Die Jungen übernehmen Verantwortung
Online haben sich die Mitglieder der Stadtmusikkapelle Schwabmünchen zur Jahreshauptversammlung getroffen. Mit den Neuwahlen hat sich der Vorstand verjüngt
Schwabmünchen Das Treffen an sich war schon außergewöhnlich: Zum ersten Mal haben sich die Mitglieder der Stadtmusikkapelle Schwabmünchen zur Jahreshauptversammlung nur über den Bildschirm gesehen. Wegen Corona war dies nicht anders möglich. Wer sich nicht per Video über die Online-Plattform Zoom zuschalten konnte, wählte sich telefonisch ein. Damit waren alle Voraussetzungen geschaffen, um die neuen Vorsitzenden zu ernennen.
Und auch das Ergebnis der Wahlen war einmalig. Denn noch nie gab es so viele junge Mitglieder an der Spitze der Stadtmusikkapelle. Mit Matthias Sommer, der künftig die Inventarverwaltung übernimmt, gehören nun drei Musiker unter 21 Jahren dem Vorstand an.
Der Vorsitzende Peter Schäfer freute sich über die Verjüngung, denn so sei der Fortbestand des Vereins langfristig gesichert. „Es geht da weiter, wo junge Menschen Verantwortung im Verein übernehmen“, betonte Schäfer.
Ebenfalls begeistert zeigte er sich über den Beginn des Neubaus des Lech-Wertach-Probenzentrums. Schäfer betonte, dass der Verein trotz der Corona-Krise weiterhin über 240 aktive Musiker verfüge.
Gerade deshalb sei es eine schöne Perspektive, dass die jungen Musiker hoffentlich ab 2022 in größeren Räumen unter den vorgeschriebenen Schall- und Brandschutzbedingungen proben können, erklärte Schäfer.
Nach dem ausführlichen Kassenbericht durch Schatzmeister Jürges führte Bernhard Albenstetter die Mitglieder souverän durch die digitalen Neuwahlen. Immerhin galt es, elf Vorstandsposten zu besetzten. Die Musiker bestätigten Hans Nebauer in seinem Amt als Zweiten Vorsitzenden, ebenso wie die beiden Schriftführer Sandra und Armin
Deschler und Gerald Albert als Spartenvorstand für das Hauptorchester.
Gerhard Jürges, der 20 Jahre die Finanzen des Vereins verwaltet hatte, stellte sich nicht mehr zur Wahl. Seine Geschäfte übernimmt fortan Annette Sommer, bislang Zweite Schatzmeisterin. Ihr folgt Rebecca Wanner, selbst aktive Klarinettistin im Verein.
Johannes Kapfer, Musiker der ersten Bläserklassegeneration, organisiert künftig die Bläserklassen an der Grundschule. Denn aus Sicht von Ferdinand Knaus, der dieses Modell vor zehn Jahren federführend vorangetrieben hatte, war ein Generationswechsel notwendig. „Jetzt ist es an der Zeit, dass jemand Jüngeres die Begeisterung für die Musik weitergibt. Johannes Kapfer ist für diesen Posten der beste Mann“, sagte Knaus und versprach, den neuen Verantwortlichen in den ersten Jahren zu unterstützen.
Auch bei den Spartenvorständen für die Jugend ergab sich eine Verschiebung. Angelika Kraus gab ihr Amt ab, da ihre Tochter dem Jugendblasorchester „entwachsen“ist. An ihrer Stelle wird sich Ulrike Raith um das Jugendblasorchester kümmern. Janine Knöpfle ist für das Vororchester zuständig. Erich Lieb bleibt Kassenführer und wird von Gerd Jehle, der neu im Amt ist, unterstützt. Alfred Rainer zog sich auf eigenen Wunsch aus diesem Amt zurück, immerhin prüfte er die Kasse des Vereins seit seiner Gründung.
Abschließend würdigte der Vereinsvorsitzende Peter Schäfer die Leistung aller scheidenden Vorstandsmitglieder. Es sei von unschätzbarem Wert, wie sie den Verein in den letzten Jahren unterstützt hätten. Ehrungen konnten nicht stattfinden, sollen aber bei nächster Gelegenheit nachgeholt werden.