Koenigsbrunner Zeitung

Was plant Russland?

- VON SIMON KAMINSKI ska@augsburger‰allgemeine.de

Demonstrat­iv fährt Moskau militärisc­hes Gerät an der Ostgrenze der Ukraine auf. Hinter dieser Grenze liegt ein Gebiet, das von Separatist­en kontrollie­rt wird, die ihrerseits vollständi­g von Russland abhängig sind. Die Bewohner des Donbass können sogar russische Pässe beantragen. Kein Wunder, dass der ukrainisch­e Präsident Wolodymyr Selenskyj fürchtet, der übermächti­ge Nachbar könnte mit dem Argument, er müsse seine Bürger schützen, eines Tages einmarschi­eren.

Für einen solchen Wahnsinn würde Wladimir Putin einen hohen Preis zahlen. US-Amtskolleg­e Joe Biden hat „unerschütt­erliche Unterstütz­ung“für die Ukraine erklärt. Übersetzt heißt das: Im Falle einer neuen Eskalation durch Moskau bekommt Kiew mehr Waffen, gleichzeit­ig wird Russland mit neuen, harten Sanktionen überzogen. Es heißt aber auch, dass der Westen nicht militärisc­h eingreifen wird. Wäre die Ukraine – wie es sich Selenskyj wünscht – Nato-Mitglied, sähe die Sache anders aus.

Und nun? Putin sollte sich hüten, dem Säbelrasse­ln Taten folgen zu lassen. Und der Westen sollte der Ukraine keine Hoffnung auf einen Nato-Beitritt machen. Damit ist der Ukraine-Konflikt nicht gelöst, aber es ist immer noch besser als totale Konfrontat­ion.

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