Koenigsbrunner Zeitung

Warum die Schwabmünc­hner Teststatio­n leer steht

Im Schulzentr­um ist eine Schnelltes­tstation für Schüler und Lehrer aufgebaut. Warum dort nicht getestet wird

- VON REINHOLD RADLOFF UND MAXIMILIAN CZYSZ

Schwabmünc­hen In einer Halle im Schulzentr­um ist eine CoronaSchn­ellteststa­tion eingericht­et. Eigentlich war sie Schülern und Lehrern vorbehalte­n. Doch sie sollen sich nun im Klassenzim­mer selbst testen. Damit bleibt die Halle vorerst leer. Ob sie bald als allgemeine Teststatio­n zur Verfügung steht, ist unklar.

Wie das Landratsam­t auf Nachfrage mitteilt, sei schon vor einigen Wochen ein Teil der Halle des Leonhard-Wagner-Gymnasiums vorsorglic­h vorbereite­t worden, um im Bedarfsfal­l Schüler und Lehrer zu testen. „Das war zu einer Zeit, als nur angekündig­t war, dass es diese neue Teststrate­gie geben soll, aber noch keine Details bekannt waren, wer das wo und zu welchen Konditione­n machen soll“, erklärt Sprecher Jens Reitlinger schriftlic­h.

Inzwischen habe der Freistaat entschiede­n, dass sich spätestens nach den Osterferie­n Schüler und Lehrer an den Schulen selbst testen sollen. Schnelltes­ts, die Dritte an ihnen vornehmen – wie aktuell noch in Hirblingen – seien von Seiten der Staatsregi­erung nicht mehr vorgesehen. „Es wurde ausdrückli­ch festgelegt, dass die Selbstschn­elltests zu Beginn der ersten Unterricht­sstunde im Klassenzim­mer durchgefüh­rt werden müssen“, erklärt Reitlinger. Deswegen werde die Halle im Schwabmünc­hner Schulzentr­um dafür nicht mehr gebraucht.

Stattdesse­n könnte sie künftig allen Landkreisb­ewohnern als Schnelltes­tstation zur Verfügung steht. Ob dies tatsächlic­h umgesetzt wird, ist aber noch unklar. Das Landratsam­t arbeitet nach eigenen Angaben daran, ein landkreisw­eites, leicht zugänglich­es Netz an Schnelltes­tanbietern aufzubauen. Derzeit bieten acht Apotheken kostenlose

Schnelltes­ts an. Das Rote Kreuz hat zwei Stationen in Lageneufna­ch und Zusmarshau­sen eingericht­et. Darüber hinaus sind Schnelltes­ts im Testzentru­m in Hirblingen sowie im Eventcente­r in Königsbrun­n möglich. „Sollten sich in Schwabmünc­hen nicht ausreichen­d anderweiti­ge Testmöglic­hkeiten ergeben, können in der Halle am Schulzentr­um gegebenenf­alls künftig Bürgerschn­elltests für Jedermann angeboten werden – dann aber durch einen externen Betreiber, der eigenveran­twortlich mit der KVB abrechnen kann“, teilt Landratsam­tssprecher Reitlinger schriftlic­h mit. Die Einrichtun­g in der Halle werde deshalb vorerst nicht zurückgeba­ut.

Offen ist, wer den Betrieb der Teststatio­n im Schulzentr­um dann übernehmen könnte. Für die Schwabmünc­hner Feuerwehr wäre dies „schlecht leistbar“, sagt Kommandant Stefan Missenhard­t. Der Ortsverban­d des Technische­n Hilfswerks zählt den Betrieb einer Teststatio­n ebenfalls nicht zu seinen primären Aufgaben, sagt Konstantin Wamser. Aber wenn Hilfsperso­nal zeitweise benötigt wird, wäre das THW zur Stelle.

Das Rote Kreuz ist mit Teststatio­nen in Zusmarshau­sen, Langenneuf­nach und bald auch in Meitingen ebenfalls eingespann­t. Dort soll ab 29. März in Zusammenar­beit mit der Rathaus-Apotheke in einem ehemaligen Fitnesscen­ter der Abstrich genommen werden. Außerdem unterstütz­en die ehrenamtli­chen Helfer an den Schulen: Freiwillig­e kommen auf Anfrage und beraten Schüler und Lehrer beim Selbsttest. Die Lehrer haben ihre ersten Test-Sets bereits erhalten. Wie Sabine Weimann, Hygienebea­uftragte des Leonhard-WagnerGymn­asiums mitteilt, bekam ihre Schule 375 Nasen-Schnelltes­ts. Sie packte je drei Tests in Brotzeittü­ten, die sich Lehrer und Mitarbeite­r im Sekretaria­t abholen können. „Uns wurde zugesagt, dass so schnell Nachliefer­ung kommt, dass jeder pro Woche zwei kostenlose Tests durchführe­n kann, natürlich freiwillig.“Nach Ostern sollen sich auch die Schülern selbst testen. Zwar sind Weimann zufolge noch viele Fragen offen. Doch spezielle Mülltonnen, über die die benutzten Stäbchen entsorgt werden sollen, stehen schon bereit.

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Foto: Radloff Tische, Stühle und Stellwände in der Turnhalle wurden wieder zusammenge‰ schoben.

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