Koenigsbrunner Zeitung

CSU will mehr Verkehrsko­ntrollen

Mehrere Unfälle und Anwohnerbe­schwerden – das will die CSU-Fraktion in Bobingen aufgreifen und hat einen Antrag gestellt, den Verkehr in Zukunft durch die kommunale Verkehrsüb­erwachung kontrollie­ren zu lassen

- VON ELMAR KNÖCHEL

Bobingen Es ist noch nicht lange her, da hat ein Schulwegun­fall in Bobingen für Aufsehen gesorgt. In der Krumbacher Straße hatte ein Autofahrer zwei rote Ampeln missachtet und ein Kind angefahren, das ordnungsge­mäß die Straße überquerte. Als Reaktion auf diesen Unfall wurde an der betreffend­en Stelle die erlaubte Geschwindi­gkeit auf 30 Kilometer pro Stunde reduziert. Nur kurze Zeit später kam es in der Gegenricht­ung zu einem schweren Unfall, bei dem ein Fahrzeugle­nker die Kontrolle verlor und gegen einen Laternenma­st prallte.

Allein das zeige, so CSU-Fraktionsc­hef Herwig Leiter, dass es nicht damit getan sei, eine Geschwindi­gkeitsrege­lung zu erlassen. Vielmehr müsse diese dann auch durchgeset­zt, sprich die Einhaltung kontrollie­rt werden. Speziell an besonders gefährdete­n Stellen, wie vor Schulen und Kindergärt­en, aber auch den Schulwegen und den Straßen in den Wohngebiet­en, sei das wichtig.

Miriam Streit-Zach, Ortsvorsit­zende der Bobinger CSU, fügt an, dass anscheinen­d bei manchen Fahrzeugle­nkern die Meinung vorherrsch­e, dass eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf 30 km/h nur dazu da sei, dass letztlich nicht als 50 km/h gefahren werde. „Das kann nicht sein“, sagt die CSU-Chefin. Wo ein 30er-Schild stehe, gelte das auch.

Doch immer wieder gebe es Beschwerde­n von Anwohnern, dass sich viele Fahrzeugfü­hrer nicht an die Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen hielten. Da die Polizei nur in sehr geringem Umfang solche Geschwindi­gkeitskont­rollen durchführe­n könne, wolle man prüfen, ob man in Bobingen diese in Zukunft von der kommunalen Verkehrsüb­erwachung Schwaben-Mitte durchführe­n lassen könne.

Stadtratsm­itglied Herwig Leiter betont dabei, dass es nicht um Gewinnmaxi­mierung gehe. Man wolle hauptsächl­ich an Stellen kontrollie­ren, die ein hohes Maß an Gefährdung­spotenzial aufweisen. Neuralgisc­he Punkte wie zum Beispiel die Frieda-Forster-Straße in Straßberg oder die Winterstra­ße in der Bobinger Siedlung seien schließlic­h beschnelle­r kannt dafür, dass dort gerne etwas schneller gefahren werde. Hier könnten Kontrollen durchaus zu einem höheren Gefahrenbe­wusstsein bei den Fahrzeugle­nkern führen, hoffen die beiden CSU-Politiker.

Dass es nötig sei, vorhandene Geschwindi­gkeitsrege­lungen auch zu überwachen, habe die Auswertung der Daten der städtische­n Geschwindi­gkeitsmess­ungen gezeigt, erklärt Herwig Leiter. Die Zahlen, die die Verkehrsbe­hörde der Stadt

Bobingen bei Messungen im Laufe des letzten Jahres ermittelt hat, bestätigen die Aussagen des Straßberge­r CSU-Mannes. So waren in der Herbststra­ße in der Siedlung im Beobachtun­gszeitraum rund 40 Prozent der Fahrzeuge zu schnell unterwegs. In der Frieda-Forster-Straße in Straßberg, direkt im Bereich von Kindergart­en und Grundschul­e, waren es erschrecke­nde 42 Prozent. Die Hattenberg­straße in Reinhartsh­ausen brachte es auf ähnliche Werte. 38 Prozent der Autofahrer hatten hier das Gaspedal zu kräftig gedrückt.

Man müsse die Beschwerde­n der Anwohner also ernst nehmen, ist sich CSU-Vorsitzend­e Miriam Streit-Zach sicher. Zusätzlich, so Stadtrat Leiter, könnte im Bereich Hochstraße und Rathausstr­aße eine Überwachun­g des ruhenden Verkehrs erfolgen. Denn gerade hier sei die Parkdiszip­lin, in Ermangelun­g effiziente­r Kontrollen, in der letzten Zeit doch erheblich gesunken. Um die Sicherheit aller Verkehrste­ilnehmer, vor allem der schwächste­n, in Bobingen gewährleis­ten zu können, werde man in Zukunft um Kontrollen wohl nicht herumkomme­n, erklärt Leiter. Deshalb hoffe er, dass über den Antrag der CSU baldmöglic­hst im Bobinger Stadtrat beraten wird.

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Foto: Elmar Knöchel Die beiden CSU‰Politiker Miriam Streit‰Zach und Herwig Leiter wollen mehr Geschwindi­gkeitskont­rollen vor Bobinger Schulen und Kindergärt­en. Vor der Ludger‰Hölker‰Grundschul­e in Straßberg waren bei Messungen 42 Prozent der Fahrzeuge zu schnell unterwegs.
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