Warum die Schwabmünchner Teststation leer steht
Im Schulzentrum ist eine Schnellteststation für Schüler und Lehrer aufgebaut. Warum dort nicht getestet wird
Schwabmünchen In einer Halle im Schulzentrum ist eine CoronaSchnellteststation eingerichtet. Eigentlich war sie Schülern und Lehrern vorbehalten. Doch sie sollen sich nun im Klassenzimmer selbst testen. Damit bleibt die Halle vorerst leer. Ob sie bald als allgemeine Teststation zur Verfügung steht, ist unklar.
Wie das Landratsamt auf Nachfrage mitteilt, sei schon vor einigen Wochen ein Teil der Halle des Leonhard-Wagner-Gymnasiums vorsorglich vorbereitet worden, um im Bedarfsfall Schüler und Lehrer zu testen. „Das war zu einer Zeit, als nur angekündigt war, dass es diese neue Teststrategie geben soll, aber noch keine Details bekannt waren, wer das wo und zu welchen Konditionen machen soll“, erklärt Sprecher Jens Reitlinger schriftlich.
Inzwischen habe der Freistaat entschieden, dass sich spätestens nach den Osterferien Schüler und Lehrer an den Schulen selbst testen sollen. Schnelltests, die Dritte an ihnen vornehmen – wie aktuell noch in Hirblingen – seien von Seiten der Staatsregierung nicht mehr vorgesehen. „Es wurde ausdrücklich festgelegt, dass die Selbstschnelltests zu Beginn der ersten Unterrichtsstunde im Klassenzimmer durchgeführt werden müssen“, erklärt Reitlinger. Deswegen werde die Halle im Schwabmünchner Schulzentrum dafür nicht mehr gebraucht.
Stattdessen könnte sie künftig allen Landkreisbewohnern als Schnellteststation zur Verfügung steht. Ob dies tatsächlich umgesetzt wird, ist aber noch unklar. Das Landratsamt arbeitet nach eigenen Angaben daran, ein landkreisweites, leicht zugängliches Netz an Schnelltestanbietern aufzubauen. Derzeit bieten acht Apotheken kostenlose
Schnelltests an. Das Rote Kreuz hat zwei Stationen in Lageneufnach und Zusmarshausen eingerichtet. Darüber hinaus sind Schnelltests im Testzentrum in Hirblingen sowie im Eventcenter in Königsbrunn möglich. „Sollten sich in Schwabmünchen nicht ausreichend anderweitige Testmöglichkeiten ergeben, können in der Halle am Schulzentrum gegebenenfalls künftig Bürgerschnelltests für Jedermann angeboten werden – dann aber durch einen externen Betreiber, der eigenverantwortlich mit der KVB abrechnen kann“, teilt Landratsamtssprecher Reitlinger schriftlich mit. Die Einrichtung in der Halle werde deshalb vorerst nicht zurückgebaut.
Offen ist, wer den Betrieb der Teststation im Schulzentrum dann übernehmen könnte. Für die Schwabmünchner Feuerwehr wäre dies „schlecht leistbar“, sagt Kommandant Stefan Missenhardt. Der Ortsverband des Technischen Hilfswerks zählt den Betrieb einer Teststation ebenfalls nicht zu seinen primären Aufgaben, sagt Konstantin Wamser. Aber wenn Hilfspersonal zeitweise benötigt wird, wäre das THW zur Stelle.
Das Rote Kreuz ist mit Teststationen in Zusmarshausen, Langenneufnach und bald auch in Meitingen ebenfalls eingespannt. Dort soll ab 29. März in Zusammenarbeit mit der Rathaus-Apotheke in einem ehemaligen Fitnesscenter der Abstrich genommen werden. Außerdem unterstützen die ehrenamtlichen Helfer an den Schulen: Freiwillige kommen auf Anfrage und beraten Schüler und Lehrer beim Selbsttest. Die Lehrer haben ihre ersten Test-Sets bereits erhalten. Wie Sabine Weimann, Hygienebeauftragte des Leonhard-WagnerGymnasiums mitteilt, bekam ihre Schule 375 Nasen-Schnelltests. Sie packte je drei Tests in Brotzeittüten, die sich Lehrer und Mitarbeiter im Sekretariat abholen können. „Uns wurde zugesagt, dass so schnell Nachlieferung kommt, dass jeder pro Woche zwei kostenlose Tests durchführen kann, natürlich freiwillig.“Nach Ostern sollen sich auch die Schülern selbst testen. Zwar sind Weimann zufolge noch viele Fragen offen. Doch spezielle Mülltonnen, über die die benutzten Stäbchen entsorgt werden sollen, stehen schon bereit.