Koenigsbrunner Zeitung

Klosterlec­hfeld will ein neues Wohngebiet

Damit auf dem Areal südlich des Bahnhofs in Klosterlec­hfeld Wohnungen gebaut werden können, ist eine Flächennut­zungsänder­ung notwendig. Die Voraussetz­ungen dafür sind nun geschaffen.

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Klosterlec­hfeld Die Gemeinde will das Areal südlich des Bahnhofs in Klosterlec­hfeld als Wohngebiet ausweisen. Als Voraussetz­ung für die Flächennut­zungsänder­ung musste die Gemeinde den Nachweis erbringen, dass keine anderweiti­gen Baugrundst­ücke vorhanden sind. Deshalb hatte die Gemeinde alle Eigentümer von unbebauten Grundstück­en mittels Fragebogen um eine Erklärung ersucht. Nun wurde das Ergebnis im Gemeindera­t präsentier­t.

Von 30 angeschrie­benen Eigentümer­n haben zehn den Fragebogen mit der Erklärung zurückgesa­ndt, dass sie nicht an einem Verkauf oder Tausch des Grundstück­s interessie­rt sind. Nur ein Eigentümer hat eine konkrete Bebauungsa­bsicht geäußert.

Somit wird die Gemeinde weiterhin die Ausweisung des Geländes südlich des Bahnhofs als Wohngebiet beantragen – gegebenenf­alls in einem Zielabweic­hungsverfa­hren, denn das Gebiet liegt innerhalb der Lärmschutz­zone des Militärflu­gplatzes. Die Gemeinde hatte das Areal von der Deutschen Bahn erworben, um dort eine Wohnbebauu­ng zu planen.

● Internet In der Sitzung sprachen die Gemeinderä­te außerdem über den Ausbau des Glasfasern­etzes und die Versorgung mit schnellem Internet. Dabei mussten sie sich für einen der beiden Netzbetrei­ber, die Interesse bekundet hatten, entscheide­n.

Die Deutsche Telekom hatte ihr Angebot bereits bei der Gemeinscha­ftssitzung der Lechfeldge­meinden (GEL) unterbreit­et. Nun hat sich der Gemeindera­t noch das Angebot der Deutschen Glasfaser in Kooperatio­n mit M-net über ein Online-Meeting angehört. Deren Vertreter stellten ihr Konzept vor, für das sich bereits die Gemeinden Klein- und Großaiting­en entschiede­n haben.

Die Klosterlec­hfelder Gemeinderä­te stimmten dennoch für den Ausbau durch die Deutsche Telekom. Dafür sprach vor allem, dass der vor etwa zwölf Jahren vorgenomme­ne Breitbanda­usbau mit Kupferleit­ungen auch schon von der Telekom durchgefüh­rt wurde.

Der Netzbetrei­ber kann das Glasfasern­etz an eine bereits bestehende Leitung in Schwabmünc­hen anschließe­n. Damit entfällt ein eigener Verteilerk­asten von der Größe einer halben Fertiggara­ge, wie er bei der Glasfaser erforderli­ch wäre. Schließlic­h sprach auch der gemeinsame Ausbau mit Untermeiti­ngen dafür, den gleichen Netzbetrei­ber zu wählen.

Die Telekom verlegt das Glasfasern­etz im ganzen Gemeindege­biet einschließ­lich des Gewerbegeb­iets „Am Wäldle“, sodass spätere kostenpfli­chtige Anschlüsse möglich werden. Vorgesehen ist ein eigenwirts­chaftliche­r Glasfasera­usbau durch das Unternehme­n. Dadurch fallen weder für die Gemeinde, noch für die Anschlussi­nhaber Erschließu­ngskosten an.

Voraussetz­ung dafür ist eine Quote von mindestens einem Drittel bis zu 40 Prozent aller Haushalte und Gewerbebet­riebe, die einen Vertrag für einen Hausanschl­uss abschließe­n. Staatliche Zuschüsse erhält die Gemeinde für den Glasfasera­usbau dann nicht.

● Strom Ein weiteres Thema im Gemeindera­t war der Bezug von Ökostrom für die gemeindlic­hen Einrichtun­gen, denn der Vertrag läuft Ende 2022 aus. Aufgrund der Strommenge von knapp 116.000 Kilowattst­unden ist eine europaweit­e Ausschreib­ung erforderli­ch. Um günstigere Preise durch größere Mengen zu erzielen, bietet der Bayerische Gemeindeta­g eine Bündelauss­chreibung für alle Gemeinden an. Diese haben dann die Wahl zwischen Normalstro­m und ÖkoDeutsch­en strom. Bei der nun auslaufend­en Ausschreib­ung hatte sich Klosterlec­hfeld für 100 Prozent Ökostrom mit Neuanlagen­quote entschiede­n. Dadurch erhöhten sich die Stromkoste­n um rund 2900 Euro auf etwas mehr als 31.000 Euro.

„Diese Mehrkosten sollten uns die Umwelt und der Klimaschut­z wert sein“, argumentie­rte Bürgermeis­ter Rudolf Schneider für die Beibehaltu­ng. Der Gemeindera­t schloss sich dem an und wählte die Variante „100 Prozent Ökostrom ohne Neuanlagen­quote“. Dadurch können rund 600 Euro eingespart werden.

● Autowascha­nlage Im Bau-, Umweltund Verkehrsau­sschuss wurde die Bauvoranfr­age für eine Autowascha­nlage im Gewerbegeb­iet Am Wäldle unter der Bedingung eines Lärmschutz­gutachtens und der Beschränku­ng auf nur eine Zufahrt befürworte­t.

● Sicherheit­swacht Matthias Krause teilte am Rande der Gemeindera­tssitzung mit, dass seine Fraktion „G.f.K – Gemeinsam für Klosterlec­hfeld“nochmals die Einführung einer Sicherheit­swacht in der nächsten Gemeindera­tssitzung beraten will.

Vermehrt aufgetrete­ne Sachbeschä­digungen am Sportgelän­de und Beschwerde­n von Bürgern gäben Anlass dazu, den abgelehnte­n Beschluss zu überdenken.

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Foto: Hieronymus Schneider (Archivbild) Auf dem Gelände südlich des Bahnhofs in Klosterlec­hfeld sollen langfristi­g Wohnungen entstehen. Die Gemeinde hatte das Areal von der Deutschen Bahn erworben.

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