Lok aus Zeiten der Kaiserin Sisi wird restauriert
Es war ein spannender Moment im historischen Augsburger Bahnpark: Behutsam hob ein Schwerlastkran einen tonnenschweren Kessel auf das restaurierte Fahrwerk einer ganz besonderen Dampflokomotive. Laut Bahnpark-Geschäftsführer Markus Hehl ist es ein wertvolles Exponat aus der Zeit von Kaiserin Sisi. Die Lok wird Stück für Stück für die spätere Ausstellung auf dem Gelände an der Firnhaberstraße restauriert.
Tatsächlich kann die Dampflok mit der Betriebsnummer 415 auf eine außergewöhnliche Geschichte zurückblicken. Gebaut wurde die Maschine 1897 für die k. u. k. privilegierte Südbahn-Gesellschaft mit Sitz in Wien. Es war die Zeit von
Kaiserin Elisabeth, die bekannt war für ihre Reiselust. Sisi, die einen Teil ihrer Kindheit im Schloss Unterwittelsbach bei Aichach verbracht hatte, unternahm zahlreiche Reisen und nutzte dazu ihren luxuriösen Hofsalonzug. So fuhr die Kaiserin beispielsweise von Wien über die sogenannte Südbahn in die Sommerfrische nach Abbazia (Opatija) oder zum Schloss Miramare unweit von Triest.
Für den Verkehr auf der Südbahn wurden in den Jahren 1882 bis 1901 die Dampflokomotiven der „Bauarten 17a, b und c“in Dienst gestellt, von denen Hehl zufolge nur drei Exemplare erhalten blieben. Neben dem Technischen Museum in Wien und dem staatlichen Eisenbahnmuseum
in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana kann zukünftig auch der Bahnpark Augsburg eine der historischen Lokomotiven aus der Zeit der Kaiserin zeigen.
Die Vereinigung von Kessel und Fahrwerk markiert einen wichtigen Schritt im Zuge der umfangreichen Restaurierung, die voraussichtlich noch einige Monate dauern wird. Anschließend soll die Lok in der Dauerausstellung im Bahnpark ausgestellt werden.
Der Bahnpark ist für Besucher geöffnet von Mai bis Oktober jeden Sonntag jeweils von 11 bis 16 Uhr – sofern es die Corona-Einschränkungen zulassen. Aktuelle Informationen gibt es unter: www.bahnparkaugsburg.eu.