehen dürfen. Für Irritationen haben die weißen Markierungssteine im Boden gesorgt, die als letztes Relikt noch die Taxi-Stellplätze andeuten.
Die Taxis stehen in Lechhausen aber längst in der Elisabethstraße/ Einmündung Brentanostraße, am Schlössle/Einmündung Blücherstraße sowie beim Kriegerdenkmal. Insgesamt verfügt Lechhausen über ein Dutzend Stellplätze, die abermals neu geordnet werden sollen. Wie es heißt, war es Aufgabe des Tiefbauamtes, die weißen Pflastersteine schnell vom Platz zu entfernen. Denn Autofahrer verkennen sie offenbar als Markierung für legale Parkflächen. Durch diese Maßnahme und die beantragte Außengastronomie in der Platzmitte soll auf einem Großteil der Fläche ein Halten oder Parken von Pkws nun nicht mehr möglich sein. Aus straßenverkehrsrechtlicher Sicht handelt es sich beim Marktplatz außerdem um einen Gehweg, weshalb das Aufstellen von Halteverbotsschildern keine Option war. Auch ohne eine eigens angebrachte Beschilderung werden hier Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung mit Bußgeldern geahndet.
Um auch die Durchführung von Veranstaltungen auf der Fläche künftig zu ermöglichen, wurden vor Kurzem alle geplanten Maßnahmen bei einem Ortstermin mit der Aktionsgemeinschaft Lechhausen abgestimmt und die Beton-Poller am vergangenen Samstag aufgestellt, teilt das Stadtplanungsamt mit.
Walter Wölfle, stellvertretender Vorsitzender der Unternehmergemeinschaft, ist erfreut über die schnelle Reaktion der Stadt, aber noch sei nichts gewonnen. Trotz Pollern werde auf dem Platz am Schlössle immer noch geparkt. Das liege möglicherweise daran, dass die weißen Pflastersteine noch nicht entfernt worden seien und nach wie vor die ehemaligen TaxiStellplätze als Parkfläche ausweisen. Dieser Zustand, so der stellvertretende Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft, sei irritierend und könne nur beseitigt werden, indem die geplante Platzgestaltung schnell umgesetzt wird. An einem Schild, das verdeutliche, dass Parken auf dem Platz nicht gestattet sei, führt seiner Meinung nach kein Weg vorbei.