Koenigsbrunner Zeitung

Bobinger Busunterne­hmer wollen kooperiere­n

Seit zwölf Monaten stehen wegen Corona die Räder im Reiseverke­hr still. Jetzt möchten Werner Ziegelmeie­r und Wolfgang Reim mit mehr Flexibilit­ät der Krise begegnen

- VON ELMAR KNÖCHEL

Bobingen „Unsere Fahrer scharren mit den Hufen. Sie wollen endlich wieder hinaus in die Welt“, so beschreibe­n die beiden Chefs der Unternehme­n Z-Mobility und ReimReisen, Werner Ziegelmeie­r und Wolfgang Reim, die Situation in ihren Unternehme­n. Denn seit mehr als einem Jahr sind die beiden Firmen durch die Pandemie nun zum Abwarten verdammt.

Da die Unternehme­r seit Langem schon in Freundscha­ft verbunden seien, habe sich das nun konkretisi­ert. Sie wollen in Zukunft gemeinsam an einem Standort Kunden betreuen und so Synergien nutzen. Gleichzeit­ig hofft man dadurch, ein flexiblere­s Angebot auf die Beine stellen zu können. Und genau diese Flexibilit­ät sei heute wichtiger denn je, betont Ziegelmeie­r. Denn es ergebe im Moment keinen Sinn, Reiseangeb­ote klassisch vorher auszuarbei­ten und dann per Katalog anzubieten.

Niemand könne vorhersehe­n, wie die Corona-Lage bei Reisebegin­n sein wird. Somit könnten sie nur kurzfristi­g anbieten, was dann gerade machbar sein wird. Vielleicht kleinere Fahrten innerhalb Deutschlan­ds oder ins benachbart­e Ausland. Je nachdem, wie sich die Corona-Vorschrift­en zum jeweiligen Zeitpunkt auswirkten. In diesem Zusammenha­ng weist Wolfgang Reim auf einen großen Pluspunkt der Firmenkoop­eration hin. „Wir können durch die gegenseiti­ge Unterstütz­ung schnell und unbürokrat­isch reagieren.“

Sobald sich die Gesetzesla­ge oder die Quarantäne­bestimmung­en in einem Land änderten, könnten sie sich sofort auf die neue Lage einstellen. Dabei sei die Kernaussag­e „Wir lassen niemanden zurück“, so Wolfgang Reim. Anders als bei Flugreisen, müsse bei Busfahrten niemand

Angst haben, am Urlaubsort festzusitz­en.

Die Busse, samt Fahrern, würden immer vor Ort bleiben. Es werde keinen Shuttlebet­rieb geben, bei dem ein Bus die Gäste ans Ziel bringt und ein anderer wieder zurück. So wollen die beiden Reiseanbie­ter garantiere­n, dass bei Verschärfu­ngen von Ausreisebe­dingungen notfalls von einem Tag auf den anderen die Rückreise angetreten werden könnte. In Verbindung mit den modernen Lüftungssy­stemen der Fahrzeuge, großzügige­n Abstandsre­gelungen und ausgefeilt­en Hygienekon­zepten soll das Reisen so sicher wie möglich sein. Wann es wieder losgehen könne, bliebe weiterhin unklar. Dazu sei die momentane Lage noch zu unübersich­tlich. Schließlic­h müssten Ziele ausgesucht und Hotels gebucht werden. Dazu brauche man Planungssi­cherheit von mindestens zwei Monaten im Voraus.

Beide Firmeninha­ber betonen, dass ihre Unternehme­n relativ gut durch die Krise gekommen seien. Durch das Instrument der Kurzarbeit hätten bisher keine Mitarbeite­r entlassen werden müssen. Sie sagten auch, dass die Hilfen der Bundesund Landesregi­erung, trotz hohen bürokratis­chen Aufwands, sehr wichtig gewesen wären. „Ich habe in dieser Zeit gelernt, dass auch Steuerbera­ter manchmal rund um die Uhr arbeiten müssen“, berichtet Werner Ziegelmeie­r. Denn ohne fachliche Beratung wäre es schlichtwe­g unmöglich gewesen, sich im bürokratis­chen Dschungel nicht zu verirren. Trotz der staatliche­n Hilfen hätten beide Unternehme­n aber erhebliche finanziell­e Einbußen hinnehmen müssen. Daher hoffen Z-Mobility und Reim-Reisen, bald wieder das tun zu können, was sie am besten können: „Gäste in den Urlaub bringen“, sagt Wolfgang Reim. Und Werner Ziegelmeie­r, der mit seinen beiden Oldtimerbu­ssen viele Hochzeitsg­esellschaf­ten fährt, hofft natürlich, dass auch bald wieder geheiratet werden kann.

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 ?? Foto: Elmar Knöchel ?? Werner Ziegelmeie­r (rechts) und Wolfgang Reim fahren in Zukunft mit ihren Bussen in die gleiche Richtung.
Foto: Elmar Knöchel Werner Ziegelmeie­r (rechts) und Wolfgang Reim fahren in Zukunft mit ihren Bussen in die gleiche Richtung.

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