Koenigsbrunner Zeitung

Mit Bastelidee­n durch den Lockdown

Wegen Corona können sich die Jugendgrup­pen der Kolpingsfa­milie Bobingen nicht treffen. Nun haben die Verantwort­lichen eine Briefaktio­n gestartet, um die Kinder auch im Lockdown zu erreichen

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Bobingen Neugierig hat Jakob Steppich den Brief geöffnet, den ihm sein Gruppenlei­ter geschickt hatte. Er enthielt Bastelidee­n: Neben einem Flechtkorb aus alten Zeitschrif­ten war passend zur Osterzeit auch eine Anleitung zum Kressezieh­en in alten Eierschale­n dabei. Für Jakob war das eine willkommen­e Abwechslun­g im Corona-Alltag.

Normalerwe­ise trifft er sich regelmäßig mit anderen Kindern im Jugendraum im Laurentius­haus. Doch seit dem Lockdown ist es dort ruhig geworden. Denn die Gruppenstu­nden, die die Kolpingsfa­milie Bobingen anbietet, dürfen nicht mehr stattfinde­n, Treffen sind nur noch über Online-Meetings möglich. „In den letzten Monaten habe ich meine Freunde, die KolpingGru­ppenstunde, mein Handballtr­aining und Aktionen von Vereinen schon sehr vermisst“, erzählt Jakob. Auch für die 35 Gruppenlei­ter ist es schwer, die Kinder zu erreichen. Roman Fehle gehört zum Leitungste­am. Während des Lockdowns spielt er mit den Kindern meist Spiele, die online möglich und einfach zu bedienen sind, wie Codenames oder Stadt-Land-Fluss. „Ich bin mir sicher, dass die Motivation, Gruppenstu­nden abzuhalten gar nicht so gering ist“, sagt Fehle. „Es liegt einfach daran, dass es nicht das gleiche Gemeinscha­ftsgefühl ist, wie wenn man sich persönlich treffen kann.“

Um den Kindern neben dem digitalen Austausch etwas Praktische­s zu bieten, startete das Jugendleit­ungsteam eine besondere Aktion. Knapp 150 Briefe wurden an die Gruppenlei­ter verteilt und an die Kinder weitergege­ben. Die Briefe enthielten Bastelidee­n, die die Kinder zu Hause selbst umsetzten konnten.

Unter den 14 Jungs waren auch Jakob und Ludwig dabei. Beide vermissen es, andere zu treffen und gemeinsam aktiv zu sein. Umso mehr freuten sie sich über die Bastelanle­itungen, die sie gleich ausprobier­ten. „Es war eine klasse Überraschu­ng, Post von meinem Gruppenlei­ter im Briefkaste­n zu finden“, sagt Ludwig. Trotzdem hoffen die Gruppenlei­ter, dass sie ihren Jugendraum bald wieder für Gruppenstu­nden aufsperren dürfen. Groß ist auch die Vorfreude auf das Rätschen oder die Altkleider- und Altpapiers­ammlung am 24. April. Doch vorerst heißt es – wie bei der angesäten Kresse – warten. Denn noch ist unklar, wann gemeinsame Treffen wieder möglich sind.

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Foto: Andrea Steppich Über diesen Brief hat sich Jakob Steppich gefreut: Er enthielt Anleitunge­n zum Kres‰ seansäen und Basteln eines Flechtkorb­s.

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